Leserwertungen

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* Citizen X

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 19.11.08 von Jochen Schellenberger - „Citizen X“ im Vergleich zu „Die Werwölfe von Düsterwald“ Ganz klar, „Citizen X“ (CX) muss mit dem bekannten Diskussionsspiel aus Düsterwald verglichen werden. Beide Spiele teilen sich in eine Tag- und Nachtphase ein. Bei beiden Spielen gibt es zwei Parteien, die einander ausschalten, bzw. erkennen müssen. Beide Spiele sind besonders reizvoll bei 12 – 16 Spielern. Fangen wir mal mit den Unterschieden an: CX benötigt eine gerade Anzahl von Spielern, während DWvD mit beliebiger Anzahl gespielt werden kann. Erfahrungsgemäß macht CX am meisten Spaß mit 16 Leuten. Aber auch mit 12 und 14 funktioniert es sehr gut. DWvD sollte mit 12 – 16 Leuten gespielt werden. Allerdings kann ein erfahrener Spieler durchaus die Rolle des Spielleiters in CX übernehmen. Damit verliert das Spiel zwar ein wenig von der Atmosphäre, die durch die DVD vermittelt wird, kann jedoch etwas schneller gespielt werden. Der größte Unterschied liegt darin, dass bei CX niemand ausscheidet. Wer schon mal DWvD in sehr großer Runde (15 oder mehr Leute) gespielt hat und als erster ausgeschieden ist, der weiß wie öde und nervig das sein kann. Vor allem dann wenn man im nächsten Spiel gleich wieder früh raus ist. Der zweite große Unterschied ist die Art der Diskussion bzw. die Art der Ermittlung. Während DWvD auf eine offene, große Gesprächsrunde während der Tagphase setzt, verfolgt CX eine klar vorgegebene Struktur wie der Informationsfluss läuft. Bei CX gibt es am Tag „nur“ Zwiegespräche. Lediglich die Lehrerin hat die Möglichkeit einer weiteren Person Infos zukommen zu lassen. Bei DWvD stehen Argumentationskunst und Blufffertigkeit ganz weit oben. In den Zwiegesprächen bei CX können sich die beiden Diskutanten darauf verständigen einmal nach der Identität zu raten. Dabei muss man wahrheitsgemäß antworten. Ausnahme: Hochstapler. Vertraut man dem Gegenüber, teilt man seine Erkenntnisse und Vermutungen mit. Aber Vorsicht: mutiert der Gesprächspartner in der kommenden Nacht zum Zombie, landen diese Erkenntnisse bei der anderen Partei! Wichtig bei CX ist die nonverbale Verständigung verschiedener Kontaktgruppen in der Nacht. So trifft ab der 2. Nacht immer der Inspektor auf den Staatsanwalt. Die beiden haben nur Blickkontakt und sollten sich auf den neuesten Stand bringen. Aber vor allem die Zombies haben während ihres Streifzuges viel zu diskutieren. Sie erzählen sich welche Waffenkarten sie bei den Tagesgesprächen gesehen haben und neu hinzugekommene Zombies können zusätzliche Infos aus ihren Zwiegesprächen liefern. Und das alles stumm! Entsprechend sollten dann bestimmte Personen in einer bestimmten Stärke angegriffen werden. Das kann sehr taktisch sein und macht viel Spaß. So schön die offene Diskussion bei den Werwölfen auch ist. Mit der Zeit ist es halt immer das gleiche. Jeder sagt dass er ist unschuldig ist und clevere Spieler greifen sich in der ersten Tagphase sogar an obwohl sie zusammen spielen (Liebespaar, Werwölfe). Es gibt halt irgendwann nichts Neues mehr. Das ist bei Citizen X anders. Das Spielkonzept ist neu und es gibt viel herauszufinden. Die Diskussion steht nicht im Vordergrund sondern die Ermittlungsarbeit. Es macht unglaublich viel Spaß herauszufinden welcher Spieler welchen Charakter verkörpert. Die gesammelten Informationen gehen nicht verloren wenn man zum Zombie mutiert. Denn dann können diese Infos verwendet werden um die Zombies auf die Siegerstraße zu führen. Gut auch, dass bei CX jeder Spieler eine Sonderrolle hat. Den gewöhnlichen Bürger mit keinerlei Eigenschaften gibt es nicht. Das hat mich bei DWvD genervt, wenn man einige Stunden spielt und bestenfalls mal Amor sein darf. Natürlich sind die Fähigkeiten und Eigenschaften bei CX stark unterschiedlich. Als Staatsanwalt hat man die meiste Verantwortung und ist sehr gefordert was die richtigen Schlussfolgerungen angeht. Als Psychologe ist man auf den Schlafwandler angewiesen. Mutiert dieser zum Zombie, hat man keinen Ansprechpartner mehr und wenig Erkenntnisse mit denen man den Staatsanwalt helfen kann. Dennoch: jeder hat eine besondere Rolle und aus diesen Eigenschaften das Beste zu machen ist unglaublich reizvoll. Die Nachtphase verläuft bei DWvD still ab. Alle bleiben auf ihren Stühlen sitzen. Die Werwölfe verständigen sich mit Blicken und Gesten. Die anderen Sondercharaktere verständigen sich mit dem Spielleiter stumm um ihre Sondereigenschaft zu nutzen. Ganz anders bei CX. Bei 16 Leuten laufen in der 2. Spielrunde bis zu 14 Leute in der Nacht rum!! Lediglich der Hochstapler hat immer die Augen in der Nacht geschlossen. Alle anderen Charaktere haben ständig nachts zu tun oder wenigstens in einer Nacht mal ihren Auftritt. Man hört oder spürt einfach immer irgendwas in der Nacht. Das ist allerdings nicht leicht einzuordnen. Wenn ich merke, dass mein Nachbar in der Zombiephase aufsteht, kann es sich auch um den Schlafwandler handeln. Dieser muss nachts mit den Zombies umherstreifen und möglichst unerkannt bleiben. Der Schlafwandler kennt den Psychologen und kann diesen mit seinen Erkenntnissen versorgen. Die Zombies sollten genau hinhören wenn sich in der ersten Nacht jeweils bestimmte Paare die Hand geben müssen. Inspektor und Landstreicher (darf in Zombiephase blinzeln), sowie Psychologe und Schlafwandler geben sich nämlich in der ersten Nacht in der Mitte des Stuhlkreises die Hand. Fazit: Beide Spiele haben mich total begeistert als ich sie kennen gelernt habe. Da ich DWvD seit 2002 kenne, spiele ich dieses Spiel nur noch äußerst selten. Die Neumond-Erweiterung hat noch mal Schwung in die Werwolf-Runden gebracht. Dennoch: Die Grundstruktur der Gespräche und Argumente ist gleich geblieben. CX ist neu und innovativ. Es ist für mich DIE Alternative für die bisherigen Werwolf-Runden. Die Ermittlungsarbeit und das Sammeln von Informationen hat etwas von Cluedo. Und dieser Mechanismus hat mir auch schon immer super gefallen. Wer also auf die offene Diskussion verzichten kann und etwas mehr grübeln und ermitteln möchte, der muss sich CX unbedingt einmal ansehen.

* Die Werwölfe von Düsterwald

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Jochen Schellenberger - DAS Spiel schlechthin für große Spielrunden. Ab 12 Spieler sind die Werwölfe genial. Einziges mögliches Manko sind zu schweigsame Mitspieler. Bisher war das Spiel in jeder Spielerunde der Überflieger. Es gibt kein besseres "großes" Spiel.