Rezension/Kritik - Online seit 24.11.2003. Dieser Artikel wurde 5248 mal aufgerufen.

Gruftmeister

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Autor: Kemal Yun
Illustration: Kemal Yun
Verlag: Die Wuselmäuse
Rezension: Frank Gartner
Spieler: 2 - 4
Dauer: 45 - 90 Minuten
Alter: ab 10 Jahren
Jahr: 2003
Bewertung: 1,5 1,5 H@LL9000
2,3 2,3 Leser
Ranking: Platz 6489
Gruftmeister

Spielziel

Ab geht´s in die Gruft. Durch dunkle Gewölbe führt es die Abenteurer. Verschlossene Türen müssen geöffnet werden, Monster bekämpft und Schätze geborgen. Wer zuerst 5 Schätze gefunden und zurück in die Heimat gebracht hat, wird Sieger.

Ablauf

Vorbereitung:

Vor Spiel beginnt muss die Gruft vorbereitet werden. Die Spieltafeln werden zur Gruft zusammengelegt und die Schlösser, Türen, Särge und Kisten auf die dafür vorgesehenen Felder gelegt. Jeder Spieler erhält zwei Spielfiguren (einen Gruftmeister und einen Gruftknecht), sowie einen persönlichen Spielplan auf welchen gefundene Gegenstände und Schätze, sowie die Lebenspunkte abgelegt werden. Durch diesen Spielplan wird die Anzahl der Gegenstände, die ein Meister tragen kann, begrenzt. Der Knecht kann immer nur bis zu 2 Gegenstände tragen.

Die Figuren:

Der Gruftmeister ist die Hauptfigur, welche alle Aktionen wie Kämpfen, Türen öffnen und Schätze bergen ausführt. Der Knecht unterstützt dahingehend seinen Meister, in dem er ihm jeweils 2 Gegenstände abnimmt und z.B. zurück in die Heimat bringen kann, während der Meister seine Tour fortsetzt.

Ablauf:

Wer am Zug ist geht mit seinem Gruftmeister und seinen Grufknecht je bis zu 5 Felder. Während dieser 5 Felder dürfen verschiedene Aktionen in beliebiger Reihenfolge durchgeführt werden. Folgende Aktionen sind möglich:

Kiste öffnen: Das Kistenplättchen wird umgedreht und der Gegenstand vom Spieler begutachtet. Entscheidet er sich diesen mitzunehmen, wird er auf das entsprechende Feld auf dem persönlichen Spielplan abgelegt. Entscheidet sich der Spieler den Gegenstand liegen zu lassen, bleibt das Plättchen aufgedeckt liegen und kann von anderen Spielern aufgehoben werden. Einmal aufgedeckte Kisten können vom Gruftknecht übersprungen werden. Geschlossene Kisten stellen für den Gruftknecht ein unüberwindbares Hindernis dar.

Tür öffnen: Das Türplättchen wird geheim vom Spieler angeschaut. Zeigt das Plättchen ein "Tür offen"-Symbol, wird das Plättchen sofort aus dem Spiel entfernt. Zeigt ein Werkzeug und/oder einen Schlüssel bestimmter Farbe, benötigt der Spieler das entsprechende Equipment (Schlüssel der Farbe oder Werkzeug) um die Tür zu öffnen. Auch in diesem Fall wird die Tür aus dem Spiel entfernt. Hat der Spieler nicht die benötigte Ausrüstung legt der die Tür verdeckt wieder aus seinen alten Platz.

Ein Schloss öffnen: Die Farben der Schlösser sind immer zu erkennen. Zum öffnen der Schlösser benötigt man immer den Schlüssel der entsprechenden Farbe. Das Plättchen wird entsprechend vom Spielplan entfernt.

Einen Sarg öffnen: Jeder Sarg wird von einem Monster bewacht. Um gegen ein Monster kämpfen zu können benötigt der Spieler mindestens eine der beiden Waffen (Morgenstern oder Axt) und sollte eine Rüstung (Helm, Brustpanzer) besitzen, um den Schaden gering zu halten.

Der Kampf: Man nimmt das Monsterplättchen sowie die eigenen Waffen und Rüstungsplättchen in die Hand und wirft diese auf den Tisch. Je nach dem mit welcher Seite die Plättchen nun nach oben zeigen, zeigen diese Wirkung oder sind wirkungslos. Ein aktives Monster macht einen Schadenspunkt (der Spieler verliert einen Lebenspunkt), sofern dies nicht durch einen Rüstungschip (mit der aktiven Seite nach oben) verhindert werden kann. Eine eigene aktive Waffe tötet das Monster. Solange das Monster nicht getötet ist, geht der Kampf weiter. Verliert ein Spieler alle seine Herzen, ist er tot, verliert an Ort und Stelle alle seine Ausrüstungsgegenstände, kommt zurück auf das Startfeld und beginnt von Neuem.

Tauschen: Die Gegenstände zwischen Gruftmeister und Knecht können untereinander ausgetauscht werden, sobald sie auf einem Feld stehen. Der Knecht kann Gegenstände abwerfen, jedoch nie Gegenstände eigenständig aufnehmen. Dies kann nur der Gruftmeister.

Spielende:

Sobald ein Spieler 5 verschiedene Schätze gefunden und zurück in die Heimat gebracht hat, hat er gewonnen. Ob die anderen Spieler noch um Platz 2 oder 3 spielen wollen ist ihnen überlassen.

Varianten:

Der Schwierigkeitsgrad kann variiert werden, in dem man z.B. immer gegen 2 Monster kämpfen muss, die Monster mehr Schadpunkte verursachen, wenn man mehr oder weniger Schätze finden muss, usw.. Einige Vorschläge liegen dem Spiel bei.

Fazit

Das Spiel kommt mit einer Vielzahl an Stanztableaus aus. Keine dumme Sache für einen Kleinverlag. Man erhält viel Material und die Produktionskosten halten sich in Grenzen. Optisch lässt sich das Spiel im Mittelmaß anordnen. Es wirkt eher Comic-ähnlich als gruselig.

Die Spielvorbereitung ist bedingt durch die vielen Spielplättchen (in Summe 140 Stück) recht Zeitaufwendig.

Der Einstieg ins Spiel ist recht schnell gefunden, denn die Regel ist verständlich geschrieben und das Spielprinzip sehr einfach.

Und genau hier liegt der Haken aus spielerischer Sicht: Das Spielprinzip

Man wandert durch die Gruft und deckt Plättchen auf. Manchmal wird gekämpft, d.h. man wirft Plättchen und hofft auf ein positives Ergebnis.

Gegen den Kampf ansich lässt sich nichts sagen. Durch das Werfen der Plättchen wird eine Art Würfel ersetzt, welcher seine Wahrscheinlichkeitsverteilung je nach eigener Ausrüstungsstärke verändert. Ansich eine peppige Idee aus der sich etwas machen lässt.

Weniger peppig präsentierte sich unseren Spielerunden der Rest des Spiels. Die Interaktion zwischen den Spielern begrenzt sich darauf, dass ich einem Mitspieler eine Kiste vor der Nase wegschnappe, von dem ich vorher ohnehin nicht weiß, ob es sich lohnt oder nicht. Bekommt man mal etwas vor der Nase weggeschnappt, ist das auch nicht weiter tragisch, denn in der Gruft gibt es Plättchen ohne Ende. Man fühlt sich wie an einem riesigen Buffet. Die Auswahl ist groß genug, als dass man sich drum kloppen müsste. Dem Gruftknecht kann überhaupt nichts passieren. Er trägt dem Meister einfach nur die Ausrüstungsgegenstände. Wirkliche Stimmung kam in unseren Runden wirklich auf.

Hier hätte man mehr raus machen können. So wäre es doch interessant gewesen, wenn die Gruftknechte überfallen werden können, so müssten diese versuchen einen möglichst geschickten Weg durch die Gruft zu finden, um die teuer erarbeiteten Schätze nicht an einen Gegenspieler zu verlieren.

Kämpfe zwischen Gruftmeistern (unter bestimmten Grundvoraussetzungen, so dass nicht nur gegeneinander gekämpft wird) wären eine weitere Möglichkeit gewesen mehr Leben in das Spiel zu bringen. Doch ohne diese interaktiven Elemente bleibt ein eher fader Nachgeschmack.

Bleibt zu hoffen, dass der Autor hier noch einmal nachlegt und spaßige Regelelemente dem Spiel beifügt. Das Grundkonzept und das Spielmaterial lassen in jedem Fall noch viele Möglichkeiten offen. Und dank Internet ist ein Nachlegen von Regelvarianten kein Problem mehr.

Wir werden Euch natürlich gerne über Regelvarianten informieren. Bis zu diesem Zeitpunkt bleibt Gruftmeister maximal ein mittelmäßiges Spiel für spielerisch eher unerfahrene Familien.

Rezension Frank Gartner

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Gruftmeister: 1,5 1,5, 8 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Frank Gartner
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Alexander Broglin
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Anette Bippus-Darting
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Angela Grünes
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Claudia Hely
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Hans-Peter Stoll
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Klaus Jörder
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Roman Pelek

Leserbewertungen

Leserwertung Gruftmeister: 2,3 2.3, 3 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Dirk Van Erps - Schade das Gruftmeister das erste "grosse Spiel" der Wuselmäuse ist weil Geld laesst sich damit nicht verdienen. Und das trotz meiner grosse Sympathie fuer Volker Schwagerl und seine eigene kleine nette Kartenspiele.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 09.07.04 von Thorsten Schmidt - Schade eigentlich.... ich mag die Ausstattung und das Setting eigentlich ganz gerne. Hätte man viel mehr draus machen können. Meine Freundin und ich spielen es trotzdem hin und wieder ganz gerne weil es sehr unkompliziert ist und wenig Aufmerksamkeit erfordert.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 08.12.08 von Thomas Nezold - Tipp von mir: Spielt die Neufassung (Yungames, 2004, auch erkennbar am Aufkleber "Director's Cut"). Kemal Yun hat die Regeln total umgebaut: > Man zieht keine 5 Felder mehr. Man zählt keine Felder, sondern der Meister darf einmal die Platte wechseln, der Knecht zweimal. > Man kann sich gegenseitig bekämpfen, um sich Gegenstände wegzunehmen. > Der Knecht ist nicht nur schneller als der Meister, er kann Kisten und Särge "checken", d.h. er darf sich die Disk ansehen, aber den Schatz nicht nehmen. Und jetzt natürlich auch über sie drüberziehen. DIE Fassung kann ich nur empfehlen, das Spiel macht wirklich Spaß.

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