Rezension/Kritik - Online seit 24.08.2003. Dieser Artikel wurde 5731 mal aufgerufen.

Hundsgemein

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Autor: Dario Zaccariotto
Illustration: Oliver Freudenreich
Verlag: Piatnik
Rezension: Michael Andersch
Spieler: 2 - 4
Dauer: 30 Minuten
Alter: ab 8 Jahren
Jahr: 2003
Bewertung: 3,0 3,0 H@LL9000
3,0 3,0 Leser
Ranking: Platz 6329
Hundsgemein

Spielziel

Jeder Spieler verkörpert eine ganze Bande von Flöhen, mit der er darauf aus ist, die im Stadtviertel sich herumtreibenden Hunde zu „beglücken“. Gewinner ist, wer am Spielende in Summe die fettesten Hunde für sich gewinnen konnte.

Ablauf

6 waagerechte und 6 senkrechte Strassen bilden ein Gittersystem und teilen den Spielplan in 48 Parzellen auf (eigentlich sind es 49, die mittlere der 7x7 Parzellen wird jedoch nicht genutzt).

Jeder der 12 Strassen wird für die Dauer des Spiels einer von 12 Hunden zugeordnet. Diese Hunde, welche Werte von 2-5 aufweisen gilt es erfolgreich zu „beflohen“, d.h. wer am Spielende Hunde mit dem größten Gesamtwert für sich gewinnen konnte hat das Spiel gewonnen.

Wie kommt man nun an das Blut der spendefreudigen Vierbeiner?

Hierzu hat jeder Mitspieler 24 Flöhe in Form kleiner Plättchen, die auf der Rückseite seine Spielerfarbe aufweisen und auf der Vorderseite jeweils eine von vier Floharten zeigen. Zu Spielbeginn reduziert zunächst jeder Spieler seine Flohplättchen abhängig von der Spielerzahl, so dass in Summe immer 48 Flöhe im Spiel sind. Die übrig gebliebenen eigenen Flöhe mischt man verdeckt, d.h. so, dass die Plättchen mit der Spielerfarbe nach oben vor einem liegen und man zunächst nicht erkennen kann, welche Flohsorte sich darunter verbirgt.

Anschliessend deckt jeder Spieler 2 seiner Flöhe vor sich auf.

Das Spiel verläuft nun reihum nach relativ einfachen Regeln. Wer am Zug ist wählt einen seiner aufgedeckten Flöhe aus und legt ihn auf einer freien Parzelle des Spielplans ab, und zwar so, dass die Spielerfarbe verdeckt und die Flohart zu erkennen ist.

Hierbei ist lediglich zu beachten, dass kein Floh gleicher Art auf einem benachbarten Feld liegen darf - auch nicht diagonal. Sollte dies doch einmal passieren, so kann man immer noch darauf hoffen, dass dies kein Mitspieler bemerkt, denn wenn der nachfolgende Spieler seinen Zug beendet hat bleibt ein eventuell „unerlaubt“ gelegter Floh dennoch liegen. Erhebt jedoch ein Mitspieler rechtzeitig begründet Einspruch, so wird der falsch gelegte Floh ersatzlos entfernt.

Anschliessend, d.h. nach dem hoffentlich erfolgreichen Setzen eines Flohs deckt man einen weiteren seiner Flöhe auf, so dass man für den nächsten Zug wieder zwei Flohplättchen zur Auswahl hat.

Sollte der Fall eintreten, dass man keinen seiner beiden offen liegenden Flöhe einsetzen kann oder will, so nimmt man die beiden Flohkärtchen aus dem Spiel und deckt dafür zwei neue auf. Der Zug ist damit aber beendet, d.h. es darf kein Floh mehr auf eine Parzelle gesetzt werden.

Das Spiel endet, wenn kein Spieler mehr Flöhe auf dem Spielplan ablegen kann, was aufgrund der Blockaderegel (keine zwei gleichen Flöhe auf benachbarten Feldern) normalerweise der Fall ist wenn ca. 90% der Parzellen belegt sind.

Nun folgt die Schlusswertung, für die zunächst alle Flöhe umgedreht werden, so dass die Spielerfarben wieder sichtbar sind.

Anschliessend wird jede Strasse (d.h. jeder Hund) separat ausgewertet, indem man die Flöhe aller Spieler in den Parzellen links und rechts der jeweiligen Strasse zählt. Der Spieler mit den meisten Flöhen erhält den Hund (und damit die 2 bis 5 Siegpunkte), alle anderen Spieler gehen leer aus. Bei Gleichstand wird der Hund nicht vergeben!

Der Spieler mit dem höchsten Gesamtwert aller erbeuteten Hunde gewinnt das Spiel, bei Gleichstand gewinnt, wer mehr Hunde erobert hat.

Fazit

Das Spielmaterial ist funktionell, gut unterscheidbar und gibt keinen Anlass zur Kritik.

Auch in Punkto Grafik braucht sich „Hundsgemein“ keine Vorwürfe gefallen zu lassen.

Auch die Regel lässt keine Fragen offen und ist gut mit Beispielen illustriert.

Der Spielablauf selbst ist relativ einfach, hat aber durchaus einen gewissen Pfiff! Zum einen gilt es, sich nach Möglichkeit zu merken, welcher Floh welchem Gegner gehört (da ja nur die Flohart, nicht aber die Spielerfarbe auf dem Spielplan erkennbar ist) oder zumindest - und sogar daran scheiterte es bereits oft - sich die Position der eigenen Flöhe zu merken.

Zum anderen bietet sich aber vor dem Hintergrund der knapper werdenden Legemöglichkeiten gegen Spielende auch die Möglichkeit, andere Spieler gezielt auszubremsen. Da jederzeit ersichtlich ist, wer gerade welche beiden Floharten zur Auswahl hat kann man durchaus darauf hin arbeiten, sich einzelne Parzellen zu sichern und so vielleicht noch die eine oder andere Strassenmehrheit zu seinen Gunsten zu drehen.

Die Möglichkeit des Ausbremsens anderer Spieler kommt dabei um so besser zur Geltung, je weniger Spieler teilnehmen.

Obwohl es etwas weniger planbar ist als zu zweit gefielen mir aber trotzdem die Partien zu dritt am besten: Man hat mehr Gegner als beim Zweierspiel, aber auch mehr Steuermöglichkeiten als bei einer Partie zu viert.

Eine beiliegende Variante für Fortgeschrittene haben wir nach einmaligem Test als nicht besonders interessant erachtet. Sie besagt, dass bei der Wertung einer Strasse nicht alle Hunde der benachbarten Parzellen zur Mehrheitsbildung herangezogen werden, sondern nur die jeweils längsten Ketten eines Spielers beidseits der Strasse addiert werden.

Dies erhöhte unserer Meinung nach nur die Anforderung an das Merkvermögen (bzw. bei Nichtvorhandensein desselben den Glücksanteil) ohne grosse Spannungsmomente hinzuzufügen und ist wohl am ehesten als sinnvolle Option für das Zweierspiel anzusehen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass mich „Hundsgemein“ positiv überrascht hat. Die zunächst eher harmlos klingende Spielidee offenbarte doch gewisse Reize, die das Spiel innerhalb der kurzen Spieldauer (ca. 15 - 20 Minuten) recht gut ausspielen kann.

Als kleiner Wermutstropfen sei noch der Preis genannt, der mir für einen relativ kleinen Spielplan und 108 Pappplättchen etwas hoch erscheint.

Rezension Michael Andersch

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Hundsgemein: 3,0 3,0, 13 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Michael Andersch
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Anette Bippus-Darting
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Barbara Winner
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Bernd Eisenstein
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Clemens Schollenberger
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Doris Hahn
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Frank Gartner
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Hans-Peter Stoll
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Jochen Traub
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Marion Scheben
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Orell Mielke
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Roland Winner
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Sandra Lemberger

Leserbewertungen

Leserwertung Hundsgemein: 3,0 3.0, 1 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Sarah Kestering

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