Rezension/Kritik - Online seit 01.05.2016. Dieser Artikel wurde 10063 mal aufgerufen.

KRIMI total - Die Yacht der Macht

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Autor: Björn Lippold
Verlag: KRIMI total
Rezension: André Beautemps
Spieler: 8 - 9
Dauer: 180 Minuten
Alter: ab 16 Jahren
Jahr: 2015
Bewertung: 5,5 5,5 H@LL9000
6,0 6,0 Leser
Ranking: Platz 485
KRIMI total - Die Yacht der Macht

Spielziel

Wir befinden uns vor der Küste einer tatsächlichen Bananenrepublik. Bananas Grandes, wie das Land, in dem dieser Krimi spielt, genannt wird, steht unter revolutionärer Führung. Just als der Präsident seinen 60. Geburtstag auf seiner Yacht feiern will, geschieht ein Mord. Und so gut wie alle an Bord befindlichen Personen sind verdächtig. Allein schon, weil niemand weiß, zu wem das Opfer gehört ...

Ablauf

Jeder Mitspieler erhält mit ausreichend zeitlichem Abstand VOR dem Spielbeginn eine Rolle zugewiesen. Es gibt ein paar Grundinformationen zur Rolle, insbesondere, ob man im Spiel lügen darf oder nicht.

Der Mörder bzw. die Mörderin darf eigentlich immer lügen, alle anderen nur in Bezug auf bestimmte Handlungen, in die sie zuvor verwickelt waren.

Wenn das Spiel beginnt, gibt es in mehreren Runden weitere Hinweise, was geschehen ist oder man über andere Charaktere erfahren hat.

Durch den Austausch dieser Informationen und gezieltes gegenseitiges Ausfragen versuchen alle Spieler, am Ende der letzten Runde mehrere Fragen korrekt zu beantworten, insbesondere wer der Mörder des Opfers war.

Detaillierte Angaben finden sich in der Rezension zu der Erstveröffentlichung der Reihe KRIMI total: Im Schatten der Premiere.

Fazit

KRIMI total und kein Ende: Ich bin nun mittlerweile schon der 3. Rezensent auf H@ll9000, der seine Begeisterung für diese Reihe begründet zur Schau stellen darf. Und die meinige ist ebenso groß wie die der werten Kollegen. Jedoch: Es fällt wie bei keinem anderen Spiel auf dass hier der Spielspaß allein von der Zusammensetzung der Mitspieler abhängt. Und wer so wie ich Glück hat, dass diese Mischung stimmt, erlebt einen tollen Nachmittag oder Abend.

Hans-Peter hat es in seiner Premieren-Rezension zu dieser Reihe bereits geschrieben: Es handelt sich nicht um ein Spiel. Sondern um ein Spielkonzept. Weit weniger starr als bei den meisten Gesellschaftsspielen werden nur grobe Vorgaben für die Spielrunden gegeben, der Rest muss ausschließlich von den Mitspielern mit Leben gefüllt werden.

Man kann der Reihe und auch diesem Machwerk nicht zum Vorwurf machen, dass die Regeln unverständlich sind. Alle Anweisungen sind klar und eindeutig. Nur die Umsetzung ist jedem selbst überlassen.

Und hier erfordert es zwingend ein gewisses Mindestmaß an Spaß an der Verkörperung einer Rolle. Ist dieser gegeben, sind schauspielerisches Talent und Können gar nicht mehr so wichtig. Hauptsache, es wird sich richtig eingebracht. Gelingt dies der Mehrheit oder gar allen Spielern nicht, wird der Spielfluss zum Stillstand gelangen.

Die Anzahl der Spieler ist auf genau 8 oder 9 begrenzt. Ein möglicher weiterer Stolperstein auf dem Weg zur Nachvollziehbarkeit des Enthusiasmus für das Spielkonzept. Nur die Rolle des Inspektors ist optional und damit die einzige, die als potentieller Mörder ausscheidet. Wenn sich also sieben oder zehn Leute auf ein schönes Krimidinner freuen, müssten sie sich mit einem anderen Produkt des Verlags vergnügen.

Es spricht für die Reihe, dass die Lösungen bzw. richtigen Antworten tatsächlich herauszufinden sind. Ging man bei der Premiere noch von der eigenen Unerfahrenheit aus, merkte man an weiteren Abenden, dass so manche "logische Information" eher nicht innerhalb der Runden zu knacken war. Dies ist nach unserem Dafürhalten schon seit einigen Krimispielen nicht mehr so. Die Yacht der Macht bildet da keine Ausnahme. Das Spiel ermöglicht es, den meisten der miesen Machenschaften nahezu aller Beteiligten auf die Schliche zu kommen. Ein hohes Maß an Aufmerksamkeit ist dafür erforderlich.

Die beiliegenden Rezepte wurden in unserer Runde nicht ausprobiert, klingen aber allesamt lecker. Ambitionierte Hobbyköchen seien gewarnt: Die Gesamtzubereitungsdauer aller 6 Gerichte beträgt laut Heft 5(!) Stunden.

Minispoileralarm: Wer wie ich das Glück hat, die Rolle des Emilio Mentirosa übernehmen zu dürfen, darf sich darauf freuen, Geschenke der geladenen Gäste entgegenzunehmen. Wenn diese mitspielen. Dafür muss man auch als Nichtraucher zumindest ein oder zwei gute Zigarren für die Rolle erstehen. Sie müssen nicht geraucht werden.

Ich schließe die Rezension mit der von mir flugs zur Nationalhymne von Bananas Grandes adaptierten Rebellenhymne aus Woody Allens Nonsensfilm "Bananas" ab:
"Der Rebell ja der weiß
wie hoch ist der Preis
den die Freiheit verlangt und das Land!"

Rezension André Beautemps

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung KRIMI total - Die Yacht der Macht: 5,5 5,5, 2 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 25.03.16 von André Beautemps
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 02.08.17 von Michael Kahrmann - Schönes Krimi total Flair, wie immer eigentlich. Man muss nur die richtige Runde haben, dann erlebt man 4 sehr unterhaltsame Stunden. Zur vollen Punktezahl reicht es nicht ganz, da mich irgendwie die "persönlichen Ziele" stören. Das ist aber jammern auf sehr hohem Niveau. Daumen hoch für diesen Fall.

Leserbewertungen

Leserwertung KRIMI total - Die Yacht der Macht: 6,0 6.0, 2 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.05.16 von Volker Nattermann - Wir kennen eigentlich alle Fälle von KrimiTotal, dieser Fall ist mit der beste, was wir wir bisher gespielt haben. Tolle Story und viele interessante Charaktere.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 14.05.16 von Nougat - Da stimme ich Volker voll zu. Mit das beste Krimispiel, das ich bisher gespielt habe. Sehr vielschichtige Story. Außerdem hatte jeder neben der Aufgabe, den Mörder zu finden, noch eine persönliche Aufgabe. Diese waren zwar unterschiedlich schwer, aber das hat dem Spielspaß nicht behindert.

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