Kompakt - Kritik

Der dritte Fall der Detective Stories führt die Ermittler wieder zurück nach Adlerstein. Der Journalist Carl Notebeck bittet die Ermittler um ihre Unterstützung, denn er wird aufgrund dürftiger Beweise verdächtigt, an dem Mordfall eines bekannten Politikers beteiligt gewesen zu sein.

Wie in der Einleitung des Spiels zu lesen ist, stehen den Spielern nicht nur die im Spiel enthaltenen Utensilien zur Verfügung, sondern es steht ihnen frei, auch auf moderne Kommunikationsmittel wie Handy, Internet usw. zurückzugreifen. Und das müssen sie auch tun, um den Fall lösen zu können.

Doch zuerst müssen sie sich durch eine ganze Menge an Unterlagen (das meiste davon in Papierform) wühlen: Flugticket, Presseausweis, Fingerabdrücke, Gerichtsbeschluss, Landkarte, Zeitungsausschnitte, Reisepass, Flugzettel, E-Mail-Schriftverkehr, Notrufliste, Visitenkarte, Fotos, Detektiv-Rechnung usw.

Wenn man davon absieht, dass man keine Zeugenbefragungen vornehmen kann, fühlt sich die Sache an wie echte Polizeiarbeit. Ich kann hier natürlich nicht auf Details eingehen, ohne zu spoilern, aber so viel sei gesagt: Jedes Teil der Box hat seine Aufgabe, keines davon darf außer Acht gelassen werden. Und solange man für eines davon keine Verwendung sieht, heißt es so lange weitersuchen, bis man irgendwo einen Zusammenhang entdecken kann. Manche davon lassen sich recht schnell finden, bei zwei davon ist es sehr schwierig, die entsprechenden Lösungen zu finden. Vor allem dann, wenn die Gruppe die Unterlagen untereinander aufteilt. Wenn nicht ein und dieselbe Person zusammengehörige Teile/Namen/Bilder/Texte in die Hand bekommt, wird es schwierig (vielleicht schon einen Tick zu schwierig), auf die gesuchte Lösung zu kommen. Aber bei echter Polizeiarbeit ist es wohl auch so, dass nicht immer alle Anstrengungen mit Erfolg belohnt werden.

Für den Notfall steht im Internet Hilfe bereit. Diese ist gegliedert in eine Gesamtlösung des Falles sowie in viele Einzelschritte, sortiert nach den verdächtigen Personen bzw. nach den Beweismitteln. So sollte es nicht passieren, dass man aus Versehen einen Hinweis erhält, nach dem man gar nicht gefragt hat. Etwas nervig ist hier, dass für jeden einzelnen Hinweis (und es sind wirklich sehr viele) ein Passwort eingegeben werden muss, um diesen abrufen zu können. Zu manchen Personen gibt es sehr viele Hinweise, und damit man sich nicht selbst den Rätselspaß verdirbt, fängt man logischerweise beim ersten Hinweis an. Sollte sich der benötigte dann ziemlich am Ende der Hinweiskette befinden, ist man ganz schön lange mit dem Eingeben von Passwörtern beschäftigt.

Bei den ersten Ausgaben des Spiels lag eine fehlerhafte Telefonliste bei. Falls Sie über ein Exemplar verfügen, das vor dem 1. November 2019 gekauft wurde, finden Sie hier die korrekte Notrufliste: https://idventure.de/wp-content/uploads/2019/11/Emergency-calls.pdf

Insgesamt hat uns die Beschäftigung mit diesem Fall Spaß bereitet, so dass wir uns schon auf den nächsten Detective-Fall freuen!

Rezension Sandra Lemberger

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.