Rezension/Kritik - Online seit 30.01.2022. Dieser Artikel wurde 1368 mal aufgerufen.

Claim Kingdoms: Das grosse Duell um den Thron!

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Autor: Scott Almes
Illustration: Mihajlo Dimitrievski
Verlag: Game Factory
Rezension: Renate Gerling-Halbach
Spieler: 2
Dauer: 30 Minuten
Alter: ab 10 Jahren
Jahr: 2021
Bewertung: 4,0 4,0 H@LL9000
Ranking: Platz 3852
Claim Kingdoms: Das grosse Duell um den Thron!

Spielziel

Zum großen Duell um den Thron lädt das Legespiel Claim Kingdoms ein. Fraktionen müssen geeint und Mehrheiten gebildet werden. Nur, wer während des Spiels und bei der Fraktionswertung die meisten Punkte sammelt, geht als Sieger und Thronfolger aus dem Spiel hervor.

Ablauf

Kennern des Stichspiels Claim vom selben Autor wird manches bei Claim Kingdoms bekannt vorkommen. Dieses 2-Personenspiel spielt sich jedoch komplett anders. Basis des Spiels bilden je 7 Kärtchen der 10 verschiedenen Fraktionen (z.B. Gnome, Riesen, Drache) mit unterschiedlichen Fähig- und Wertigkeiten. Diese Fähigkeiten z. B. sofortige Siegpunkte erhalten, ein offenliegendes benachbartes Plättchen umdrehen, gegnerische Spielfiguren versetzen bzw. entfernen oder Plättchen aus dem Nachziehstapel auswählen, werden beim Legen des Plättchens aktiviert. Die Wertigkeiten der jeweiligen Fraktionen wird am Spielende wichtig.

Von den 10 Fraktionen werden für jedes Spiel 7 ausgewählt, die entsprechenden Plättchen gemischt und auf einen verdeckten Stapel gelegt. 3 Plättchen werden als offene Auslage ausgelegt und jeder Spieler erhält nun 2 Plättchen vom Nachziehstapel sowie 15 Spielfiguren. Das oberste Plättchen des Nachziehstapels wird als Startplättchen offen in der Tischmitte positioniert und schon kann begonnen werden, das Königreich zu bauen und seine Macht zu vergrößern.

Es wird abwechselnd gespielt. Eines der beiden Plättchen auf der Hand wird an eine Seite eines bereits ausliegenden Plättchens angelegt, darauf wird die eigene Spielfigur gesetzt. Anschließend wird die Fähigkeit des soeben ausgelegten Plättchens genutzt, danach zieht man ein Plättchen nach, entweder eines der bereits offenliegenden oder eines vom Nachziehstapel.

Das Spiel endet, wenn einer keine Spielfiguren mehr zum Setzen hat oder alle Plättchen angelegt worden sind. Anschließend erfolgt die Wertung. Wer die meisten Spielfiguren auf den jeweiligen Plättchen einer Fraktion stehen hat, erhält deren Wert, z. B. für Riesen 8 Siegpunkte, für Ritter 9 Siegpunkte usw. Es gewinnt der Spieler mit den meisten Punkten.

Fazit

Das Spielmaterial ist sehr gut. Die Fraktionenplättchen bestehen aus stabilem Karton, auf den Plättchen selbst sind neben der Darstellung des Charakters die jeweiligen Fähigkeiten mit einem Piktogramm dargestellt. Die Illustrationen sind zum Teil recht düster und martialisch gehalten, eventuell für manche Spieler eher abschreckend. Denjenigen, die bereits das Stichspiel Claim kennen, werden sie vertraut sein. Eine Übersicht über alle Fraktionen für jeden Spieler erleichert die ersten Spiele, wenn man mit den Fähigkeiten noch nicht so vertraut ist. Die Meeple aus Holz und die Spielschachtel mit Einteilung zum besseren Verstauen des Materials runden das positive Bild ab. Die Spielregel ist sehr gut erläutert und lässt keine Frage offen. Jede Fähigkeit einer Fraktion wird ausführlich mit Beispielen bebildert erläutert. Man kann direkt loslegen und wenn während des Spiels doch noch Fragen auftauchen, hilft die ausführliche Übersicht weiter.

Da immer nur 7 der 10 Fraktionen ausgewählt werden, bestimmt die Auswahl den Charakter des Spiels. Bei den Fraktionen kann grob unterschieden werden zwischen denen, die

  • lediglich Punkte generieren, wie Kobolde, Zwerge, Trolle und Drachen
  • die gegnerische Position schwächen, wie Ritter und Riesen
  • besondere Fähigkeiten verleihen, wie Gnome, Untote, Seher oder Doppelgänger

Wenn die Auswahl nicht bewusst getroffen wird, sondern sie dem Zufall überlassen wird, sollte bedacht werden, dass die Auswahl der Fraktionen spielbestimmend ist. So waren uns Partien, die wir ohne Ritter, Riesen und Gnome gespielt haben, viel zu langweilig. Mehr Spaß bereitete uns das konfrontative Spiel, in dem wir z. B. die Fraktionen der Seher, Trolle und Untote aussortiert hatten. Zu bedenken ist aber, dass der Glücksfaktor immer sehr hoch ist, und man selten strategisch agieren kann, da man nicht weiß, wann welches Plättchen zur Verfügung steht. So kann es passieren, dass man mit seiner Auswahl, die nur aus 2 Plättchen besteht, keinen sinnvollen Zug machen kann. Beispielsweise hat man einen Kobold und einen Untoten auf der Hand, jedoch hat man noch keinen Kobold gelegt, so dass man mit diesem Kobold lediglich 1 Punkt machen könnte. Den Untoten zu legen bringt nur Vorteile, wenn der Gegner Spielfiguren auf einer höherwertigen Fraktion hat, da ich meine Spielfigur mit der des Gegners tauschen kann. Ist dies nicht der Fall, schade ich mir eventuell selbst. Das ist auch der Grund, warum wir in unseren Spielen die Fraktion der Untoten meistens aussortieren.

Zum Nachziehen stehen 3 offenliegende Plättchen oder ein verdeckte vom Nachziehstapel zur Verfügung. Auch hier kann der Zufall natürlich wieder mitspielen, wenn man sich für eins der 3 offenliegenden Plättchen entscheidet, das einen jedoch nur mäßig überzeugt und dann beim Aufdecken eines neuen dritten Plättchens dem Gegner ein strategisch viel besseres Plättchen präsentiert, das diesem dann zum Nachziehen zur Verfügung steht. Nichtsdestotrotz werden Gelegenheitsspieler mit Claim Kingdoms viel Spaß haben, da es kaum Spielvorbereitung bedarf und man Dank der Fraktionsübersicht sofort losspielen kann. Positiv zu werten ist auch die kurze Spielzeit von ca. 30 Minuten, die noch auf eine schnelle Revanche einlädt. Strategen und Vielspieler kann ich das Spiel nur bedingt empfehlen, da man nicht so viel Einfluss auf den Spielverlauf hat. Richtig strategisch planen kann man seine Spielzüge nicht, da doch fast alles vom Kartenglück abhängt.

Rezension Renate Gerling-Halbach

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Claim Kingdoms: Das grosse Duell um den Thron!: 4,0 4,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 15.12.21 von Renate Gerling-Halbach - Nettes 2 Personenspiel für zwischendurch. Es hat zwar einen großen Glücksfaktor, aber durch die Auswahl der einzelnen Fraktionen kann man jedes Spiel anders gestalten, wenn man will. Es ist schnell erklärt und auch für Gelegenheitsspieler gut geeignet.

Leserbewertungen

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