Rezension/Kritik - Online seit 12.09.2025. Dieser Artikel wurde 1025 mal aufgerufen.

Flatiron

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Autor: Shei S.
Isra C.
Verlag: Ludonova
Tesla Games
Rezension: Michael Andersch
Spieler: 1 - 2
Dauer: 45 Minuten
Alter: ab 12 Jahren
Jahr: 2024
Bewertung: 5,0 5,0 H@LL9000
Ranking: Platz 2673
Flatiron
Auszeichnungen:2024, Golden Geek Bestes 2-Spieler Spiel Nominierung

Spielziel

In diesem Spiel für 2 bauen wir gemeinsam aber doch gegeneinander am Flatiron Building, einem berühmten Hochhaus in Manhattan, das bekannt für seine dreieckige Form ist, daher auch der Name „Flatiron“ – Bügeleisen.
Unser Ziel besteht darin, die Bauvorgaben möglichst gut zu erfüllen, gleichzeitig aber auch auf unseren guten Ruf zu achten, denn beides bringt Punkte.

Ablauf

Das Gebäude wird auf dem Manhattan-Plan entstehen, der schon die Vorgaben für das Erdgeschoss anzeigt. Um ihn herum befinden sich 4 Straßen, die jeweils einen Kartenstapel mit Straßenkarten enthalten.
4 weitere Etagen sowie das Dach liegen auf dem City Hall-Plan bereit. Dort liegen - nicht als Stapel, sondern offen - 6 von 10 City-Hall-Karten aus, die am Spielende Siegpunkte bringen.

Jeder Spieler erhält noch ein Tableau, das je eine Spalte für die 4 Straßen um den Manhattan-Plan aufweist, wobei jede Spalte bereits zwei übereinander angeordnete Aktionen aufweist.

Wir spielen abwechselnd und was wir tun ist ganz einfach. Im Grunde handelt es sich um ein Worker-Placement-Spiel, wobei jeder nur einen „Worker“ hat - Architekt genannt und die insgesamt 5 Kartenablageplätze um den Manhatten- sowie am City-Hall-Plan sind die Orte, an denen wir Aktionen ausführen können.
Bin ich am Zug, so versetze ich meinen Architekten auf eines der 3 freien Felder (die anderen beiden waren durch mich bzw. sind vom Mitspieler belegt) und habe dort die Wahl aus 3 Aktionsmöglichkeiten, die ich im Folgenden für den Manhattan-Plan beschreibe, denn der City-Hall-Plan funktioniert ein wenig anders:

  1. Die oberste Karte des Stapels nehmen und ihrem Straßennamen gemäß in eine meiner 4 Spalten einsortieren. Dabei muss ich mich entscheiden, ob ich die obere oder untere Hälfte der stets zweigeteilten Karte sichtbar belassen möchte – entsprechend stecke ich sie oben oder unten in die entsprechende Spalte.
  2. Die dem Straßennamen entsprechende Spalte meines Tableaus ausführen. Dabei arbeite ich die Aktionen in dieser Spalte von oben nach unten ab, wodurch ich z. B. Säulen kaufen oder verkaufen, sie auf der aktuell zu bebauenden Etage einsetzen oder eine neue Zwischendecke einziehen und somit eine neue Etage beginnen kann. Das Bauen von Säulen und Etagen kostet Geld, bringt aber die begehrten Punkte – umso mehr, wenn ich „die Bauvorgaben erfülle“, was beispielsweise bedeutet, dass ich Bonuspunkte bekomme, wenn ich eine zur Vorgabe des Bauplatzes farblich passende Säule einbaue.
  3. 2 Geld nehmen. Das fühlt sich ein wenig nach „Notaktion“ an, aber manchmal kommt man nicht umhin, auch diese Aktionsmöglichkeit zu nutzen.

Mit all diesen Aktionen wächst das Gebäude, aber durch die Ablage von Karten an unser Tableau wachsen auch unsere Möglichkeiten von ursprünglich 2 Aktionen beim „Ausführen“ einer Straße bis zu deren maximal fünf, was es bisweilen erlaubt, eine schöne „Engine" aufzubauen.

Bei der Erklärung unterschlagen habe ich die etwas anderen Aktionen am City-Hall-Tableau, aber auch den Zeitungsjungen (der Bonusaktionen verschafft) sowie die mit jeder Etage individuell leicht abgeänderten Rundenregeln.

Wir bauen nun so lange, bis das Gebäude 5 Etagen hoch und mit dem Dach abgeschlossen ist. Zu den im Spiel erhaltenen Punkten kommen nun noch eventuelle Punkte von Karten, die man in der City-Hall erworben hat. Außerdem werden alle 4 Spalten meines Tableaus separat daraufhin überprüft, ob ich meinen guten Ruf wahren konnte – die eingeschobenen Karten bringen nämlich nicht nur Aktionsmöglichkeiten, sondern verbessern oder verschlechtern auch unsere Reputation, und positive Spalten bringen jeweils weitere Punkte, wogegen negativ beleumundete Spalten Punktabzüge generieren.

Selbstverständlich gewinnt, wer nach dieser Schlussabrechnung die meisten Siegpunkte erspielen konnte.

Fazit

Flatiron ist zunächst einmal ein Spiel mit schöner Tischpräsenz und immer auch ein kleiner „Hingucker“. Die Anleitung ist einwandfrei geschrieben, mit vielen Beispielen versehen und auch alle Kartensymbole sind einzeln erklärt. Vorbildlich! Die erste Version der Regel hat dabei noch einen Fehler in der Beschreibung eines Symbols – Pegasus bietet dazu aber ein Errata-File zum Download an.

Die Tischpräsenz bzw. das höher werdende Gebäude machen das Spiel aber gleichermaßen auch ein wenig unübersichtlich – die hinter dem Gebäude liegende Karte ist für den jeweils gegenüber sitzenden Spieler nicht einfach zu erkennen. Das ist kein großer Makel, aber hier wäre ein etwas breiterer Manhattan-Plan mit 4 Einsetzorten seitlich des entstehenden Gebäudes noch das Tüpfelchen auf dem i gewesen.

Durch die wenigen Einsatzorte für den eigenen Architekten entsteht eine gute Interaktion, indem ich dem Mitspieler durch das Platzieren meines Architekten Möglichkeiten vorenthalte. Gleichermaßen unterliege ich selbst natürlich gewissen Zwängen, weil auch für mich nicht alle Aktionen verfügbar sind. Auch durch das Wegschnappen von Säulenbauplätzen auf den Etagen oder dem Bau der einzelnen Etagen stehen die Spieler in Konkurrenz, wodurch sich insgesamt ein hoher Grad an Interaktion ergibt.

Flatiron kam bei meinen Mitspielern und mir recht gut an, auch weil der Aufbau der kleinen „Straßen-Engines“ in Form von Aktionsketten sich sehr befriedigend anfühlt. Gleichzeitig sind diese Aktionsketten aber nicht so lang, dass wie bei manch größerem Spiel eine gewisse „Kettenzugeritis“ entsteht, die lange Wartezeiten für die Mitspieler bedeuten würde. Flatiron spielt sich flott, erlaubt auch in begrenztem Umfang unterschiedliche Strategien und erzeugt mit einem im Grunde sehr leichten Regelwerk eine gute Spieltiefe.

Insgesamt kann ich das Spiel somit allen empfehlen, die ein schön ausgestattetes und optisch gut wirkendes Zweierspiel mit humaner Spieldauer und einer guten Mischung aus Taktik und Interaktion suchen.

Rezension Michael Andersch

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Flatiron: 5,0 5,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 29.05.25 von Michael Andersch - Optisch schönes, flüssiges Spiel mit leichtem Regelwerk und guter Spieltiefe.

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