Spielziel

Die Birne wackelt hin und her, die Spieler werfen wild Karten in die Mitte. Plötzlich springen alle auf und fangen an zu tanzen. Nur eine Person ist zu langsam, flucht kurz während die anderen Spieler lachen und nimmt die Karten aus der Tischmitte zu sich. So oder ähnlich sieht von außen eine Partie Willi Schüttelbirne aus. Was das alles soll? Das ist schnell erklärt!

Ablauf

Alle Spieler haben 5 Karten auf der Hand und einen Nachziehstapel vor sich liegen. Willi, die Schüttelbirne, wird zum Wackeln gebracht und schon kann es losgehen. Alle Spieler versuchen gleichzeitig ihre Hand- und Nachziehkarten loszuwerden, indem sie diese passend auf den Stapel in der Tischmitte werfen.

Passend bedeutet, dass die abgeworfene Karte entweder die gleiche Farbe, das gleiche Symbol oder die gleiche Anzahl Symbole darstellt, wie die oberste, offen ausliegende Karte.

Eine Runde kann auf 3 verschiedene Arten enden:

1. Sollte die abgeworfene Karte in allen 3 Bereichen identisch sein, ruft die Person laut "Matschbirne". Ab diesem Zeitpunkt dürfen alle nach der Birne greifen. Die Person, die die Birne ergreift, darf sich freuen, denn alle Karten in der Mitte werden dann auf die anderen Spieler aufgeteilt und unter deren Nachziehstapel gelegt. Eine neue Runde beginnt.
2. Sobald Willi aufhört zu wackeln, müssen alle Spieler so schnell wie möglich aufstehen und anfangen zu tanzen. Die Person, die nun zuletzt aufsteht und tanzt, erhält alle Karten der Tischmitte und legt sie unter den eigenen Nachziehstapel. Eine neue Runde beginnt.
3. Sobald ein Spieler seine letzte Karte in die Tischmitte wirft, hat dieser sofort die Partie gewonnen. Damit ist nicht nur die Runde, sondern auch die Partie beendet.

Fazit

Willi Schüttelbirne ist ein schnelles Kartenablegespiel, wie man es auch von Speed oder Ligretto kennt. Die Optik ist hierbei besonders auffällig. Willi, die wackelnde Birne, ist hier das Alleinstellungsmerkmal und macht alle Spieler erstmal neugierig. Willi dient hierbei nicht nur als Taktgeber für das Spiel, sondern auch als Aufbewahrungsbox für die Karten (hierzu wird die Birne aufgeschraubt). Auch die Spielkarten haben keine schnöde rechteckige Form, sondern sind ebenfalls in Form einer Birne.

Spielerisch handelt es sich um ein typisches, hektisches Ablegespiel, wobei man allerdings in all der Hektik 2 weitere Elemente beachten muss, was nicht immer ganz so einfach ist:

1. Ist meine Karte identisch, muss ich "Matschbirne" rufen und muss nach der Birne greifen. Das kam in unseren Runden relativ selten vor. Vermutlich wurden auch öfter mal identische Karten abgeworfen, ohne dass es aufgefallen ist. Hierfür muss man erst ein Auge entwickeln und somit kommt dieses Spielelement erst mit zunehmender Erfahrung zum Tragen.
2. Hört die Birne auf zu wackeln, muss ich schnellstmöglich hochspringen und anfangen zu tanzen. Da die Birne in aller Regel nicht allzu lange wackelt, ist man gut beraten, in jedem Fall darauf zu achten. Wer das verpasst und somit als letzter aufspringt, hat schnell eine Vielzahl an Karten unter dem eigenen Stapel. Da legt man lieber mal 2 Karten weniger ab und ist dafür nie die zuletzt aufspringende Person. Damit verbessert man in jedem Fall seine Quote. Und wem das Tanzen zu albern ist, kann auch einfach aufstehen. Das funktioniert genauso gut.

Freunde von schnellen Ablegspielen werden sicher auch an Willi Schüttelbirne ihre Freude haben. Der einzig nennenswerte Unterschied zu anderen Spielen dieser Art ist die Birne selbst, ein nettes Gimmick. Den Rest hat man in irgendeiner Form schon einmal gesehen.

Rezension Frank Gartner

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.