Rezension/Kritik - Online seit 27.01.2003. Dieser Artikel wurde 8120 mal aufgerufen.
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Zwei Spieler kämpfen um die Kontrolle über die Inseln. Wer zuerst die Kontrolle über drei Inseln in einer Reihe bzw. die drei im Kreis positionierten Inseln besitzt, gewinnt das Spiel.
Das Spielfeld besteht aus 7 Inseln, welche sich in Form eines Dreiecks verbinden lassen: An jedem der 3 Ecken, an jeder der 3 Kanten sowie in der Mitte befinden sich jeweils eine Insel.
Jede Insel verfügt über 7 Einstecklöcher für die Spielerstäbchen. Die Anordnung dieser Löcher ist identisch mit der Anordnung der Inseln.
Zu Spielbeginn steckt ein Stäbchen des Startspielers im mittleren Loch der mittleren Insel. Die Spieler sind abwechseln an der Reihe. Sie suchen sich einen ihrer Spielstäbchen aus (zu Beginn ist die Auswahl natürlich auf ein Stäbchen beschränkt) und versetzen dieses
auf ein beliebiges unbesetztes Feld der gleichen Insel oder
auf die gleiche unbesetzte Position einer anderen Insel.
Nach dem Versetzen des Spielstäbchens wird auf dessen Startposition ein Stäbchen des Gegenspielers gelegt. Damit bleibt einerseits eine einmalig besetzte Position auf dem Spielfeld bis zum Spielende mit einem Stäbchen besetzt, andererseits ist sichergestellt, dass mit jedem Spielzug neue Spielsteine auf den Spielplan gebracht werden.
Durch kluges Setzen versuchen die Spieler nun die Kontrolle einer Insel zu erlangen. Dies hat man erreicht, sobald man drei Stäbchen in einer Reihe oder in der Kreisposition besetzt hat. In Summe gibt es hierzu 7 Möglichkeiten, die sich jedoch immer mit einem Feld überschneiden, so dass immer nur ein Spieler die Kontrolle erlangen kann.
Das Spiel ist beendet, sobald es einem Spieler gelingt, die Kontrolle über 3 Inseln in einer Reihe oder in der Kreisposition zu erlangen, was ebenfalls über 7 Wege möglich ist. Dieser Spieler hat das Spiel gewonnen. Für eine zweite Partie tauschen die beiden Spieler die Farben, so dass der andere Spieler als Startspieler agiert.
Solitär-Variante: Wer keinen Spielpartner findet, kann sich mit einem Solitärspiel die Zeit vertreiben. Hierzu werden 14 Stäbchen jeder Farbe beliebig auf dem Spielfeld verteilt. Nun läuft das Spiel rückwärts, d.h. man zieht nach bekannten Regeln die Stäbchen über das Spielfeld, jedoch nicht auf freie Felder, sondern immer auf ein Feld der anderen Farbe. Dieses wird dafür aus dem Spiel genommen. Ziel ist es hier am Ende nur noch ein Stäbchen übrig zu lassen, was je nach Ausgangssituation mal mehr, mal weniger möglich ist.
Material: Das Material und die Verarbeitungsqualität des aus Thailand stammenden Verlags, Pin International, sind auf sehr hohem Niveau. Das sehr gut verarbeitete Spielbrett lädt Freunde von Holzspielen regelrecht zum Spielen ein. Die Stäbchen passen sauber in die dafür vorgesehenen Löcher, so dass auch hier keinerlei Spielspaß hemmenden Elemente zu finden sind. Vorbildlich!
Ein interessantes Phänomen ist das Verlangen eines jeden Spielers die Inseln drehen zu wollen, wenn er das Spielfeld zum ersten mal erblickt. Das geht natürlich nicht und würde spieltechnisch auch keinen Sinn ergeben.
Die Spielregeln sind denkbar einfach. Sie lassen sich in nur wenigen Sätzen vermitteln, so dass nach einer Minute mit dem Spiel begonnen werden kann. Zudem liegt sie in 4 Sprachen (deutsch, englisch, französisch und spanisch) bei.
Trotz des einfachen Spielprinzips bietet "Fire & Ice" durch seine Ineinanderschachtelung des "Tic Tac Toe"-Prinzips eine enorme Spieltiefe. Jeder Versuch seine eigene Position auf einer Insel zu stärken, führt automatisch eine Stärkung des Gegners an anderer Stelle mit sich. Man muss also sehr aufpassen auf welchen Inseln man den Gegner stärkt. Wer die Positionierung des Gegners genau beobachtet und seine eigenen Stäbchen dementsprechend geschickt positioniert, kann eine Zeit lang verhindern, dass dieser seine Spielstäbchen auf bestimmte Inseln bringt. Das ist in vielen Spielsituationen spielentscheidend!
Da mit jedem Zug ein weiteres Stäbchen ins Spiel gebracht wird, ist das Spielende auch bei Spielern mit hohem Grübelansatz vorprogrammiert. Weder ein Patt noch eine Endlospartie ist damit möglich.
Folgendes Thema wurde im Forum der Spielbox-Online eine Zeit lang diskutiert: "Hat der Startspieler einen Vorteil?".
Die Meinungen gingen hier auseinander und die Frage konnte letztendlich nicht wirklich geklärt werden. Eine mathematische Analyse führte je nach Ansatz zu unterschiedlichen Ergebnissen. Aus meinem Gefühl heraus hat der Startspieler tatsächlichen einen minimalen, aber nicht wirklich entscheidenden Vorteil.
Wie bei jedem 100%igen Denkspiel wird auch hier der Spielreiz zwischen zwei Spielern sinken, wenn ein eindeutiges Defizit in der Spielstärke erkannt wird. Man sollte den Lerneffekt jedoch nicht unterschätzen! So mancher Spieler macht zwar in den ersten Partien noch schwerwiegende Fehler, zieht dann aber kräftig nach!
Fazit: Der einfache Spieleinstieg, die verhältnismäßig geringe Spieldauer und das dennoch verzwickte Spielprinzip machen "Fire & Ice" zu einem sehr interessanten und kurzweiligen Spiel für Freunde von abstrakten, taktischen Zweipersonenspielen. Nicht zuletzt das ansprechende und hochwertige Spielmaterial wird diesen Spielertyp dazu führen es immer wieder auf den Spieltisch zu zaubern.
"Fire & Ice" wurde zwar im Jahr 2001 aufgelegt, die Vertriebswege von Pin International wurden jedoch erst im Jahr 2002 aufgebaut, so dass wir mit einer Verbreitung erst im Jahre 2003 rechnen können.
Rezension Frank Gartner
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
Spieleautor Jens-Peter Schliermann studierte Mathematik und hat mit "Fire and Ice" versucht mathematische Ansätze ins Spiel zu bringen. Er hat uns diese etwas genauer erläutert.
H@LL9000 Wertung Fire and Ice:
4,8, 8 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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01.04.04 von Frank Gartner |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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01.04.04 von Clemens Schollenberger |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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01.04.04 von Christian Preuß |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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01.04.04 von Sandra Lemberger |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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01.04.04 von Bernd Eisenstein |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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17.02.05 von Steffen Stroh |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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09.12.05 von Ralph Bruhn - Eines der besten Zweierspiele, die ich kenne. Eine mathematisch hoch interessante Spielfläche, bei der alle Punkte topologisch gesehen gleich sind. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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05.03.10 von Horst Sawroch |
Leserwertung Fire and Ice:
5.0, 2 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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13.07.07 von Sarah Kestering |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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24.02.08 von Martin Schlömer - Einfach genial |