Rezension/Kritik - Online seit 15.01.2009. Dieser Artikel wurde 6345 mal aufgerufen.

Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod - Das große Spiel

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Autor: Fritz Gruber
Illustration: Claus Stephan
Verlag: KOSMOS
Rezension: André Beautemps
Spieler: 2 - 4
Alter: ab 12 Jahren
Jahr: 2008
Bewertung: 3,3 3,3 H@LL9000
2,5 2,5 Leser
Ranking: Platz 6229
Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod - Das große Spiel

Spielziel

Wenn sich wer ein Kracherl in einem österreichischen Gasthaus bestellt, packe ich mir mein Felleisen, jette speditiv in die USA und ordere dort einen Stein.
Wer nun nicht weiß, was ich gerade ausgedrückt habe, kann bei diesem Spiel die Lösungen erfahren. Und wer weiß, vielleicht sogar den mächtigen Lingutaurus besiegen. Oder man liest einfach diese Rezension bis zum Ende durch.

Ablauf

Für eine Spielrunde benötigt man aus dem gesamten Kartenkontingent 17 normale Fragekarten und 3 Risikokarten, die zusammen gemischt werden. Jeder Spieler erhält eine farbige Spielfigur, fünf Chips mit Zahlenwerten von 1 bis 5 und drei Tippplättchen.

Jede Spielrunde ist ein Spieler Moderator, d.h. er liest die Frage auf der Karte vor und die drei dazugehörigen Antwortmöglichkeiten, von denen eine korrekt ist. Die anderen Spieler wählen einen Zahlenchip und ein Tippplättchen aus und legen das Plättchen verdeckt und den Chip offen vor sich ab. Die Antworten sind ebenso wie die Tippplättchen mit den Buchstaben A, B und C markiert.

Haben alle Spieler ihre Wahl getroffen, werden die Tipps der Spieler offen gelegt und der Moderator verkündet die richtige Antwort.
Jeder Spieler, dessen Tipp korrekt war, darf seine Spielfigur vom Startfeld bzw. vom aktuellen Feld aus um so viele Felder vorziehen, wie sein Zahlenchip vorgibt. Allerdings muss die Spielfigur bei einem falschen Tipp auch um genau so viele Felder zurück gezogen werden. Dabei kann man sogar ein paar Felder hinter dem Startfeld landen. Der verwendete Zahlenchip wird umgedreht und darf erst wieder verwendet werden, wenn alle anderen Chips auch einmal eingesetzt wurden.

Dann ist der nächste Spieler im Uhrzeigersinn an der Reihe, in die Rolle des Moderators zu schlüpfen. Kommt eine Risikokarte an die Reihe, müssen die Spieler vor dem Vorlesen der Frage und der Antwortmöglichkeiten ihren Zahlenchip festlegen. Trifft ein Spieler mit seiner Figur während seines Zuges auf ein Lingutaurusfeld, gibt es eine Sonderrunde mit speziellen Karten, auf denen Textzitate richtig zu ergänzen sind.

Nach Durchspielen der zwanzig Karten endet das Spiel. Der Spieler, dessen Figur am weitesten vorne liegt, gewinnt.

Fazit

Dem Spielmaterial und der Anleitung wurden von den Testrunden nahezu einhellig eine gute Qualität attestiert. Die Hauptfrage, die sich bei diesem Produkt stellt, ist: An welche Zielgruppe ist dieses Spiel gerichtet?

Wer viele Gesellschaftsspiele kennt, wird keine neuen Mechanismen entdecken. Der sprachlich Interessierte hingegen kann sehr wohl fündig werden. Wahrscheinlich ein Grund für die Präsenz des Spiels in vielen Literaturfachgeschäften. Ob dieser thematische Fokus altersgemischte Mehrpersonenhaushalte (altdeutsch: Familien) anspricht, darf bezweifelt werden. Hier ist jedenfalls reichlich Platz für Blamagen aller Art bei den Erklärungsversuchen, warum man auf eine völlig falsche Antwort getippt hat ("Was? Die Apfelsine kommt aus China? Aber ich dachte, die kommt aus Spanien?...").

Die zufallsbestimmte Siegchance bietet keinerlei Möglichkeit zur strategischen Entfaltung. Auch ein fundiertes Grundwissen über die deutsche Sprache wird bei der Fülle von Fragen (jede Karte ist beidseitig bedruckt und nutzbar) einem keine Gewissheit verschaffen können, das Spiel sicher auf einem der vorderen Plätze zu beenden. Von den in der Kurzbeschreibung verwendeten vier gesuchten Wörtern waren mir vor dem Spiel zwei geläufig - vorrangig durch häufiges Kreuzworträtseln.

Das Spiel funktioniert am besten in größerer Runde. Jeder sollte allerdings wissen, dass er sich auf ein kleines bisschen "Klugscheißerei" und viel Zufall einlässt. Eine lockere Herangehensweise und Unverkniffenheit auch bei häufig falsch getippten Antworten hilft, das Spiel in positivem Glanz erstrahlen zu lassen.
Oh, und noch die kurze Auflösung der Suchwörter: Kracherl (Limonade), Felleisen (Koffer), speditiv (rasch), Stein (Maßkrug). Alles leiwand?

Rezension André Beautemps

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod - Das große Spiel: 3,3 3,3, 4 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 03.10.08 von André Beautemps
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 13.10.08 von Horst Sawroch
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 13.10.08 von Monika Harke
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 16.11.08 von Carsten Pinnow

Leserbewertungen

Leserwertung Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod - Das große Spiel: 2,5 2.5, 2 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 16.01.09 von Beate Bindrim - Leider zeigt das Spiel nur sehr wenig Anlehnung an die wunderbaren Bücher, was den Spielreiz deutlich senkt. Für Intelligenzbestien sicher ein Vergnügen, für den Durchschnittsbegabten leider etwas frustrierend.
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 16.01.09 von Nikolai - Stock im Arsch.

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