Rezension/Kritik - Online seit 17.10.2002. Dieser Artikel wurde 7163 mal aufgerufen.

Cairo

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Autor: Günter Burkhardt
Illustration: Björn Pertoft
Verlag: Schmidt Spiele
Rezension: Hans-Peter Stoll
Spieler: 2 - 5
Dauer: 30 - 45 Minuten
Alter: ab 8 Jahren
Jahr: 2002
Bewertung: 3,4 3,4 H@LL9000
3,5 3,5 Leser
Ranking: Platz 6079
Cairo

Spielziel

Entlang des Nils werden Pyramiden gebaut. Die dazu benötigten Steine werden von den Spielern mit Hilfe ihrer Schiffe möglichst auf die Bauplätze geschnippt. Für Mehrheiten der Bausteine und erbauten Pyramiden gibt es Siegpunkt, die es möglichst zahlreich zu sammeln gilt.

Ablauf

Der Spielplan zeigt den Nil, der in zwei Bahnen aufgeteilt ist. Flussaufwärts ist der Weg beschwerlicher, wohingegen der Rückweg mit dem Strom deutlich weniger Felder enthält. Links und rechts des Nils sich unterschiedlich große Bauplätze abgebildet. Für jeden Bauplatz sind die Punkte abgedruckt, die es am Spielende abzuräumen gibt.

Die Spieler starten mit ihren Schiffen auf dem Startfeld des Nils. Jeder besitzt 15 kleine, einen großen Holzklotz und einen Würfel seiner Farbe, der allerdings auch als Baustein gilt.

Spielablauf

Der jüngste Spieler beginnt und würfelt mit einem neutralen Würfel.

Entsprechend der Augenzahl zieht er sein Schiff auf dem Nil entlang. Bei der Bewegung werden Felder nicht mitgezählt, auf denen bereits ein anderes Schiff steht.

Befindet man sich auf dem Rückweg, darf man eigene Bausteine aus dem eingezeichneten Wüstenbereich, in dem auch das Schiff auf dem Fluss steht, wieder zurück nehmen.

Nun werden neue Bausteine abgeladen. Dazu wählt der Spieler, ob er drei kleine, den großen oder seinen Würfel ablagen möchte. Zum "Abladen" der Bausteine werden diese einzeln auf die flache Fläche des eigenen Schiffs gelegt und mit dem Finger auf den Plan geschnippt. Die vorher gewürfelte Zugweite kommt hier nochmals zu tragen, denn sie gibt zusätzlich an, mit welchem Finger geschnippt werden muss. Bei 1 der Daumen, 2 der Zeigefinger, usw. Nur bei 6 hat man freie Auswahl.

Landet der Stein im Fluss oder außerhalb des Spielplans, ist er verloren und kommt ganz aus dem Spiel. Es ist durchaus erlaubt, beim Abladen bereits errichtete Pyramiden wieder umzuwerfen. Das Ziel sollte allerdings ein, seine Bausteine auf die Bauplätze zu bringen, denn nur dort bringen sie später Punkte.

Hat man einen Bauplatz getroffen, darf man dort sofort eine Pyramide errichten, wenn dort mindestens drei Steine liegen (es können auch Steine von Mitspielern sein, auch Steine, die sich auf dem Rand des Bauplatzes befinden). Steine, die in einer Pyramide auf der zweiten oder einen höheren Ebene liegen zählen bei der Abrechnung mehr Punkte.

So verläuft das Spiel, bis ein Spieler keine Bausteine mehr abladen kann. Dieser Spieler scheidet dann aus dem Spiel aus. Erst wenn nur noch ein Spieler im Rennen ist, führt dieser einen letzten Zug durch, bevor die abschließende Wertung erfolgt.

Wertung

Bei der Wertung werden nun nacheinander alle Bauplätze gewertet. Alle dort liegenden Bausteine zählen Bausteinpunkte. Die kleinen Steine 1 Bausteinpunkt, die großen 3 und der Würfel so viele Punkte, wie er Augen zeigt. Bausteine, die auf dem Rand liegen, zählen nur die Hälfte. Kleine Bausteine in einer Pyramide auf zweiter Ebene zählen 2, auf dritter Ebene 3 Bausteinpunkte usw.

Wer die meisten Bausteinpunkte erreicht, erhält die höhere Punktzahl, die auf dem Bauplatz angegeben ist. Für die zweitmeisten Bausteinpunkte gibt es ebenfalls Punkte (entsprechend die kleinere Zahl auf dem Bauplatz).

Wer nun in Summe das beste Ergebnis erreichen konnte, ist Sieger

Fazit

Das Spielmaterial:

Das Design ist sehr schön und auch die Qualität kann man als sehr gut bezeichnen. Da keine Schwierigkeiten in der Handhabung erkennbar sind, bleibt nur kritisch anzumerken, dass lediglich der Spielplan die große Schachtel rechtfertigt. Ansonsten hätte das Material in einer weitaus kleineren Schachtel Platz gefunden.

Die Regeln:

Die Spielanleitung ermöglicht es gut, in den Spielablauf einzusteigen. Unklarheiten treten kaum auf. Einzig die Wertung der Bauplätze ich nicht sofort eingängig. Dazu kommt, dass eines der beiden Beispiele dazu eher verwirrt, als dem Verständnis förderlich ist. Auf der Suche nach Klarheit bleibt mir nur der Schluss, dass das eine Beispiel schlicht falsch gedruckt wurde (wurden da einfach die zu vergebenen Siegpunkte kopiert und nicht auf die unterschiedliche Abbildung angepasst?).

Das Spiel:

Cairo verläuft recht harmonisch. Die Abläufe erschließen sich leicht. Die Doppelbedeutung des Würfels zur Fortbewegung und Bestimmung des zu verwendenden Fingers für's Schnippen ist eine schöne Idee. Das Einsammeln von Bausteinen auf der Rückfahrt des Nils gestaltet sich in sofern als schwierig, da man keinen Einfluss darauf hat und durch das Überspringen besetzter Felder oft weiter voran kommt, als man es sich wünschen würde. Der Einfluss auf das Spiel beschränkt sich auf die Auswahl der Bausteine und die Geschicklichkeit beim "Abladen" der Steine auf den Bauplätzen.

Soweit gestaltet sich das Spiel recht interessant für Spieler ab 8 Jahren. Für diese Zielgruppe ist meiner Meinung nach nicht nur der Mechanismus der Wertung mit dem Sammeln von Baupunkten für das Erreichen von Siegpunkten für diese Altersklasse zu kompliziert, sondern macht es sicherlich auch schwierig für Kinder, taktische Gedanken zu entwickeln (das Umschnipsen dagegen von gebauten Pyramiden haben alle sofort realisiert und genutzt).

Für ältere Spieler, und damit meine ich Erwachsene, ist der Spielreiz anfangs vorhanden, da die Idee von Cairo durchaus originell ist. Wie sich dieser Spielreiz hält ist eine andere Sache. Denn wie es immer mit Geschicklichkeitsspielen ist, wird es einige geben, die sich sofort nicht damit anfreunden können und andere, die daran bestimmt Spaß haben.

Es bleibt ein Geschicklichkeitsspiel, mit für junge Spieler vielleicht noch zu kompliziertem Wertungsmechanismus und auf der anderen Seite für Erwachsene nur von Interesse, wem der geringe Einfluss ausreicht und ein interessantes und kurzweiliges Spiel sucht.

Rezension Hans-Peter Stoll

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Cairo: 3,4 3,4, 14 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Hans-Peter Stoll
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Susanne Schlappner
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Sandra Lemberger
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Michael Lottbrein
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Conny Eisenstein
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Bernhard Kreitner
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Doris Hahn
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Christian Preuß
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Bodo Redner
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Frank Gartner
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Roman Pelek
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 23.11.05 von Jörn Griesbach
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 14.02.07 von Michael Andersch
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 19.03.10 von Stephan Rothschuh - Sollte man auf jeden Fall mit 4 oder 5 Spielern spielen. Mit 2 und 3 ist es zu leer auf dem Brett und eher langweilig.

Leserbewertungen

Leserwertung Cairo: 3,5 3.5, 2 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Peter Zanow - Bei diesem Spiel stehe ich in unserem Laden allein auf weiter Flur, (wahrscheinlich, weil ich es recht oft gewinne) aber meiner Meinung nach wäre es ein Kandidat für die Bestenliste. Die Verknüpfung von Geschicklichkeits- und Bauspiel gefällt mir sehr gut. Die Bewertung Glück oder Strategie fällt in diesem Fall schwer. Derjenige mit zwei linken Händen wird eher von Glück reden, jeder andere eher von "magischer" Fingerfertigkeit, hi,hi,hi.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Sarah Kestering - Ich habe es mir als Sonderangebot gekauft - aber selbst das Geld war es nicht wert. Eines der schlechtesten Spiele, die ich je gespielt habe. Niemand hatte Spass mit diesem Spiel. Wir haben es mehrmals probiert, konnten aber einfach nichts Gutes daran finden.

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