Rezension/Kritik - Online seit 15.07.2012. Dieser Artikel wurde 3591 mal aufgerufen.

Die kleinen Drachenritter

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Autor: Marco Teubner
Illustration: Antje Flad
Verlag: HUCH!
Rezension: Sandra Lemberger
Spieler: 2 - 4
Dauer: 10 Minuten
Alter: ab 5 Jahren
Jahr: 2012
Bewertung: 5,0 5,0 H@LL9000
3,0 3,0 Leser
Ranking: Platz 4044
Die kleinen Drachenritter
Auszeichnungen:2012, Spiel des Jahres Kinderspiel des Jahres Nominierung

Spielziel

Nils, der listige Drache, hat den Ritterschatz stibitzt und auf seinen Drachenfelsen gebracht. Deshalb stürmen die kleinen Drachenritter dorthin, um ihren Schatz zurückzuholen. Doch der Drache bewacht seine Beute aufmerksam. Wer ihm zu nahe kommt, muss sich vor kleinen Felsbrocken in Acht nehmen, mit denen er um sich wirft.

Ablauf

Zwischen den Spielern wird der Drachenfelsen aufgebaut und die nach Farbe sortierten Gegenstände werden bereit gelegt. Wer an der Reihe ist, würfelt mit dem Farbwürfel. Anschließend sucht er sich ein farbig passendes Teil aus, mit dem er seine Ritterleiter baut, indem er sie um die jeweils neu hinzugekommenen Gegenstände erhöht. Wie er die Gegenstände dabei platziert, bleibt ihm überlassen, allerdings darf nichts aus den Vorrunden verschoben werden. Auch darf er die Gegenstände nicht an den Mittelsteg lehnen. Am Ende setzt er seine Ritterfigur obenauf. Schaut diese dabei mit ihren Augen über den Drachenfelsen, so hat der Spieler gewonnen, andernfalls wird weitergespielt.

Stürzen während des Spiels die gestapelten Gegenstände eines Spielers vom Drachenfelsen, müssen alle, die auf dem Tisch landen, zurück in den Vorrat gelegt werden. Außerdem darf bei einem grauen Würfelergebnis in dieser Runde nicht an der eigenen Leiter weitergebaut werden. In diesem Fall gibt es einen Steinschlag, der vom gegenüber sitzenden Mitspieler simuliert wird, indem er den Stein an der Felsenseite des aktiven Spielers hinunterkullern lässt. Was dabei zu Boden purzelt, wird ebenfalls wieder in den Vorrat zurückgelegt.

Fazit

Das sehr schön illustrierte und stabile Material aus dicker Pappe übt einen hohen Aufforderungscharakter auf die Kinder aus. Dazu kommt ein ebenso originelles wie einfaches Spielprinzip: Gegenstände stapeln, jedoch nicht frei, sondern an eine Mauer gelehnt, was die Sache vor allem für jüngere Kinder wesentlich vereinfacht. Überhaupt verstehen die Kleinen recht schnell, worum es in diesem Spiel geht, und motorisch geschickte 4-Jährige können durchaus schon mitmischen.

Vor allem das Bauen ohne Regeln gefällt den Kindern. So bauen die Mutigen gleich einen Gegenstand über dem anderen, was zu sehr wackeligen Ergebnissen führt, aber manchmal durchaus den Sieg bringen kann. Andere wieder setzen auf eine solide Basis aus zwei Gegenständen und platzieren manch ein Baustück auch lieber quer auf ihre Ritterleiter, um diese so stabil wie möglich zu halten.

Beide Möglichkeiten können zum Sieg führen, wobei in diesem Spiel eher jene gewinnen, die nach dem Motto "Dem Mutigen gehört die Welt" agieren. Denn der Felsbrocken, welcher beim Erklären noch für erschrockenes Aufatmen sorgt, ist letztendlich vielen Erwachsenen und älteren Kindern zu unspektakulär, lässt er doch die Bauwerke eher selten einstürzen.

Was Älteren ein wenig langweilig erscheint, tut Jüngeren aber in diesem Spiel durchaus gut. Den Kleinen reicht schon die Schreckminute, wenn sie grau würfeln, denn ab und zu stürzt eben doch etwas ein. Sie sind vollauf damit beschäftigt, ihre Ritterleiter erfolgreich aufzubauen – meistens wollen kleinere Kinder daher auch unbedingt weiterspielen, auch wenn schon ein Sieger feststeht. Für sie steht also das Bauen im Vordergrund, und dank der vielen verschiedenen Stapelmöglichkeiten der 50 Gegenstände ergibt sich auch ein wunderbarer Lerneffekt, was sich gut zum Stapeln eignet und was nicht.

Die kleinen Drachenritter macht in jeder Besetzung gleich viel Spaß – es funktioniert zu zweit genauso gut wie in Vollbesetzung. Die Spielregel entspricht in ihrer Länge dem Spielgeschehen, leider ist sie dabei wohl doch ein klein wenig zu kurz geraten. Ab und zu kommt es nämlich vor, dass ein Kind zu hoch baut, so dass sein Ritter kopfüber auf der Rückseite des Felsens hinunterpurzelt, weil er Übergewicht bekommt. Für diesen Fall hält die Spielregel keine entsprechende Vorgehensweise parat – die Gruppe muss sich selbst auf eine einigen.

Lange Gesichter gibt es ab und zu, wenn ein Kind das Pech hat, während einer Partie öfter grau zu würfeln. Dann kommt es beim Bauen nicht vorwärts, was schon mal für Frust sorgen kann. Hier wäre es schön gewesen, zu Beginn jedem Spieler ein oder zwei Felsbrocken zu geben, die er nach Belieben einmal statt zu würfeln hätte einsetzen können. Damit hätte man das Würfelglück außen vor gelassen.

Zum Glück passiert das aber eher selten. Ansonsten gibt es an dem Spiel samt Spielmaterial nichts auszusetzen. Wer also ein originelles Geschicklichkeitsspiel sucht, das meistens aufgrund der kurzen Spieldauer gleich einige Male hintereinander gespielt wird, kann hier getrost zugreifen.

Rezension Sandra Lemberger

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Die kleinen Drachenritter: 5,0 5,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 18.06.12 von Sandra Lemberger

Leserbewertungen

Leserwertung Die kleinen Drachenritter: 3,0 3.0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 10.09.18 von sutrebuh - Das Spiel besteht in einer fummelign Stapelei. Leider stößt nur allzu oft, jemand anders beim Stapeln ein wenig an die Schachtel und schon herrscht Chaos bei allen Mitspielern. Obwohl die Illustrationen sehr schön sind, schwindet der Spielreiz bei den Kindern relativ schnell.

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