Rezension/Kritik - Online seit 19.08.2021. Dieser Artikel wurde 2372 mal aufgerufen.

Artischocken

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Autor: Emma Larkins
Illustration: Bonnie Pang
Verlag: AMIGO
Gamewright
Rezension: Frank Gartner
Spieler: 2 - 4
Dauer: 20 Minuten
Alter: ab 10 Jahren
Jahr: 2020, 2021
Bewertung: 4,0 4,0 H@LL9000
3,3 3,3 Leser
Ranking: Platz 5244
Artischocken
Auszeichnungen:2020, Golden Geek Bestes Kartenspiel Nominierung

Spielziel

Wer kennt nicht das Problem? Man hat einen Haufen Artischocken zuhause und die müssen nun schnellstmöglich weg! Ach, ihr kennt dieses Problem nicht? Na schau einer an! Ist auch egal! Ab sofort habt ihr genau dieses Problem! Schaut zu, dass ihr euch dieses Gemüses entledigt und zwar schneller als eure Tischnachbarn! Die Aubergine, der Brokkoli, der Lauch und so manch anderes Gemüse werden euch dabei helfen.

Ablauf

Jeder Spieler hat in Summe zehn Artischockenkarten. Genau diese Karten gilt es loszuwerden.
In der Mitte liegt die Gemüsekiste, in Spielerkreisen auch als Auslage bekannt. In dieser Auslage liegen fünf Gemüsekarten, welche den Spielern helfen, die Artischocken loszuwerden.
Die Spieler starten mit jeweils fünf Handkarten. Zu Beginn sind dies noch fünf Artischockenkarten, da man nichts anderes hat. Im Verlauf es Spiels werden aber die Gemüsekarten aus der Auslage (Gemüsekiste) hinzukommen. Wer am Zug ist, sucht sich eine der fünf offen ausliegenden Gemüsekarten aus der Tischmitte aus und nimmt diese auf die Hand.
Nun können beliebig viele Gemüsekarten ausgespielt werden. Das Ziel hierbei ist es, möglichst viele Artischocken zu kompostieren (Artischockenkarten loszuwerden).

Die verschiedenen Gemüsekarten geben den Spielern die unterschiedlichsten Möglichkeiten. Sie helfen Artischockenkarten von der Hand zu kompostieren, reihum Karten zu tauschen, Karten bei den Mitspielern zu ziehen, weitere Gemüsekarten zu erhalten, u.v.m.
Manchmal ärgert man dadurch seine Mitspieler, manchmal hilft man ihnen aber sogar ein wenig.
Alle nicht genutzten Handkarten legt man anschließend auf den eigenen Ablagestapel und zieht vom eigenen Nachziehstapel fünf neue Karten nach.
Da man in aller Regel keine 30 Karten in Summe ansammelt, wird der Ablagestapel relativ häufig gemischt und als neuer Nachziehstapel bereitgelegt.

Auf diese Art und Weise sorgt man schrittweise dafür, dass man diverse Gemüse mit ihren Zusatzfähigkeiten auf die Hand bekommt und so seine Artischocken kompostiert.
Sobald ein Spieler beim Nachziehen der fünf Karten keine Artischocken mehr nachzieht, hat er diese Partie sofort gewonnen!

Fazit

Ich muss zugeben, das Artischocken-Problem hatte ich bislang nicht. Ganz im Gegenteil, ich habe mich stets darüber gefreut, wenn es mal ein Gericht mit Artischocken-Herzen gab. Nun ist mein persönlicher Essensgeschmack wahrscheinlich nicht maßgeblich und eigentlich völlig irrelevant für diese Rezension. Auch der Realitätsbezug sollte nicht wirklich auf die Goldwaage gelegt werden. Es wurde vielmehr einem abstrakten Spiel ein Thema draufgesetzt, um die Möglichkeit zu schaffen, durch das Beifügen lustiger Grafiken etwas Atmosphäre zu schaffen - und das ist durchaus gelungen! Die Grafiken sind sehr gefällig. Sie besitzen jeweils etwas Text, was den Einstieg etwas zäh gestaltet, da alle die Karten in der Tischmitte lesen wollen. Vielleicht hätte etwas Symbolik geholfen, die Karten noch einfacher zugänglich zu machen. Nach ein paar Spielrunden jedoch hat man die in Summe zehn verschiedenen Möglichkeiten erfasst und kann flüssig von der Hand spielen.

Auch das - Karten abwerfen, neue Karten ziehen, häufig dazwischen mischen - empfand ich beim ersten Spiel als relativ nervig. Ab der zweiten Partie störte es mich schon etwas weniger und ab der dritten Partie dachte ich schon nicht mehr drüber nach. Der Mensch ist wohl doch ein Gewohnheitstier. 😊.

Und genau dann, wenn man nicht mehr über die Funktion der Gemüsekarten und dem Mechanismus nachdenken muss, entfaltet Artischocken seinen größten Spielreiz. Es bleibt zwar ein relativ einfaches Kartenspiel, bietet aber genügend Spielraum für Interaktion, sich gegenseitig ein wenig zu ärgern und ist mit einer Spielzeit von 20 Minuten ein sehr netter Zeitvertreib.

Artischocken dürfen somit bei mir nicht nur auf dem Teller und im Magen, sondern ab und an mal auch mal auf dem Spieltisch landen. 😊.

Rezension Frank Gartner

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Artischocken: 4,0 4,0, 2 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 04.08.21 von Frank Gartner
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 28.01.21 von Michael Kahrmann - Ganz nettes Zocken mit einigen Aha Momenten und leichtes Deckbuilding. Hätte mir eine Übersicht für jeden Spieler gewünscht wo das Gemüse erklärt wird.

Leserbewertungen

Leserwertung Artischocken: 3,3 3.3, 3 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 30.08.21 von Graufuchs
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 08.09.21 von Claus Jagoda - Ganz nett als Absacker, aber mehr auch nicht... Irgendwie zwischen 3 und 4 beim Spielreiz.
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 29.10.21 von Der Fisch - Sympathische Illustration bei einem Spiel, das in unserer Runde nicht ganz gezündet hat. Das hängt zum einen an einigen Details, die sich etwas wie "Arbeit" anfühlen - aber auch daran, dass alles etwas verkopft wirkt. Wenn man das Spiel und seine Karten aber sehr gut kennt, dürfte die Sache schon ganz anders aussehen. Das ist mit neuen Spielerinnen oder Spielern in einer Runde aber eine Schwierigkeit, mit der man erst einmal umgehen muss.

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