Rezension/Kritik - Online seit 07.02.2003. Dieser Artikel wurde 8780 mal aufgerufen.

Bambuti

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Autor: Hartmut Kommerell
Illustration: Jürgen Martens
Verlag: Adlung Spiele
Rezension: Roland Winner
Spieler: 2
Dauer: 15 - 20 Minuten
Alter: ab 12 Jahren
Jahr: 1999
Bewertung: 4,4 4,4 H@LL9000
4,8 4,8 Leser
Ranking: Platz 1219
Bambuti

Spielziel

Im Stamm der Bambuti gibt es alljährlich einen Wettkampf der ganz besonderen Art: Die Bewohner zweier benachbarter Dörfer bringen ihren wertvollsten Familienbesitz – große, reichverzierte Holzmasken – auf den Dorfplatz, und beide Seiten beginnen, ihre Masken einander gegenüber zu stellen. Siegreich ist dann das Dorf, das dem Sinn der Bambuti für Symmetrie entspricht, also seine Masken in symmetrischer Farbreihenfolge aufreiht.

Da gibt es dann jedes Mal Siegpunkte. Das Spiel geht über mehrere Runden und kann auch durch einige Wertungskarten Zusatzpunkte bringen.

Ablauf

Jeder Spieler erhält 2 Wertungskarten, die er offen vor sich ablegt. Dann werden die 50 Maskenkarten gemischt und an jeden 5 verteilt; der Rest bleibt als verdeckter Nachziehstapel übrig. Nun legt jeder seine 5 Handkarten als verdeckte Reihe nebeneinander aus. Allerdings ist folgende Regel zu beachten:

In der Mitte einer Reihe muss die wertvollste Maske (höchster Wert=10) liegen, nach links oder rechts müssen die Werte gleich hoch oder fallend sein. Es gibt die Werte 1 bis 10 in 5 Farben. Jede Karte muss einer gegnerischen Karte gegenüberliegen. Zwischen den Reihen wird ein Abstand von ca. 20 cm zum Ablegen der Punkteanzeiger benötigt.

Punkteanzeiger dienen dazu, im Spielverlauf einen besseren Überblick der aktuellen Siegpunktesituation zu bekommen. Die Spieler können direkt sehen, ob und für wen sich aktuell eine Wertung lohnt. Die Anzeiger sind beidseitig beschriftet und können die Werte 1 bis 8 darstellen, indem diese mit der jeweiligen Spitze auf die punktebringende Karte zeigt.

Das Spiel beginnt, indem beide Spieler ihre Kartenreihen aufdecken. Nun wird zwischen jede der 5 sich gegenüber liegenden Karten ein Punkteanzeiger postiert und zwar so, dass die ermittelte Punktedifferenz auf die Karte zeigt, die die siegreiche ist. Der Spieler mit der höheren Karte erhält als Punkte die Differenz zwischen der höheren und der niedrigeren Karte. Der unterliegende Spieler bekommt die Zahl , die auf seiner Karte steht, gutgeschrieben. Damit diese beiden Werte aber in einem Punkteanzeiger Ausdruck finden, wird die Differenz aus beiden als Ergebnis ausgelegt.

Beispiel: Spieler A hat eine 10, Spieler B eine 6 ausliegen. A erhält (10-6)=4 Punkte.

B würde 6 Punkte erhalten. Die Differenz aus 6-4=2 wird dann durch Ausrichtung

des Punkteanzeigers mit Wert 2 auf die Karte von Spieler B abgezeigt.

B angezeigt.

Wichtig: Bei gegenüberliegenden Karten der selben Farbe kehrt sich die Punktvergabe um, d.h., die eigentlich unterlegene Seite erhält die Punktzahl.

Bei Gleichstand (nur in der Anfangsaufstellung möglich) wird der Punkteanzeiger zur Seite gelegt.

Aktionen der Spieler:

  • Beide Spieler ziehen je 7 Karten vom Nachziehstapel auf die Hand
  • Der Spieler mit insgesamt geringerer Summe aus den Punkteanzeigern beginnt, andernfalls der Jüngere.
  • Nun gibt es für den Spieler am Zug 2 Optionen, von denen er eine ausführen muss.
    • Ablegen einer Maske aus der Hand auf eine Maske der eigenen Reihe oder
    • Ablegen einer Maske aus der Hand in die gegnerische Reihe , wobei die abgedeckte Karte die selbe Farbe haben muss wie die abdeckende Karte.
  • Gegenüberliegende Masken dürfen nicht den selben Wert haben, außer sie lagen schon so zum Spielbeginn.
  • Nachziehen einer Karte vom Nachziehstapel.
  • Der Punkteanzeiger wird aktualisiert und es erfolgt ggf. eine Wertung.
  • Der nächste Spieler ist dran.

Wertungen erfolgen, wenn

ein Spieler aus seiner nicht symmetrischen eine symmetrische Farbreihenfolge gemacht hat. Natürlich ist immer die Ablegeregel mit den abfallenden Werten zu den Außenkanten der Reihen zu beachten!

...ein Spieler nach dem Legen einer Handkarte noch eine Wertungskarte ausspielt. Die Wertungskarte kann nur einmal eingesetzt werden und zwar auch nur dann, wenn der Spieler nicht gerade eine Wertung mit der Handkarte gemacht hat.

...beide Spieler nur noch 4 Handkarten übrig haben: Schlusswertung

JEDER der beiden Spieler erhält bei einer Wertung die Summe der vor seiner Reihe liegenden Punkteanzeiger auf einem Blatt Papier notiert.

Spielende:

Sobald die Schlusswertung stattgefunden hat, gewinnt der Spieler mit den meisten Siegpunkten.

Fazit

Bambuti ist beim ersten Durchgang keine leichte Kost, gilt es doch das ungewöhnliche Wertungssystem zu verinnerlichen. Ohne die Punkteanzeiger geht es dann auch wirklich nicht, wenn man nicht die Übersicht verlieren möchte. Um die Rechnerei aber abzukürzen habe ich hier eine Tabelle eingefügt, die alle Konstellationen beinhaltet.

Gegner

Ich

10

9

8

7

6

5

4

3

2

1

1

8

7

6

5

4

3

2

1

0

0

2

6

5

4

3

2

1

0

1

0

0

3

4

3

2

1

0

1

2

0

1

1

4

2

1

0

1

2

3

0

2

0

2

5

0

1

2

3

4

0

3

1

1

3

6

2

3

4

5

0

4

2

0

2

4

7

4

5

6

0

5

3

1

1

3

5

8

6

7

0

6

4

2

0

2

4

6

9

8

0

7

5

3

1

1

3

5

7

10

0

8

6

4

2

0

2

4

6

8

= meine Punkte
bei Farbgleichheit = Sieg-Umkehr

Die grau unterlegten Felder spiegeln die Punkte aus der eigenen Sicht wieder, entsprechend gelten die übrigen Felder für den des Gegner. Bei Farbgleichheit muss diese Punktezahl halt zum Gegner bzw. zum Spieler selbst gerechnet werden. Zum Verständnis noch ein Beispiel:
Ich habe eine 9, mein Gegner eine 7. Ich erhalte 2 Punkte, mein Gegner 7. Daher wird der Überhang von 5 Punkten in der Tabelle beim Gegner angezeigt (weißer Hintergrund).
Hätten wir Farbgleichheit, erhielte ich die 5 Punkte. Grundsätzlich kann man sich merken:
Eine eigene Karte, die möglichst hoch ist, aber doch unter der generischen bleibt, bringt viele
Punkte (Farbgleichheit ausgeschlossen).

Das Spielgeschehen ist recht interessant und fordert zur ständigen Überprüfung der 5 Positionen auf dem Tisch heraus. Es ist nicht leicht, symmetrische Muster zu legen, die zum Einen der Regel entsprechen und zum Anderen auch dem eigenen Punktekonto gut tun. Schließlich gilt eine Wertung immer für beide Spieler, da alle Positionen gewertet werden.
Es kann längere Phasen geben, wo man nicht ideale Handkarten hat, trotzdem aber symmetrische Muster schaffen könnte. Man wird aber eventuell darauf verzichten, wenn eine dadurch ausgelöste Wertung den Gegner begünstigen würde. So ist also keine Karte schnell gelegt, sondern genau der Zeitpunkt abzuwägen. Fazit ist, dass für Menschen, die gerne rechnen und grübeln, Bambuti eine klare Empfehlung ist.

Rezension Roland Winner

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Bambuti: 4,4 4,4, 5 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Roland Winner
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Barbara Winner
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Bernd Eisenstein
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Frank Gartner
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Sandra Lemberger

Leserbewertungen

Leserwertung Bambuti: 4,8 4.8, 6 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Dino Uhtenwoldt - Ein klasse 2-Personen-Spiel! Der Abrechnungsmodus scheint erst sehr komplex, aber das hat man schnell drauf (einfach immer etwas unter dem Wert des Gegenübers bleiben). Der richtige Mix aus Strategie und Glück! Eine typisches Adlung. Unbedingt zulegen; das Spiel wird nicht mehr produziert und ist nur noch als Restposten zu haben.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 04.01.05 von Sarah Kestering - Ein eigentlich bestimmt gutes Spiel - ich kriege davon Kopfschmerzen. Spielen soll Spass machen. Bambuti ist mir zu kopflastig und dabei sehr trocken.Vielleicht was fuer Schachspieler...
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 07.05.06 von Frank-Philipp Wolfer - Hat man's mal begriffen, was aufgrund der nicht gerade besonders gelungen Spielanleitung schon ziemlich lang dauern kann, find ich's sehr gut und macht Lust auf mehr.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 25.08.08 von Ihno Kelsch
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 06.05.12 von Gliese581C - Einmal verstanden ist es ein wirklich gutes 2-Personenspiel.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 08.02.23 von MacGorman - Tolles 2-Personen-Spiel! Wenig Regeln, immer neue Spielverläufe, ständiger Überblick über den aktuellen Punktestand durch die Wertungskarten. Spieldauer mit 30 Min. überschaubar. Ständige Anpassung der Taktik nach jeder neuen Karte notwendig. Trotz allem ein flüssiges Spiel. Auch bei großem Rückstand kann sich ein Spiel noch drehen. Die Wertung ist Am Anfang ungewohnt...das ändert sich aber sehr schnell.

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