Rezension/Kritik - Online seit 20.04.2012. Dieser Artikel wurde 4546 mal aufgerufen.

BITS

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Autor: Reiner Knizia
Illustration: Walter Pepperle
Verlag: Ravensburger Verlag GmbH
Rezension: Franky Bayer
Spieler: 1 - 4
Dauer: 30 - 45 Minuten
Alter: ab 8 Jahren
Jahr: 2011
Bewertung: 3,7 3,7 H@LL9000
5,0 5,0 Leser
Ranking: Platz 4397
BITS
Auszeichnungen:2011, Golden Geek Bestes abstraktes Spiel Nominierung2012, Golden Geek Bestes abstraktes Spiel Nominierung

Spielziel

FITS war 2009 eines der beliebtesten Spiele in meinem Bekanntenkreis. Als dann im Internet Gerüchte über geplante Erweiterungen kursierten, freute ich mich schon richtig darauf. Der französische Kleinverlag Bezier Games wollte gleich drei Erweiterungen mit den Titeln MOTS ("More of the Same", also nur mit geringfügig abgeänderten Regeln), LOTS ("Letters on the Spaces", bei dem aus den Buchstaben in den entstandenen Lücken Wörter gebildet werden müssen) und BOTS ("Big Obnoxious Terrible Spaces"), eine ganz gemeine Variante, bei der besonders knifflige Tafeln mit irrsinnig vielen Minuspunkte vorkommen).

Aus rechtlichen Gründen ist aber leider nichts daraus geworden. Umso erstaunter war ich dann, als heuer von Ravensburger ein Spiel mit dem Titel BITS vorgestellt wurde. Wurden die Erweiterungen nun doch unter einem anderen Namen veröffentlicht?

Ablauf

Die Antwort lautet: "Nein." BITS ist ein völlig eigenständiges Spiel, welches nur ein paar Parallelen zu FITS aufweist. Bei beiden Spielen besitzt jeder Spieler eine eigene "Rampe", auf der zufällig gezogene Spielsteine von oben auf die Spieltafel rutschen. Und bei beiden müssen bestimmte Aufgaben erfüllt werden, um mit den Spielsteinen möglichst viele Pluspunkte und/oder möglichst wenige Minuspunkte zu erzielen. Damit hören aber die Gemeinsamkeiten auf, sodass wir uns nun voll und ganz auf BITS konzentrieren können.

Die Spielsteine bei BITS sind sogenannte Dominos, also Spielsteine, die aus genau zwei Quadraten gebildet werden. Vielleicht leitet sich aus diesem Umstand der Name des Spiels ab, denn die lateinische Vorsilbe "Bi" bedeutet "zwei" oder "doppelt". Die beiden Hälften eines Dominos können aus zwei unterschiedlichen Farben (von insgesamt 5) bestehen, sodass es insgesamt 15 Kombinationsmöglichkeiten gibt. Jeder Spieler erhält seinen eigenen Satz an Domino-Steinen, welche er vor jedem der 3 Durchgänge offen vor sich auslegt.

Im ersten Durchgang erhalten die Spieler die Aufgabe, möglichst viele einfarbige Flächen aus vier Feldern zu bilden. Die auf der anfangs aufgedeckten Aufgabenkarte abgebildete Form zählt 2 Siegpunkte, jede andere Form nur 1 Siegpunkt. Nachdem jeder Spieler seinen zufällig gezogenen Startstein auf seiner Spieltafel eingesetzt hat, beginnt das eigentliche Spiel. Eine Baukarte nach der anderen wird vom sorgfältig gemischten Stapel aufgedeckt, und die Spieler bringen ihren entsprechenden Spielstein auf ihrer Spieltafel unter. Sobald kein Spieler mehr einen Stein legen kann (eine bestimmte Höhe darf dabei nicht überschritten werden), endet der Durchgang und die Siegpunkte werden berechnet.

Für den zweiten Durchgang wird das Ganze noch verschärft, denn zu der bereits bekannten Aufgabenkarte Nr. 1 kommt noch eine zweite Karte (mit der Nr. 2) dazu. Auf dieser erhält man am Ende des Durchgangs für eine Fläche mit einer bestimmten Form und Farbe Extrapunkte. Im dritten Durchgang schließlich gibt eine Aufgabenkarte (Nr. 3) vor, welche Form es zu vermeiden gilt, will man nicht die angegebenen Minuspunkte kassieren. Wer schlussendlich die höchste Gesamtpunktzahl aus allen drei Durchgängen erzielt, gewinnt das Spiel.

Fazit

Die Grafik des Spiels ist so stark an FITS angelehnt, dass man es optisch fast damit verwechseln kann. Das Cover schaut ganz ähnlich aus, ja sogar der Schriftzug ist derselbe. Deshalb muss sich BITS auch den Vergleich mit diesem Spiel gefallen lassen. Das Spielmaterial ist wieder sehr gut und steckt voller kleiner Details, die das Spiel besser funktionieren lassen. So lassen sich die Spielsteine der Spieler schön unter der Rampe verstauen. Kleine Vertiefungen sorgen dafür, dass die Spielsteine genau sitzen, und an der Unterseite befestige Haftecken vermeiden allzu leichtes Verrutschen der Rampe. Die vier Sets an Spielsteinen unterscheiden sich übrigens nur durch ein unscheinbares Symbol (Dreieck, Quadrat, Kreis, Stern) voneinander, sodass die Spieler nicht vom Wesentlichen, nämlich dem Bilden von Farbflächen abgelenkt werden.

Spielerisch besitzt BITS ebenfalls große Ähnlichkeiten zu FITS, ist aber wesentlich weniger an das Computerspiel Tetris angelehnt. Wie FITS ist es sehr fesselnd und unterhaltsam. Auch der Glücksanteil ist annähernd gleich hoch, obwohl sich mit der Beachtung der Wahrscheinlichkeiten (die noch verfügbaren Spielsteine sind ja leicht zu überblicken), dem richtigen Blick für sich ergebende Chancen und Gefahren, sowie etwas Flexibilität und Improvisation einiges wettmachen kann. BITS ist somit eine Herausforderung für Jung und Alt, für Tüftler und Glücksritter, und kann schnell mal süchtig machen, im positiven Sinne. Dazu trägt sicher auch der in jeder Runde steigende Schwierigkeitsgrad bei, da die Aufgabenkarten ja kumulativ sind.

Als einziges Manko könnte man die fehlende Interaktion mit seinen Mitspielern betrachten, wenn auch die emotionalen Ausbrüche der Mitspieler - Flüche und Jubelschreie - dafür entschädigen und eine gewisse Zocker-Atmosphäre aufkommen lassen. Das Spiel kann man aber auch wunderbar solitär spielen und versuchen, seinen persönlichen Punkterekord zu verbessern. Und wen das oben beschriebene Grundspiel noch zu wenig fordert, der kann nach der Profivariante spielen, bei der es noch einen vierten Durchgang gibt. Hierbei kommt dann zusätzlich zu den vorangegangenen Aufgabenkarten noch eine vierte Karte ins Spiel, welche 4 Pluspunkte für einfarbige Flächen in der vorgegebenen Form (bestehend aus 5 Feldern!) verspricht. Ganz schön knifflig!

Ravensburger ist mit BITS erneut ein großer Wurf gelungen, der sicher wieder viele Anhänger in verschiedenen Spielerschichten finden wird. Von mir gibt es jedenfalls ganz klar den Daumen noch oben!

Rezension Franky Bayer

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung BITS: 3,7 3,7, 6 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 12.07.11 von Franky Bayer - Finde ich sogar noch einen Tick besser als FITS.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 23.07.11 von Michael Kahrmann
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 16.04.12 von Rene Puttin - Netter Nachfolger von Fits, der diesem aber nicht das Wasser reichen kann.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 16.04.12 von Frank Gartner - Ein schönes Legespiel, das aber nicht an das Vorgängerspiel FITS heran.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 16.04.12 von Clemens Schollenberger
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 31.05.14 von Monika Harke - Im Vergleich zu FITS abwechslungsreicher. Trotzdem hat FITS in Sachen Spielspaß und Wiederspielreiz klar die Nase vorn.

Leserbewertungen

Leserwertung BITS: 5,0 5.0, 2 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 23.07.11 von Peter Steinert - Reizvolles Familienspiel, mindestens so gut wie FITS. Die aufeinander wirkenden Wertungskarten sorgen für einen einwandfreien Spannungsbogen. Abzüge in der B-Note gibt's lediglich für die zu tief sitzenden Haftfüßchen unter den Rampen. Dafür sitzen die Spielsteine aber sehr exakt im Spielrahmen. Empfehlung!
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 27.10.11 von NickDice - Kurzes knackiges Legespiel. Wer Fits besitzt sollte Bits erst recht kaufen.

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