Rezension/Kritik - Online seit 19.12.2001. Dieser Artikel wurde 20057 mal aufgerufen.
Direktlinks zu den Rezensionsblöcken |
|
|
Jeder Spieler macht sich, als Bilbo Beutlin, auf den abenteuerlichen Weg zum Drachen Smaug, um dort die Edelsteine zurückzuholen, die den Zwergen einst gestohlen wurden. Dabei muß er gefährliche Situationen überstehen und sich letztlich dem Drachen selbst zum Kampf stellen. Doch alleine kann er diese Aufgabe nicht bewältigen. So braucht er nützliche Gegenstände und hilfreiche Gefährten. Sieger ist derjenige, der an Ende die meisten Edelsteine und Erfahrung sammeln konnte.
Ressourcen
Der Spielplan teilt sich in sechs Gebiete auf, die zu durchwandern sind. In der Mitte befindet sich der Berg des Drachen, der in jedes der Gebiete einen Felsvorsprung ragt. Dort ist je ein Edelstein platziert. Weitere Edelsteine werden in einer größeren Mulde aufbewahrt (der Großteil des Schatzes). Auf dem Berg wird der Drache Smaug als Papp-Figur gesteckt, was aber auch das Spiel keine Auswirkung hat. Für jeden Spieler gibt es eine Hobbitfigur, mit der er den Weg zurücklegen wird und eine Tafel, auf der die Erfahrungspunkte und die mitgeführten Edelsteine angezeigt werden.
Zwei Arten von Karten sind im Spiel. Es gibt Gandalfkarten, die hilfreiche Gegenstände, Zauber, Gefährten und Waffen enthalten, sowie Abenteuerkarten. Dazu kommt eine Drehscheibe, die Holz, Wasser und Schwert zeigt und zum Bestehen von Abenteuern gebraucht wird, ein Paar rote Würfel zum Fortbewegen und ein zwölfseitigen Würfel.
Spielablauf
Der Rundenverlauf ist einfach.
Interessant wird es also durch die unterschiedlichen Aktionen:
Das Spiel endet, wenn der Drache all seine Steine verloren hat.
Wie der Beschreibung des Spielablaufes zu entnehmen ist, ist es nicht schwierig, diesen in der Spielanleitung zu erfassen. Verwirrung gab es bei der Interpretation des Spielendes. Da alle Edelsteine vom Berg erbeutet werden müssen und die Edelsteine auf den Vorsprüngen über ein jeweiliges Feld im Spielplanabschnitt zu erreichen sind (anfangs durch mangelnde Erfahrung fast aussichtslos), kam uns das etwas seltsam vor. Aufgelöst wird das jedoch durch einen kleinen Satz über den Kampf gegen den Drachen: Nach erfolgreichen Kampf kann man sich auch einen Edelstein von einem Felsvorsprung nehmen.
Definitiv streiten kann man über den Bonus von 5 Erfahrungspunkten, die ein Spieler erhält, wenn er zum ersten Mal den Drachen besiegen konnte. Bekommt nur dieser Spieler den Bonus (was wir als sinnvoll empfanden) oder gilt das für jeden Spieler. Keine der Interpretationen lässt sich aus der Regel eindeutig ziehen.
Das Material ist weitgehend recht ansprechend gelungen. Negativ fällt allerdings das Design der Spielfiguren auf - besonders den Kennern der Hobbits aus der Literatur. So ist es ein Ding der Unmöglichkeit, dass ein Hobbit Schuhe trägt, wie es die Spielfiguren tun. Auch scheinen die Figuren eher große Personen darzustellen, wobei man Hobbits auch als Halblinge (eben entsprechend klein) bezeichnet. Auch mit gutem Willen erlauben die Proportionen kein Pardon.
Was Interaktion angeht, beschränkt sich diese fast nur darauf, seinem Mitspieler die Abenteuerkarte vorzulesen und am Ende des eigenen Zuges die Würfel an den folgenden Spieler weiterzugeben.
Die Abenteuer selbst sind sehr einfach strukturiert, entweder ich besitze glücklicherweise eine der aufgelisteten Karten oder ich lasse mehr oder weniger das Glück entscheiden, in dem ich die Drehscheibe verwende. Ab und an könnte ich ein Abenteuer auch durch Nachsagen eines Literaturtextes bestehen, wobei ich die Schwierigkeit der Text als sehr unterschiedlich bezeichne. Nach einigen wenigen Spielen ist das jedoch alles relativ, da ich sie bis dahin drauf habe. Alternativ könnte mir auch ein Rätsel gestellt werden, für dessen Lösung ich sogar noch 4 Antworten zur Auswahl bekommen. Eben diese Fragen fanden bereits in einem älteren Spiel schon einmal und dort gelungenere Verwendung. Dieses Spiel hieß "Die großen Abenteuer der kleinen HOBBITS".
Wenn mir die möglichen Konsequenzen eines Misserfolges bekannt sind, könnte ich damit vielleicht etwas taktieren.
Lobend möchte ich erwähnen, dass die Einbindung der Literaturvorlage mit viel Mühe vorgenommen wurde. Alle, die das Buch gelesen haben, werden sich beim Spielen immer wieder an die schönen Stellen des Buches erinnern - wie schön doch das Buch gewesen ist. Leider sind aber die meisten Texte auf den Karten für das Spiel bedeutungslos.
Das Spiel selbst kommt ohne große Ansprüche aus und hängt stark vom Glück ab. Die Kindertauglichkeit konnte ich zwar nicht testen, aber ich halte es auch mit Kindern für spielbar, sofern sie in der Lage sind, die Kartentexte vorzulesen.
Rezension Hans-Peter Stoll
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Der kleine Hobbit: 2,5, 6 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Hans-Peter Stoll |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Susanne Schlappner |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Elke Weidenkopf |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Sandra Lemberger |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Frank Gartner - Für mich ein reines Themenspiel zum gleichnamigen Buch. Wer das Buch kennt, wird eventuell Spaß daran finden. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
14.03.07 von Rene Puttin - Ehr ein Kinderspiel. Aber nett gemacht. Wenn man die Gedichte einmal auswendig kann, sollte man das Spiel so lange im Schrank lassen, bis man sie wieder vergessen hat :) |
Leserwertung Der kleine Hobbit: 2.9, 7 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Peter Zanow - Als Familienspiel mit Kindern recht witzig. Bei unserer 9-jährigen Runde waren die Reime und Rätsel ein riesiger Spaß. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Ernst-Jürgen Ridder - Meiner 8-jährigen Tochter war das Spiel zu spannend wegen der Abenteuer. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Jürgen - Das Spiel ist ein Wettrennen. Wer als erster am Ziel ist hat auch gewonnen. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Markus Fillgraff |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
25.04.05 von Stephan Forkel |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
21.10.09 von Jürgen Strobel - Ich habe das Spiel erst vor kurzem ersteigert.Und gestern haben wir zum ersten mal zu dritt gespielt. Und ich muß sagen ich war positiv überrascht. Denn so schlecht finde ich es gar nicht.Es ist zwar mehr ein Familienspiel und nicht gerade der Strategie Hit, aber dennoch hat es seinen Charme und eine sehr liebevolle Aufmachung. Also meine Tochter war begeistert und hat auch das erste Spiel gleich gewonnen.Ich werde es immer mal wieder auf unseren Spieletisch präsentieren. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
19.01.21 von felixs - Leider ist das wirklich kein gutes Spiel. Die Illustrationen sind recht hübsch und das Spiel hält sich recht eng an die Buchvorlage. Und es hat nichts mit den grausligen Filmen zu tun. Aber ansonsten... Josefundmaria... Nein, echt nicht. Es ist ein Würfelspiel mit diversen Schikanen. Darunter merkwürdige Rätsel, die man eigentlich nur lösen kann, wenn man das Buch kennt. Darunter ein absolut bescheuerter, an "Meschugge" erinnernder Kniff, der erzwingt, dass man beim Glücksrad-Spiel etwas anderes ansagt, als man eigentlich meint - was ein bißchen für Verwirrung sorgt, aber völlig egal ist, weil ohnehin Glückssache. Darunter absurd ungerechte Punktverteilung für verschiedene Aufgaben, an die man nur durch Glück beim Kartenziehen kommt. Eigentlich alles ist schlecht an diesem Spiel; immerhin dauert es nicht allzu lang und lässt sich halbwegs flüssig spielen. Das war schon 2001 kein angemessenes Spiel für keine Zielgruppe. (Wenn irgendwas in meiner Rezension wirr gewesen sein sollte, dann spiegelt das nur das Spiel - es gibt nämlich auch noch diverse Regellücken und -Unklarheiten als Dreingabe). Nein, bitte nicht. *Vielleicht* mit überarbeiteten Regeln als Kinderspiel zu gebrauchen, wenn auch dafür eigentlich zu komplex. Aber ich bewerte das tatsächlich vorliegende Spiel. Und das ist schlimm. |