Rezension/Kritik - Online seit 18.01.2004. Dieser Artikel wurde 9408 mal aufgerufen.
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Hobbits, Zwergen, Krieger und Orks tummeln sich im Fantasy Pub, wandern von Tisch zu Tisch und laden sich gegenseitig immer wieder zu einem Glas Bier ein. Die Spieler versuchen hierbei zum Einen andere Spielcharakter betrunken oder pleite zu machen, so dass diese aus dem Pub geschmissen werden und gleichzeitig rechtzeitig die eigenen Charakterere mit weniger als 8 Bier die Kneipe zu verlassen, so dass diese auf´s eigene Punktekonto geschrieben werden. Wer auf diese Weise zuerst die (Spielerzahl abhängige) zu erreichende Anzahl Biere nachhause bringen kann, gewinnt das Spiel.
Das Fantasy Pub besteht aus einer Bar und 5 Tischen. Jeder Spieler besitzt 7 Charakterkarten mit je 2 Hobbits, Zwergen, Krieger und einem Orks. Die Charakterkarten werden gemischt und der erste Charakter mit 6 Münzen als Startkapital an die Bar gestellt. Auf jeden Tisch und auf die Bar wird je eine Münze gelegt.
Wer am Zug ist würfelt mit 2 Würfeln und verwendet die Würfelzahlen um Aktionen durchzuführen. Man ist verpflichtet zumindest einen der beiden Würfelwerte zu verwenden. Es ist auch möglich beide Würfelwerte zu addieren und für einen einzigen Zug zu verwenden.
Folgende Aktionen sind möglich:
Charakter im Pub bewegen: Je Würfelauge darf der Spieler einen Charakter einen Tisch im Uhrzeigersinn weiterziehen. Sollte der Charakter bereits Biere getrunken haben wird vom Würfelwert pro Bier ein Punkt abgezogen, d.h. je mehr ein Charakter getrunken hat, desto schwieriger wird es den Charakter vorwärts zu bewegen.
Charakter ins Pub bringen: Voraussetzung ist, dass sich kein weiterer Charakter der eigenen Farbe an der Bar befindet. Nur dann darf man weitere Charaktere ins Pub bringen. Man nimmt den obersten Charakter des Charakterstapels und stellt ihn an die Bar. Der Würfelwert wird in Münzen dem Charakter beigestellt. Dies ist das Startkapital des Charakters.
Mit einem Charakter das Pub verlassen: Um das Pub zu verlassen müssen folgende Bedingungen erfüllt sein.
- Der Charakter muss sich an der Bar befinden.
- Der Charakter muss mindestens so viel Bier getrunken haben, wie er noch Münzen besitzt.
Vorher darf man nicht aus dem Pub.
- Ein Würfelwurf muss hierfür geopfert werden.
Die Tischordnung:
Es gibt einige Regeln, welche beim Wandern von Tisch zu Tisch beachtet werden müssen:
- An der Bar darf sich maximal ein Charakter der eigenen Farbe befinden.
- An der Bar wird nicht getrunken. Wer es dorthin geschafft hat, ist vor Attacken der Mitspieler sicher.
- Man darf an einem Tisch nur Rast machen, wenn entweder
a) der Tisch noch leer ist
b) nur ein weiterer Charakter am Tisch sitzt
c) mehrere gleiche Charaktere dort sitzen und die mit dem eigenen Charakter identisch sind.
(sitzen bereits 2 Zwerge an einem Tisch, dürfen nur noch Zwerge an diesen Tisch Platz nehmen)
d) nur verschiedene Charaktere dort sitzen und der eigene Charakter noch nicht vertreten ist
(sitzen z.B. ein Zwerg und ein Hobbit am Tisch, dürfen sich nur noch ein Krieger und ein
Ork an den Tisch gesellen).
Das Trinkgelage:
Sobald sich ein Charakter an einen Tisch gesellt, der bereits von anderen Charakteren besetzt ist, geht das Saufgelage los.
Der kleiner lädt stets den nächst größeren Charakter zu einem Bier ein. Der kleinste Charakter ist der Hobbit. Dann folgen der Zwerg, der Krieger und zu guter letzt der Ork. Demnach wird der Ork stets von den anderen Charakteren eingeladen und der Hobbit ist meist dazu verdammt nur andere einzuladen, ohne selbst etwas trinken zu dürfen. Befinden sich bereits ein Hobbit und ein Zwerg
am Tisch und ein Ork kommt hinzu lädt der Hobbit den Zwerg ein und der Zwerg den Ork. Das kostet die beiden Einladenden jeweils eine Münze.
Bei einem Tisch gleicher Charaktere laden diese sich jeweils selbst ein, d.h. beide investieren jeweils eine Münze und trinken dann das Bier.
Rausschmiss:
Sobald ein Charakter 8 Bier intus hat, ist er volltrunken und wird rausgeworfen. Gleiches geschieht, wenn er Pleite ist und eine Einladung gemäß den Regeln nicht mehr aussprechen kann.
Die Charakterere verfügen jeweils noch über eine Sonderfunktion.
- Der Hobbit hat die Angewohnheit sich eine Münze vom Tisch zu nehmen,
wenn er an einen neuen Tisch kommt und dort eine Münze auf dem Tisch liegt.
- Der Zwerg darf links und rechts herum die Tische entlang wandern.
- Der Krieger hat keine besonderen Funktionen.
- Der Ork legt stets, wenn er einen Tisch verlässt eine Münze auf den Tisch.
Auf diese Weise wandern die Figuren durch das Fantasy Pub von Tisch zu Tisch, laden sich gegenseitig ein, versuchen stets die Mitspieler betrunken zu machen, d.h. zum 8. Bier einzuladen bzw. die letzte Münze herauszulocken und selbst natürlich mit gut angetrunkenen Charakteren das Pub zu verlassen.
Wer zuerst die zu erreichende (Spielerzahl abhängige; bei 4 Spielern z.B. 17) Anzahl Biere nach hause retten kann, gewinnt das Spiel.
Material: Optisch macht Fantasy Pub nicht all zu viel her. In einer überdimensionierten, etwas labbrigen Schachtel befinden sich 2 kleine Würfel und das Spielmaterial aus sehr dünnem, allerdings farbig bedruckten Pappkarton. Positiv sei hier jedoch angemerkt, dass man die vielen Münzen/Bier-Chips nicht selbst ausschneiden muss. Die Grafik ist einfach gehalten. Die Spielerfarben lassen sich gut auseinander halten, nur bei Zwerg und Krieger kann es bei nicht genauem Hinschauen zu Verwechslungen kommen, wenn Münzen und Bierkrüge die Sicht etwas verdecken.
Der Bierkrugaufdruck auf der Rückseite der Münzen vereinfacht das Handling ungemein, denn damit muss der einladende Charakter beim Trinkgelage lediglich an seinen Gast eine Münze übergeben, welche dort als Bierkrug abgelegt wird. Dennoch ist das nehmen, umdrehen und weitergeben von Chips etwas umständlich.
Zum Spiel: Ein gewisses Taktieren mit den Würfeln ist zwar möglich, letztendlich überwiegt aber dennoch das Glückselement. Gerade im Spiel zu fünft können die Tische recht voll werden, so dass sich die Möglichkeiten den Tisch zu wechseln verringern und man einfach keine Chance hat, wenn nicht die richtigen Zahlen fallen wollen. Hinzu kommt, dass dann evtl. die Mitspieler etwas mehr Glück haben, sich an den gleichen Tisch gesellen und einen lukrativen Charakter mit Bier abfüllen, bevor dieser die Möglichkeit hat das Pub zu verlassen. Wer allerdings bei einem Spiel, in welchem sich Orks und Zwerge mehr oder minder sinnlos besaufen ein hochtaktisches Spiel erwartet, dem ist ohnehin nicht zu helfen. Allein von der Spielbeschreibung dürfte jedem klar sein, dass es ein Funspiel ist - wenn auch denklastiger als man vom Thema her annehmen möchte.
Man benötigt ein wenig Übersicht und das Addieren von Zahlen sollte man ebenfalls noch auf die Reihe bekommen. Gelegentliche Grübelphasen sind deshalb nicht auszuschließen. Den Spielern sei empfohlen nicht den gleichen Alkoholpegel zu erreichen, wie die Gäste des Fantasy Pubs.
Eine leichte Einkürzung der Spieldauer wäre dem Spielspaß sicher dienlich, denn über eine Stunde trägt die Tiefe des Spiels nicht unbedingt, wohl aber über 30 Minuten. Die Zeitangabe von 45-60 Minuten wurden in allen unseren Partien deutlich überschritten. So empfiehlt es sich die Zielpunktzahl entsprechend herabzusetzen (z.B. 10 Punkte). Auch die Altersangabe erscheint in Anbetracht des Saufthemas mit 8 Jahren als etwas zu niedrig angesetzt.
Was bleibt ist ein Fun-Spiel mit feuchtfröhlichem Thema, das vom Spielmechanismus zwar stimmig ist, jedoch nicht immer ganz so flüssig daher kommt, wie das Thema. Aufgrund der begrenzten taktischen Möglichkeiten kann das Spiel nur Spielern empfohlen werden, welche Würfel am Spieltisch akzeptieren.
Um die Stimmung noch etwas anzukurbeln empfehlen wir ein Glas Bier oder Cola daneben zu stellen und immer einen Schluck zu nehmen, wenn jemand im Pub eingeladen wird. So kommt deutlich mehr Stimmung am Tisch auf. Wie groß ein Schluck ausfällt, sofern mit Bier gespielt wird, hängt von der Alkoholverträglichkeit der Spielerrunde ab. Na denn....Prost!!
Rezension Frank Gartner
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
Die Rollmops - Erweiterung für zwei bis vier Spieler (Eingesendet von Frank Rudloff):
Material:
1 Bierfass
20 Kaffeemarker
20 Rollmopsmarker
Vorbereitung:
Jeder Spieler bekommt zusätzlich 5 Kaffeemarker. Es werden nur 4 Tische benötigt, zwei rechts und links von der Tür.
Das Bierfass wird gegenüber der Tür aufgestellt und es werden hier in Abhängigkeit der Mitspielerzahl "Freibiermarker" deponiert.
Bei 2 Spielern: 10 Freibiermarker
Bei 3 und 4 Spielern: 12 Freibiermarker
Es gelten die Regeln des Grundspieles mit einigen Ergänzungen:
Bierfass:
Freibier:
Rollmops:
Wenn der Charakter den Pub verlässt, werden für jeden Rollmops entsprechend viele Biermarker entfernt. (dem Charakter wird übel und er muß sich übergeben). Sie zählen nicht zu den "Siegpunkten". (die Rollmöpse haben keinen Einfluß auf die Regel: Verlassen des Pub's - nur wenn Taler <= Bier)
Kaffee:
Beispiel:
Auf einem Zwerg befinden sich : 6 Taler ; 4 Biere und 2 Rollmöpse . Der benutzte Würfel zeigt eine 5.
Der Spieler setzt einen Kaffeemarker ein. Der Zwerg kann somit 2 Schritte nach rechts oder links gehen.
(5-4 Bier +1 Kaffee=2 Schritte) Zum Verlassen des Pub's benötigt der Zwerg jedoch noch zwei Biere (+1 Kaffee zum Verlassen des Pubs). Sollte das Verhältnis Taler/Bier zum Verlassen des Pub's stimmen werden außerhalb 2 Biere durch die 2 Rollmöpse neutralisiert.
H@LL9000 Wertung Fantasy Pub:
3,8, 13 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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01.04.04 von Frank Gartner |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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01.04.04 von Barbara Winner |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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01.04.04 von Clemens Schollenberger |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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01.04.04 von Hans-Peter Stoll |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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01.04.04 von Kerstin Degen |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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01.04.04 von Klaus Jörder |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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01.04.04 von Nicole Biedinger - Der Reiz des Spieles (und der Spielspass) hängt sehr stark von den Mitspielern ab. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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01.04.04 von Roland Winner |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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01.04.04 von Simone Wagner |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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01.04.04 von Stephan Gehres - Dauert viel zu lange => Siegpunktzahl reduzieren |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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01.04.04 von Susanne Schlappner |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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31.05.05 von Uta Weinkauf |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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15.02.07 von Michael Andersch |
Leserwertung Fantasy Pub:
5.5, 2 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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24.05.04 von Frank Rudloff |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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20.03.07 von Thomas Kühnemann |