Rezension/Kritik - Online seit 02.09.2006. Dieser Artikel wurde 5728 mal aufgerufen.

Gods

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Autor: Michael Schacht
Verlag: Spiele aus Timbuktu
Rezension: Ralph Bruhn
Spieler: 2 - 4
Dauer: 45 Minuten
Alter: ab 12 Jahren
Jahr: 2005
Bewertung: 3,9 3,9 H@LL9000
3,5 3,5 Leser
Ranking: Platz 5137
Gods

Spielziel

Gods ist ein taktisches Legespiel, in dem sich zwei bis vier Spieler als "Götter" um die Gunst verschiedener Völker bemühen. Dazu errichten sie im Spielverlauf Tempel, um die herum sich zu vier verschiedenen Völkern gehörende Stämme ansiedeln. Tempel und Stämme werden durch sechseckige Plättchen repräsentiert, aus denen nach und nach die neue Welt aufgebaut wird.

Der Gott, der es als erstes schafft, ausreichend Anhänger verschiedener Völker um sich zu scharen, gewinnt.

Ablauf

Am Anfang waren die Götter ...

Zu Beginn baut jeder Gott einen Tempel. Aber was ist ein Gott ohne Anhänger? Also bringen die Götter nach und nach Stämme und weitere Tempel ins Spiel - alle in Form von Sechseckplättchen. Aber auch für Götter ist nichts umsonst: Für die verschiedenen möglichen Aktionen werden Kräftepunkte benötigt.

Reihum nehmen die Götter Einfluss auf den Aufbau der Welt. In jeder Runde erhält ein Gott zunächst Kräftepunkte dazu - er konnte sich ja während der Aktionen der anderen Götter ausruhen. Anschließend stellt ihm das Schicksal zwei (zufällig gezogene) Sechseckplättchen zur Verfügung. Dabei kann es sich dann um einen Stamm, um Ödland oder um ein Aktionsplättchen handeln.

Nun sind zwei Aktionen auszuführen. Dazu können die ausliegenden Plättchen verwendet und/oder Tempel aus dem eigenen Vorrat verbaut werden. Beim Legen eines Tempels oder Stammes fallen die aufzuwendenden Kräftepunkte für jedes angrenzende Plättchen an.

Folgende Aktionen sind möglich:

  • einen ausliegenden Stamm an bereits ausliegende Stammes- oder Tempelplättchen anlegen: je nach Konstellation der angrenzenden Plättchen wird deren "Glaube" übernommen - also ein Würfel der entsprechenden Farbe darauf gelegt
  • einen eigenen Tempel an bereits ausliegende Stammesplättchen anlegen: alle direkt angrenzenden Stämme wechseln sofort ihren bisherigen Glauben und konvertieren zur neuen Religion - also bisherige Würfelchen runter, eigene Würfelchen drauf
  • ein Ödland-Plättchen legen. Dieses hat primär den Zweck, das Anlegen von weiteren Plättchen im Umfeld zu verteuern. Außerdem bringt diese Aktion einen Kräftepunkt
  • Ausführen eines Aktionsplättchens: das kann z. B. das Versetzen eines Ödlandes oder das Rauben eines Kräftepunktes sein

Ein Gott darf einen Siegpunktchip (Wert: 3 oder 4 Punkte) in der einem Volk entsprechenden Farbe nehmen bzw. behalten, so lange er von mindestens drei Stämmen dieses Volkes angebetet wird (also drei Würfel seiner Farbe auf Stammesplättchen dieses Volkes liegen). Außerdem gibt es für jedes Volk einen Bonussiegpunkt für den Gott, dem dieses als erstes gelingt.

Das Spiel endet sofort, sobald ein Gott neun Siegpunkte vor sich liegen hat. Es endet ebenfalls, wenn keine Plättchen mehr im Vorrat sind. In letzterem Fall gewinnt der Gott, der bis dahin die meisten Siegpunkte erzielen konnte.

Fazit

Das Material ist größtenteils in Ordnung: Die Plättchen und Siegpunkte bestehen aus stabiler Pappe, die Markierungssteine sind aus Holz. Die Grafik der Plättchen selbst ist nicht so gelungen: Mit zunehmender Spieldauer fällt es immer schwerer, die Übersicht zu bewahren - das hätte bei geschickterer Wahl der Farben und etwas dezenterer Zeichnungen einfacher gestaltet werden können. Um das Spielmaterial unterzubringen, hätte auch eine halb so große Schachtel gereicht.

An der Spielregel ist nichts auszusetzen: Auf einem doppelseitigen, eng bedruckten DIN-A4-Blatt wird der Spielverlauf vollständig, übersichtlich und mit Abbildungen versehen dargestellt

Die Spieldauer ist mit 45 Minuten angegeben - bei uns hat es meist eine knappe Stunde gedauert. Die Altersangabe ist mit "ab 12" vielleicht einen Tick zu hoch gegriffen - so kompliziert ist das Spiel nun wirklich nicht. Es ist aber ein sehr konfliktreiches Spiel - da könnte der Familienfriede schon mal ab und zu etwas gestört werden ...

Auch wenn es in Einzelfällen vorkommen kann, dass man etwas länger über seinen Zug nachgrübelt, halten sich die Bedenkzeiten insgesamt doch in angenehmen Grenzen. Das mag daran liegen, dass man durch die zwei zur Verfügung stehenden Plättchen nur eine begrenzte Auswahl zur Verfügung hat. Andererseits führt diese begrenzte Auswahl auch dazu, dass man wenige strategische Möglichkeiten hat. Es geht vielmehr darum, aus dem aktuellen Zug jeweils das Beste herauszuholen. Und gerade gegen Ende ist es dann doch oft eine Frage des Glücks, ob und wann der Stamm der benötigten Farbe aufgedeckt wird. Das kann dann sowohl zu einem spannenden Hin und Her der Siegpunktplättchen als auch zu einem Durchmarsch eines einzelnen Spielers führen.

"Gods" ist am besten für 2 bis 3 Spieler geeignet. Zu viert ist es zwar auch noch gut spielbar, aber hier kann es gut passieren, dass man ohne eigenes Verschulden alle Anhänger (also die Würfel auf den Stämmen) verliert und danach keinen Fuß mehr auf den Boden bekommt.

In meinen Spielrunden ist das Spiel unterschiedlich angekommen; einige bemängelten den recht hohen Glücksfaktor durch die nur zwei offen liegenden Karten. Anderen dagegen gefiel die Kombination aus defensiver Sicherung der eigenen zentralen Plättchen und Angriffen auf die nicht ausreichend geschützten gegnerischen Stämme.

Rezension Ralph Bruhn

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

Vergleich

Bei "Gods" handelt es sich,um die Neuauflage eines vor einigen Jahren als Bastelsatz angebotenen Spiels. Demzufolge hat sich natürlich insbesondere das Material verändert: z. B. wurden die fitzeligen dreieckigen Energiekristalle ersetzt durch die Kräftepunkte, die mit einem Spielstein auf einer Tafel markiert werden. Die Hexkarten selbst haben die gleiche Größe wie vorher, sind jetzt aber aus stabiler Pappe gefertigt.

Aber auch spieltechnisch wurden einige kleinere Änderungen vorgenommen. Hier wurde insbesondere die Siegpunktvergabe überarbeitet. Wo es jetzt nur noch für den ersten Gott pro Stamm einen unverlierbaren Siegpunkt gibt, gab es vorher je Farbe 3 Marker mit jeweils 2 Siegpunkten zu ergattern. Auch die Spielendebedingung hat sich geändert: Während jetzt nur das Erreichen der Siegpunktzahl oder der Verbrauch aller Plättchen das Spiel beenden, gab es früher die Möglichkeit eines vorzeitigen Spielendes. Dies konnte eintreten, wenn einer der Spieler mindestens drei verschiedenfarbige Völkerkarten (das sind die Siegpunktkarten, die man wieder verlieren kann) gesammelt hatte.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Gods: 3,9 3,9, 10 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 23.08.06 von Ralph Bruhn
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 08.01.06 von Ulrich Fonrobert - Ein Legespiel, dass seine Güte für die Wiederauflage nicht ganz so nachweisen kann. Das Ende passiert immer zu plötzlich, da die Punktevergabe in einem Zug und die Gesamtpunkte für den Sieg zu eng beieinander liegen.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 25.01.06 von Tommy Braun - Etwas trocken. Das Königsmacherprblem muß du in sein Spiel einkalkulieren und zur richtigen Zeit Schluß machen, bevor die anderen gemeinsam auf dich einschlagen ;-) Schön das es Gods jetzt als fertiges Spiel gibt, da kann meine Bastelversion nicht mithalten.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 08.02.06 von Udo Kalker - Eigentlich ein durchdachter Spielmechanismus. Leider wird Gods mit zunehmender Spielfeldgrösse durch die Vielzahl verschiedener Farben schnell unübersichtlich und läuft Gefahr zum Grübelspiel zu werden.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 27.03.06 von Kathrin Nos - Interessante Mechanismen. Ob des Einflusses bin ich mir etwas unsicher, aber meine bisherigen 4 Partien haben Spass gemacht, daher Spielreiz 4.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 02.04.06 von Jochen Traub
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 30.07.06 von Arne Hoffmann - Die Neuauflage hat dem Handling des Spiels sehr gut getan.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 22.05.07 von Peter Nos
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 07.04.08 von Bernd Eisenstein
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 05.03.10 von Horst Sawroch

Leserbewertungen

Leserwertung Gods: 3,5 3.5, 2 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 11.09.06 von Oliver Lach - Gut, auch in unterschiedlichen Runden und Besetzungen gut angekommen.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 02.11.07 von Markus Beer - Langweilig, wenig innovativ, unübersichtlich, viel zu glückslastig. Auch im Zwei-Personen-Spiel ist kaum strategisches Vorgehen anwendbar, weil ein Spielzug alles entscheiden kann. Ein enttäuschender "Schacht", der auch unter dem Aspekt "Spaß- und Ärgerspiel" auf ganzer Linie enttäuscht.

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