Rezension/Kritik - Online seit 19.11.2009. Dieser Artikel wurde 6854 mal aufgerufen.
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Günter Burkhardt ist ein wahrer Ziegenpeter, oder besser gesagt der „Herr der Ziegen“. Nach dem gleichnamigen Spiel und dessen Vorgänger Ziegen kriegen verabreicht der Autor zusammen mit Amigo nun zum dritten Mal eine Ziegenkur. Nur die Ziege zählt ist nicht etwa ein landwirtschaftlicher Ableger der Kai-Pflaume-Show. Nein! Vielmehr handelt es sich hierbei um ein schnelles lockeres Kartenspiel im Ziegenpelz. Doch genug der Wortspiele - lassen wir Karten sprechen ...
Doch bevor wir die ‚Hand an der Ziege’ haben, wollen wir uns doch einmal das Spiel genauer ansehen: 50 Spielkarten in den Werten von 1 bis 50 und mit darauf abgebildeten 1 bis 5 Ziegenköpfen befinden sich in der kleinen Spielschachtel. Dazu ein Wertungsfeld mit Feldern von 0 bis 61+. Neben einem Spieler-Chip und einer Holzziege erhält jeder Spieler ein sogenanntes Tipp-Plättchen. Noch schnell 8 verdeckte Karten an jeden verteilen und schon kann es losgehen:
Reihum tippt jeder Spieler, wie viele Punkte er am Ende der Runde haben wird. Dazu legen alle Spieler ihre Tipp-Plättchen an die Zähltafel an. Neben einem Tipp auf 0 (kein Stich) und 61+ (sehr viele Punkte) können die Spieler 2, 3 oder 4 Zahlenreihen mit ihrem Tipp-Plättchen markieren. Landet die eigene Ziege am Ende des Spieles im markierten Bereich, erhält der entsprechende Ziegenhirte Punkte (oder eigentlich Herzen). Je enger der Bereich war, auf welchen der Spieler getippt hatte, umso mehr Herzen erhält er.
Das Stichspiel läuft sehr einfach ab. Jeder Spieler legt reihum eine eigene Karte. Die höchste Karte bekommt den Stich. Sofort zählt der Stichsieger die Hornochsen ... ähhh Ziegenköpfe und addiert die niedrigste Karte des Stiches hinzu. Den so ermittelten Punktewert trägt der Spieler unmittelbar danach auf der Zähltafel ein.
Nach acht Stichen sollte man im Zielbereich stehen, ansonsten geht man leer aus.
Nicht nur in dieser Beschreibung ist das Spiel mit wenigen Worten erklärt, auch in der sehr übersichtlichen Regel erschließt es sich auch ungeübten Spielern sehr schnell.
Doch Achtung! Ziegen haben kurze Beine! Wer denkt, es handele sich um ein einfaches Spiel, der irrt. Zu oft ist es sehr schwer vorab einzuschätzen, wie viele Punkte man durch seine Stiche macht. Dabei sind oftmals die Ziegenköpfe auf den Karten gar nicht das Zünglein an der Waage. Vielmehr entscheidet oft auch die Gehässigkeit der lieben Mitspieler über Sieg oder Niederlage. Ist die niedrigste Karte bereits eine 30, hat man es schwer, im eigenen Zielkorridor in der Mitte der Punkteskala zu bleiben. Kalkuliert man jedoch bereits vorher mit hohen Kleinstkarten, so wird man oft mit Einsern und Zweiern abgespeist.
Gerade der letzte Faktor macht für mich den Reiz eines Karten- bzw. Stichspieles aus. Ärgern was das Zeug hält ohne Rücksicht auf Verluste. Klingt gemein, ist es auch! Aber trotzdem irgendwie spaßig.
Schön finde ich auch, dass sich Risikobereitschaft auszahlt, denn je kleiner der getippte Stichbereich ist, desto größer fällt die Belohnung aus, wenn man mit seiner Vermutung richtig gelegen war.
Alte Rezepte mischen sich in dieser Ziegensuppe zu einem wunderschönen Kartenspielchen für zwischendurch.
Rezension Randolph Betten
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Nur die Ziege zählt:
4,4, 5 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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11.10.09 von Randolph Betten - "Ziegen"-Titel-Variationen-Wettbewerb geht in die nächste Runde. |
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19.10.09 von Roland Winner |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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30.10.09 von Silke Hüsges |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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08.11.09 von Sandra Lemberger - Nicht so gut wie der Vorgänger, aber trotzdem ein witziges Kartenspiel. |
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13.01.10 von Michael Andersch - Witzig, wenn man - im Gegensatz zu normalen Stichspielen - nicht unbedingt Planbarkeit erwartet, sondern das Ganze als Funspiel betrachtet. |
Leserwertung Nur die Ziege zählt:
4.0, 2 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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20.11.09 von Thomas Hammer - Lustiges Spiel mit tollen Grafiken - Problem nach mehreren Partien: im Spiel mit 3 oder 4 Spielern kommt nicht wirklich Spannung auf und man stellt fest, dass entweder nur "Alles oder Nichts" zum Ziel führen kann. Das Abschätzen und taktische Anvisieren der eigenen Stichzahl ist kaum möglich. Mit min. 5 Spielern funktioniert der Mechanismus um einiges besser - aber so groß ist unsere Familie nur selten ;) .... |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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22.11.09 von Hilko Drude - Für mich das netteste der drei Ziegenspiele. |