Rezension/Kritik - Online seit 31.10.2006. Dieser Artikel wurde 7385 mal aufgerufen.
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Drei Aufgaben sind pro Spielrunde mit der eigenen Kartenauslage zu erfüllen. Die Spieler legen reihum Karten in ihre eigene Auslage, um die Aufgaben möglichst gut zu erfüllen, oder in die Auslage ihrer Wettbewerber, um deren Erfolg zu vereiteln. Wie viele Siegpunkte jedoch das Erfüllen einer Aufgabe bringt hängt davon ab, welche Karten die Spieler offen ausliegen haben...
Wir haben 36 Spielkarten mit den Werten 0 bis 11 in drei verschiedenen Farben. Zu Rundenbeginn bekommen alle Spieler 6 Karten auf die Hand und eine Karte offen in die Auslage.
Die Aufgabenkarten: Bevor es los geht, werden drei Aufgabenkarten an den Spielplan gelegt. Die Spieler versuchen im Spielverlauf, ihre Auslage so zu gestalten, dass sie zum Zeitpunkt der Wertung die Aufgaben möglichst gut erfüllen. Eine Aufgabe kann sein, die höchste Summe an Kartenwerten zu haben, die meisten Karten mit ungeraden Werten, die niedrigste Kartenwertsumme einer bestimmten Farbe, die meisten Kürbisköpfe auf den Karten, die höchste abgedeckte Karte, die niedrigste Abdeckkarte, ...
Das Spiel: Wer am Zug ist sucht sich eine der eigenen Handkarte aus und legt sie entweder in die eigene Auslage oder in die der Mitspieler. Man kann eine Karte offen in die Ablage legen - Achtung, eine Auslage darf nie über 4 offene Karten verfügen - oder man darf Karten abdecken. Pro Auslage darf jedoch nur eine einzige Karte überdeckt werden, und das auch nur dann, wenn die Abdeckkarte mindestens den Wert der abgedeckten Karte hat. Die Null schlägt hierbei die 11 als höchste Karte im Spiel.
Der Spielplan wird benötigt, um an der Laufleiste die Kartenwertsumme der 3 Farben anzuzeigen. Diese Information ist wichtig, um einerseits das Spielende einzuläuten und andererseits bei der Wertung die Gewichtung der Aufgabenkarten festzulegen.
Eine Runde endet, wenn die Kartensumme einer Farbe 45 (bei 5 Spielern 50) erreicht hat oder aber alle Spieler 4 offene Karten in ihrer Auslage liegen haben..
Nun kommt es zur Wertung: Jede Auftragskarte ist einer der 3 Kartenfarben zugeordnet. Anhand der Laufleiste wird festgestellt, welche Auftragskarte die höchste Gewichtung hat. Der Spieler, der diese Bedingung erfüllt, erhält 5 Punkte, für den 2. Platz gibt es noch 3 Punkte und letztendlich einen Punkt für Platz Nr. 3. Bei Auftrag Nr. 2 gibt es noch 3/1 Punkte und für den 3. Auftrag lediglich 1 Punkt für Platz Nr. 1.
Neue Runde, neues Glück... das Spiel wird insgesamt 4 Spielrunden mit unterschiedlichen Aufträgen durchgespielt. Wer danach die meisten Punkte hat, gewinnt das Spiel.
Schrecklicht kommt mit einer kompakten Spielgröße zurecht. Es verfügt über ein kleines Spielfeld für 3 Pöppel, dazu 36 Spiel- und 12 Aufgabenkarten, was auch vollkommen ausreichend ist. Das ansprechende Halloween-Design verleiht dem abstrakten Spiel etwas Atmosphäre.
Die Regeln sind schnell erlernt und die Auftragskarten haben auf der Rückseite ergänzende Informationen, um das Verfahren bei Gleichstand klarzustellen.
Trotz der Einfachheit ist Schrecklicht ein sehr trickreiches Spiel. So manche Aufträge sind gegenläufig und wenn diese gleichzeitig zu erfüllen sind, müssen die Spieler eine Entscheidung treffen. Durch das Ausspielen der Spielkarten verändert man jedoch nicht nur die Auslagen, sondern auch Wertigkeit der Auftragskarten. So kann es schnell passieren, dass man zwar einen Auftrag sicher für sich entscheiden wird, dieser jedoch in der Rangliste ganz hinten steht und damit nur noch einen Punkt einbringt.
So trickreich Schrecklicht ist, es ist dennoch sehr glückslastig, da man nicht nur auf die eigene Kartenhand angewiesen ist, sondern auch auf den guten Willen der anderen Spielern am Tisch. Schnell bekommt man von den doch so liebenswerten Mitspielern Karten in die eigene Auslage geknallt, die man so gar nicht gebrauchen kann. Na und? Dann rächt man sich halt und übt Vergeltung! Je mehr Spieler am Tisch sitzen, desto größer ist auch deren Einfluss auf das eigene Spiel.
Schrecklicht ist schnell gespielt und lebt zum Teil von der Gehässigkeit der Mitspieler. Das Maß an Einfluss hält sich zwar in überschaubaren Grenzen, es verzichtet jedoch nicht auf die notwendige Kniffligkeit. Eine gelungene Mischung aus Taktik und Glück. Insgesamt eine dreiviertel Stunde gute Unterhaltung.
Rezension Frank Gartner
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Schrecklicht: 3,6, 5 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
29.10.06 von Frank Gartner |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
28.10.06 von Sandra Lemberger |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
30.10.06 von Katrin Husmann |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
21.11.06 von Carsten Pinnow |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
14.02.07 von Michael Andersch |
Leserwertung Schrecklicht: 4.7, 3 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
12.11.06 von Christian Letscher |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
27.08.08 von Thomas Hammer - Solides Karten-Ablege-Ärger-Spielchen - mit nur sehr geringen taktischen Möglichkeiten ("Lege ich eine meiner 6 Karten bei mir ab oder vermiese ich die Auslage von xy ?"), dafür aber eben mit viel Schadenfreude... |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
20.09.10 von Hans Huehnchen - Habe es für 2 Euro auf dem Flohmarkt erstanden, obwohl ich noch nie was davon gehört hatte. Bin positiv überrascht. nettes Ärgerspiel für zwischendurch, aber nicht abendfüllend. |