Rezension/Kritik - Online seit 04.04.2010. Dieser Artikel wurde 4910 mal aufgerufen.

Toc Toc Toc!

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Autor: Bruno Faidutti
Gwenaël Bouquin
Illustration: Jacob Elijah Walker
Greg Cervall
Marco Echevarria
Sandro Masin
Verlag: Asmodee
Rezension: Michael Timpe
Spieler: 2 - 5
Dauer: 15 Minuten
Alter: ab 7 Jahren
Jahr: 2009
Bewertung: 3,5 3,5 H@LL9000
4,0 4,0 Leser
Ranking: Platz 4822
Toc Toc Toc!

Spielziel

TocTocToc! dröhnt es dumpf von der Tür, und eine tiefe Stimme fordert Einlass. Schnell öffne ich die Tür, vielleicht kommt ja endlich die Band, die meiner gruseligen Halloween Party richtig einheizt! Die Tür geht auf und draußen steht – oh Schreck – ein kleiner Junge! Mit schrägen Blicken verlässt der größte Teil der Gäste meine Party, um sich doch lieber auf einer anderen Party ohne Kinder zu amüsieren. Das schreit nach Rache! So leicht lasse ich mir meine Gäste nicht abspenstig machen, da werde ich doch gleich mal das Leichenwagentaxi hinterher schicken! Schließlich will ich die größte Party haben, und wenn die Gäste schon nicht mehr bei mir sind, sollen sie auch nicht bei meinem Gegner sein.

Ablauf

Bei TocTocToc! geht es darum, eine möglichst große Halloween Party in der eigenen Auslage zu versammeln. 30 Partygäste aus drei Gruppen: Vampire, Monster und Gespenster müssen gesammelt werden, vor 23 negativen Karten gilt es sich in Acht zu nehmen.

Am Zug, muss ich eine meiner Handkarten einem beliebigen Mitspieler verdeckt anbieten. Dieser hat die Möglichkeit, den Gast hereinzulassen oder ihn abzulehnen. Im ersten Fall deckt er die Karte auf und kann sie entweder seiner Auslage hinzufügen oder aber - wenn es eine negative Karten war - kann ich eine oder mehrere Karten von ihm klauen und meiner eigenen Party hinzufügen. Wird meine Karte abgelehnt, läuft es umgekehrt: Gute Karten lege ich bei mir an; habe ich jedoch versucht, meinem Mitspieler eine negative Karte unterzuschieben, kann er sich nun bei mir bedienen.

Drei Arten von Sonderkarten, jeweils als Gespenst, Vampir oder Monster, geben dem Spiel sein taktisches Element: Der Musiker verdoppelt den Wert seiner Gruppe, der Vamp entführt einen beliebigen Gast seiner Art, der Grobian schützt seine Art vor den Auswirkungen von Kindern oder Leichenwagen. Letztgenannte sind der Unwägbarkeitsfaktor des Spiels. Mit ihnen verlässt gleich eine ganze Gruppe von Gästen die Party, entweder um zum Mitspieler überzuwechseln oder sogar ganz auf den Ablagestapel.

Sind alle Karten gespielt, gewinnt der Spieler mit der wertvollsten Party das Spiel.

Fazit

TocTocToc! ist ein kurzes und schnelles Spiel, das einfach Spaß macht. Die Regeln sind leicht und schnell erklärt, auch ungeübte oder jüngere Spieler finden sich sofort zurecht. Die Altersangabe ab 12 scheint mir eher etwas zu hoch gegriffen, denn schon mit Kindern ab 8 ist das Spiel problemlos zu spielen, vielleicht nicht ganz so zielgerichtet wie mit Erwachsenen, aber in diversen Runden hatten auch die Jüngeren ihren Spaß.

Zum Spielmaterial gibt es nicht viel zu sagen, ein Kartenspiel eben; die Grafiken sind nicht herausragend, aber stimmungsvoll und passend.

Interaktion und Bluffen sind das Herz des Spiels und sorgen immer wieder für entsetzte Schreie und schadenfrohes Gelächter. Das Spiel läuft so schnell und flüssig, dass man die ganze Zeit am Spielgeschehen teilnimmt und bei jeder Entscheidung mitfiebert. Da man Karten nie direkt bei sich selbst anlegen kann, gilt es gut zu kalkulieren, wann man wem welche Karte anbietet, damit man gute Karten möglichst zurück bekommt und die schlechten erfolgreich los wird. Der Bumerang-Effekt des kleinen Jungen und des Leichenwagentaxis sind dabei das Salz im Spiel und sorgen oft für große Veränderungen auf den Partys.

Wie bei vielen Glückspielen ist auch TocTocToc! lustiger, je mehr Spieler mitspielen. Zwar macht es auch zu dritt Spaß, aber vier oder fünf Spieler sind besser.

Kleiner Wermutstropfen: Auf Dauer scheint das Spiel nicht ganz ausgeglichen. Besonders im Spiel zu dritt, aber auch sonst passiert es schnell, dass ein Spieler keine Party mehr hat. Dann gibt es für die anderen Spieler fast keinen Grund mehr, diesem Spieler eine Karte anzubieten, da er ja risikolos alles annehmen kann. Danach wird es schwierig, wieder ins Spiel reinzukommen.

Umgekehrt hat ein Spieler nach zwei Drittel des Spiels oft eine Party, die so groß ist, dass er bis zum Ende alle Karten ablehnen kann und trotzdem gewinnt. Wenn dieser Spieler dann nicht selbst noch Karten hat, die ihm die eigene Party zerpflücken, ist dieser Blockade durch die anderen Spieler nicht mehr beizukommen.

Dieser Effekt führt für mich zu einer kleinen Abwertung, die sehr kurze Spieldauer relativiert dies aber wieder. Meist werden gleich zwei, drei Runden hintereinander gespielt; wenn dann eine Partie mal nicht so gut läuft, ist das nicht so schlimm und macht trotzdem noch Spaß.

Rezension Michael Timpe

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Toc Toc Toc!: 3,5 3,5, 2 Bewertung(en)

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Leserbewertungen

Leserwertung Toc Toc Toc!: 4,0 4.0, 1 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 05.04.10 von David Haupt

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