Kompakt - Kritik
Man spielt auf einem Plan mit 9 x 9 Feldern, der wieder in 9 Blöcke, 9 Spalten und 9 Reihen gegliedert ist. Spalten und Reihen haben Buchstaben bzw. Zahlen, die Blöcke zeigen Bilder als Kennung. Jeder Spieler hat passend dazu 27 verdeckte Plättchen mit Buchstaben, Zahlen und Bildern und ein extra Jokerplättchen. Davon zieht jeder Spieler fünf Stück und legt sie auf sein Ablagebänkchen. Es wird im Uhrzeigersinn gespielt.
Wer an der Reihe ist, wählt eines seiner Plättchen von seinem Ablagebänkchen aus und legt es passend auf den Spielplan gemäß dem Symbol darauf in eine Spalte, Reihe oder einen Block. Man darf auf freie oder auch durch Mitspieler besetzte Felder platzieren, wobei im letzteren Fall das fremde Plättchen gefangen genommen und vor dem Eroberer offen abgelegt wird. Eine Gefangennahme ist nur erlaubt, wenn dadurch der gegnerische Plättchenverbund nicht in mehrere Teile zerlegt wird. Ein einzelnes allein liegendens gegnerisches Plättchen darf man gefangen nehmen. Am Ende des Zuges zieht man ein Plättchen nach und legt es auf das Ablagebänkchen.
Spielende: Wenn alle Spieler ihr letztes verdecktes Plättchen gezogen haben, ist jeder noch einmal an der Reihe. Es gewinnt, wer nun seine gelegten Plättchen zu der geringsten Anzahl an Flächen verbunden hat. Bei Gleichstand gewinnt der Patt-Beteilgte mit weniger Gefangenen.
Spielregel: Deutsch/Englisch, extrem kurz und klar. Ausstattung: Die kleine, hübsch im Art-Deco-Style aufgemachte Schachtel enthält Aufstellbänkchen für die Papp-Plättchen, einen schlichten Spielplan und sinnvolle Tiefziehteile. Das Spiel: Uptown ist eines jener seltenen Spiele, wo man sofort losspielen kann. Die extrem einfache Spielregel ist der Hit, besonders in Relation zum wahrhaft hohen Spielreiz, der zunächst noch angesichts der eher nüchternen Aufmachung verborgen liegt. 
Das einfach klingende Spielziel will allerdings gut geplant und mit Flexibilität erreicht werden. Sicher ist, dass man theoretisch alle zur Verfügung stehenden Plättchen im Verlauf einer Partie einsetzen könnte. Da nun aber der Zeitpunkt des Aufdeckens unplanbar ist, muss man seine Fläche/n mit Bedacht ausweiten und dabei noch versuchen, seine Plättchen vor Gefangennahme durch Mitspieler bzw. deren Blockadeversuche zu schützen. Aus den permanent fünf offenen Plättchen eines Spielers mit jeweils neun möglichen Zielfeldern bieten sich dazu fast immer sinnvolle Auslegemöglichkeiten.
Richtig spannend werden die letzten Runden einer Partie, denn da zeigt sich, ob die eigenen Pläne aufgehen. Oft muss man in dieser Spiel-Endphase noch zu eigenen Flächen unpassende Plättchen einsetzen, die dazu führen, dass man weitere Flächen bilden muss. Da eine Partie oft knapp oder mit Gleichstand bei der Anzahl an Flächen endet, entscheiden als Tie-Breaker weniger Gefangene. Wichtig ist also auch, wenig Gefangene zu machen.
Das leicht zugängliche und doch nicht banale Uptown ist eine weitgehend unentdeckte Perle unter den Spielen, der unbedingt größere Aufmerksamkeit zu wünschen ist. Der Wiederspielreiz kann als hoch bezeichnet werden und Spaß macht es in allen Besetzungen, außer zu fünft. Je nachdem, ob Kampfeslust oder Ausweichtaktik dominieren, gestalten sich Partien recht unterschiedlich. Dem auftretenden Glück steht dabei ausreichend viel Gestaltungsmöglichkeit gegenüber und sowohl Strategen als auch "aus dem Bauch-Spieler" kommen auf ihre Kosten. Da Uptown im Spielehandel spärlich vertreten ist, sei hier erwähnt, dass man es z. B. bei milan-spiele.de erstehen kann.
Rezension Roland Winner
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.