Rezension/Kritik - Online seit 21.04.2007. Dieser Artikel wurde 6369 mal aufgerufen.
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Bei Vitrail versuchen die 2 bis 4 Spieler möglichst schnell ein vorgegebenes Punktmuster nachzubilden. Der Clou: Jeder besitzt den selben Satz vier transparenter Spielkarten, die über- bzw. untereinander angeordnet werden müssen, um das gesuchte Muster zu bilden.
Die kleine Metallbox des französischen Verlags Cocktailgames enthält für jeden der bis zu vier Spieler einen Satz von vier transparenten, quadratischen Karten – leicht unter Bierdeckelformat. Auf jeder Karte finden wir je einen gelben, roten, grünen und blauen Punkt, die die Eckpunkte eines Trapezes bilden. Jeder Eckpunkt nimmt jede Farbe je einmal an, wobei sich immer gelb/rot bzw. grün/blau diagonal gegenüber liegen.
Mit Hilfe dieser vier Karten gilt es nun, ein vorgegebenes Punktmuster als erster nachzubilden. Von diesen existieren 64 verschiedene Vorgaben, in drei verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Muster aus 4 bis 16 Punkten sind auf den Vorgaben zu sehen. Es gilt also nicht nur, die richtige Punktanordnung zu finden, sondern auch, die Karten in die korrekte Reihenfolge übereinander zu bringen, so dass bestimmte Punkte überdeckt werden. Wichtig: Es müssen immer alle 4 Karten übereinander gelegt werden, um das Zielmuster zu bilden – auch, wenn das Muster mit weniger Karten gebildet werden könnte.
Wer das Muster als erster korrekt nachbilden kann, bekommt die Karte mit der Vorgabe und erhöht sein Punktekonto so um 1 bis 3 Punkte, je nach Schwierigkeitsgrad. Hat sich der Schnellste jedoch vertan, muss er eine der bisher gewonnenen Karten abgeben und ist dem Spielsieg, der mit 9 errungenen Punkten einhergeht, wieder etwas ferner.
Vitrail ist das französische Wort für Kirchenfenster, was das Kernelement des Spiels (die transparenten Spielkarten) gut umschreibt.
Das Material, angefangen bei der schönen Blechdose, ist stimmig und von guter Qualität – jedoch bleiben Fingerspuren auf den durchsichtigen Karten nicht aus. Mit einem feuchten Tuch und etwas Spülmittel ließen sich die transparenten Karten bei mir gut reinigen, ohne dem Material zu schaden. Leider liegen dem Spiel ausschließlich französische Regeln bei, beim Kauf auf der Spiel06 in Essen bekam man eine Din-A4 Seite mit englischen Regeln. Bis auf die Tatsache, dass sie von 96 Karten mit Vorgaben spricht statt der tatsächlichen 64, ist die englische Regel leicht verständlich und erklärt das Spiel auf einer DIN A4-Seite.
Die Idee, mit transparenten Spielmaterialien bestimmte Muster bzw. Kombinationen zu bilden, ist nicht ganz neu, aber auch nicht weit verbreitet. Vitrail setzt dieses Element sehr gut in Szene; keine unserer Partien wurde bei 9 Punkten beendet, sondern meist erst nach der Hälfte aller Vorgabekarten – zumal eine Partie auf 9 Punkte selten länger als 15 Minuten dauerte. Verständlich, dass bestimmte Muster auf Dauer sehr bekannt vorkommen und man geübter wird, diese zu legen. Dies hat aber keinem meiner Mitspieler die Lust an Vitrail genommen.
Wie bei vielen Spielen, in denen Muster auf Zeit gelegt werden müssen, scheiden sich auch an Vitrail die Geister. Die einen sehen schnell die Strukturen in den Mustern, die anderen nicht, was die Erfolgserlebnisse für manche Spieler zur Seltenheit werden lässt. Ich gehöre zu der Gruppe, denen das Spiel sehr gut gefällt, obwohl ich den Punkten meiner Mitspieler nur hinterher schaue. Ich weiß um die Regelmäßigkeiten in den vier Karten, komme aber auch nach vielen Partien immer noch ins Straucheln, wenn ich das vorgegebene Muster nachzubilden versuche. Umso freudiger wird aber eine gewonnene Karte angenommen - und habe sie nur den Wert 1.
Abschließend noch der Kommentar, dass das Spiel vermutlich nicht für Menschen mit rot-grün Blindheit geeignet ist, da die Muster allein über die Farben auseinander gehalten werden müssen.
Rezension Arne Hoffmann
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
Da dem Spiel nur französische Spielregeln beiliegen, ist eine deutsche Regelübersetzung hier auf H@ll9000 zu finden.
H@LL9000 Wertung Vitrail: 5,1, 7 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
26.02.07 von Arne Hoffmann |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
05.11.06 von Roland Winner |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
18.11.06 von Jochen Traub - Super innovative Idee. Ein muss für jeden Liebhaber von "Speed"-Spielen. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
20.11.06 von Kathrin Nos - Diese kleine Entdeckung von der Essener Messe zieht ihre Faszination aus der Kombinatorik. Schöne Idee! |
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29.01.07 von Uta Weinkauf |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
21.03.07 von Peter Nos |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
21.04.07 von Frank Gartner - Coole Idee, auch wenn mein Talent sich in Grenzen hält. |
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