Spielziel

Ein "bloß keinen Stich bekommen" und Sammelspiel zugleich... Stichspiel? Sammelspiel? ZwergeZocken ist eine hinterlistige Kombination aus beidem. Nur wem es gelingt, viele gleiche Zwerge vor sich abzulegen und dem Gegner die Stiche unterzujubeln, wird erfolgreich ZwergeZocken.

Ablauf

ZwergeZocken ist ein Stichspiel mit Zahlen- und Sonderkarten. Auf allen Zahlenkarten sind jeweils eine gelbe und eine blaue Zahl abgebildet, deren Summe stets zehn ergibt. Sonderkarten haben grundsätzlich den Wert 5. Die gültige Spielfarbe (gelb oder blau) wird zu Spielbeginn per Zufall entschieden. Grundsätzlich kann also jeder Stich mit jeder Karte bedient werden.

Den Stich bekommt der Spieler mit der höchsten Karte, allerdings neutralisieren sich zwei gleiche Zahlen, sodass der Stich also durchaus auch mal beim Drittplatzierten landen kann.

Folgende Sonderkarten gibt es:

Farbwechsel: Die Spielfarbe wechselt (gelb/blau). Dies hat sofortige Auswirkung auf den aktuellen Stich.

Nachziehkarte: Der nachfolgende Spieler muss 2 zusätzliche Karten vom Nachziehstapel aufnehmen.

Abgabekarte: Der ausspielende Spieler darf zwei Handkarten einem Mitspieler seiner Wahl geben.

Zwergentausch: Reihum wird eine Handkarte weitergeschoben. Auf diese Weise können gleichfarbige Drillinge, Vierlinge und Fünflinge der in verschiedenen Farben vorkommenden Zwergkarten gesammelt werden.

Zusätzlich zum Ausspielen einer Karte darf man auch solche gesammelten Mehrlinge vor sich ablegen. Dies bringt Punkte, alle anderen Karten (sowohl die gesammelten Stiche, als auch die verbliebenen Restkarten auf der Hand) zählen Minuspunkte.

Eine Runde endet, sobald ein Spieler seine letzte Handkarte ausspielt.

Fazit

ZwergeZocken erinnert mit einigen Spielelementen stark an Klassiker wie Rommé, Mau-Mau oder Uno. Wobei Rommé sicherlich planbarer ist als ZwergeZocken, denn durch die regelmäßigen Farbwechsel weiß immer nur der letzte Spieler, welchen Wert die ausgespielten Karten wohl haben (werden).

Optisch gefällt ZwergeZocken durch fröhliche, hübsch gezeichnete Kartenmotive, was bei einem Kartenspiel ja leider nicht so häufig vorkommt. Bedauerlicherweise wurde bei den Illustrationen der spieltechnische Aspekt vernachlässigt, d.h. die Farben der Zwerge sind schwer voneinander zu unterscheiden; dabei ist das Sammeln gleicher Zwerge die einzige (!) Möglichkeit, in diesem Spiel Punkte zu sammeln.

ZwergeZocken wirkt somit wie ein aus anderen Spielen zusammengestückeltes Werk, das nicht nur dank seiner Sonderkarten völlig unplanbar ist, sondern es leider auch an der nötigen Übersicht fehlen lässt, um wenigstens als "lockeres Kartenspiel für zwischendurch" eine Daseinsberechtigung zu finden.

Rezension Carsten Pinnow

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.