Rezension/Kritik - Online seit 22.12.2017. Dieser Artikel wurde 6529 mal aufgerufen.

Insider

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Autor: Akihiro Itoh
Daichi Okano
Kito Shinma
Kwaji
Verlag: Oink Games
Rezension: Sandra Lemberger
Spieler: 4 - 8
Dauer: 15 Minuten
Alter: ab 9 Jahren
Jahr: 2016
Bewertung: 5,3 5,3 H@LL9000
5,0 5,0 Leser
Ranking: Platz 761
Insider
Auszeichnungen:2016, Golden Geek Bestes Partyspiel Nominierung

Spielziel

Haben wir wirklich einen freien Willen? Oder werden wir von dem was wir sehen und hören manipuliert? Mit diesen Fragen beschäftigt sich Insider, denn bei diesem Spiel muss man nicht nur das gesuchte Wort finden, sondern auch die Person, die diesen Wortfindungsprozess möglichst unauffällig manipuliert.

Ablauf

Zu Beginn erhält jeder ein verdecktes Rollenplättchen. Es gibt folgende Rollen: Insider, Bürger und Spielleiter. Letzterer gibt sich immer sofort zu erkennen und führt durchs Spiel. Dazu fordert er alle Mitspieler auf, die Augen zu schließen. Anschließend deckt er eine Begriffskarte auf und legt sie offen neben den Kartenstapel. Dann schließt er ebenfalls die Augen und fordert den Insider dazu auf, sich den Begriff der aufgedeckten Karte anzusehen. Um welchen der sechs Begriffe es geht, kann er der auf der Rückseite des Kartenstapels abgebildeten Nummer entnehmen. Der Spielleiter zählt währenddessen bis 5 und bittet den Insider dann, die Augen wieder zu schließen. Danach öffnet der Spielleiter die Augen, legt die Begriffskarte wieder verdeckt auf den Stapel und bittet alle Mitspieler, die Augen zu öffnen.

Anschließend dreht er die Sanduhr um, und alle Mitspieler dürfen ihm Fragen zum gesuchten Wort stellen. Diese Fragen müssen mit "Ja", "Nein" oder "Ich weiß es nicht" zu beantworten sein.

Ziel für ALLE Spieler ist es, dass der Begriff erraten wird, andernfalls haben alle verloren. Nun gibt es zwar die Möglichkeit, gemeinsam zu verlieren, beim Gewinnen sieht's aber nicht ganz so einfach aus. Denn Gewinnen kann entweder nur der Insider alleine oder alle anderen Mitspieler zusammen. Sobald der Begriff nämlich erraten wurde, müssen die Spieler darüber abstimmen, ob die Person, die das Wort erraten hat, der Insider ist. Dafür wird im Vorfeld diskutiert und spekuliert. Nach der Abstimmung über die Person, die den Begriff erraten hat, gibt es folgende Möglichkeiten:

  • Die Mehrheit ist der Meinung, es handelt sich um den Insider und dies trifft auch zu: Die Bürger gewinnen.
  • Die Mehrheit ist der Meinung, es handelt sich um den Insider und dies trifft nicht zu: Der Insider gewinnt.

Ist die Mehrheit der Meinung, es handelt sich NICHT um den Insider, so gibt es eine erneute Abstimmung, bei der jeder Spieler auf die Person zeigen muss, hinter der er den Insider vermutet. Zeigen die meisten auf den Insider, hat dieser verloren, andernfalls darf er sich über den Sieg freuen.

Fazit

Der japanische Verlag Oink Games liefert Spiele in minimalistischer Form. Man sollte jedoch keinesfalls den Fehler begehen, die Schachtelgröße mit dem Spielspaß gleichzusetzen. Gerade mit Insider präsentiert der Verlag nämlich ein sehr originelles und spannendes Deduktionsspiel.

Das Material mit den dicken Rollenkarten ist sehr gelungen. Was ich von der Spielregel nicht behaupten kann. Dass man beim Lesen fast eine Lupe benötigt, verzeiht man ja aufgrund der Schachtelgröße noch gerne, aber mit den Verlaufsdarstellungen, was bei der Abstimmung jeweils passiert, kam ich beim Lesen der Regel überhaupt nicht klar. Wir haben uns dann bei der ersten Partie wirklich von Feld zu Feld gehangelt, um alles zu verstehen. Und stellten danach fest: Eigentlich ist es gar nicht kompliziert!

Der Spielspaß entschädigt auf alle Fälle für die Mühe des Regelstudiums! Denn zumindest in der Besetzung ab 5 Personen habe ich noch keine Runde erlebt, die nur eine Partie spielen wollte – es folgten immer noch viele weitere, weil jeder mal der Insider sein und das damit verbundene Gefühl erleben wollte. Es ist nämlich gar nicht so einfach, den anderen auf die Sprünge zu helfen, wenn sie in eine Sackgasse geraten sind, ohne sich dabei verdächtig zu machen. Verdächtig machen sich stattdessen oft genug die harmlosen Bürger, die in ihrem arglosen Eifer, den richtigen Begriff zu erraten, oft Fragen stellen, die sie später in Teufels Küche bringen. Aber gerade von den damit verbundenen Unschuldsbeteuerungen und Schuldzuweisungen lebt dieses Spiel.

Zu empfehlen ist es jedoch nur Leuten, die sich beim Spielen nicht an ein Punktesystem klammern wollen und denen es egal ist, wie viele Punkte sie am Ende haben, denn die Belohnung der einzelnen Rollen ist definitiv nicht ganz ausgereift. Jeder dieskussionsfreudige Spieler, der sich nicht zu dieser Gruppe zählt, sollte Insider aber mal ausprobieren, das in der richtigen Runde sehr spaßig sein kann und dessen Spielidee ich sehr gelungen finde.

Rezension Sandra Lemberger

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Insider: 5,3 5,3, 3 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 17.03.17 von Sandra Lemberger
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 02.06.17 von Michael Kahrmann - Verdient die Höchstnote. Grandioses Spiel das allerdings nur in kommunikationsfreudigen Runden richtig strahlen und begeistern kann.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 05.10.18 von Tommy Braun - Ein bisschen wie agent undercover nur andersrum. Mit der richtigen Runde: der Knaller.

Leserbewertungen

Leserwertung Insider: 5,0 5.0, 2 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 06.04.19 von Tim Mertens - Überraschung! Es funktioniert bestens und macht Spaß! Niedliche Schachtel! Kleiner Haken: Ohne Lupe kann man die Spielregel nicht lesen. Ansonsten für Kommunikationsfreunde: top!
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 27.04.19 von sutrebuh - Gelungene Umsetzung des Fragespiels "Wer bin ich?" Es geht allerdings nicht nur darum mit den Fragen, die Lösung herauszufinden, sondern man muss auch dem Insider auf die Schliche kommen. Zugleich kann dieser eine häufige Problematik dieses Spielprinzips verhindern, nämlich dass sich die Fragerunde verrennt. Trotzdem läuft das Spiel teilweise nicht sehr ausgewogen: Einerseits haben sogar Kinder relativ schnell eine unauffällige Fragetechnik raus, die bei leichten Begriffen zum Ziel führt. Andererseits ist es bei schwierigen Begriffen für den Insider schwer, unentdeckt zu bleiben.

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