Rezension/Kritik - Online seit 30.09.2018. Dieser Artikel wurde 4361 mal aufgerufen.

Unlock! Mystery Adventures

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Autor: Cyril Demaegd
Sébastien Pauchon
Arnaud Ladagnous
Billy Stevenson
Fabrice Mazza
Verlag: Space Cowboys
Rezension: Sandra Lemberger
Spieler: 2 - 6
Dauer: 45 - 75 Minuten
Alter: ab 10 Jahren
Jahr: 2017
Bewertung: 4,8 4,8 H@LL9000
4,0 4,0 Leser
Ranking: Platz 2094
Unlock! Mystery Adventures

Spielziel

In Live-Escape-Rooms werden die Besucher eingeschlossen und müssen durch das Lösen von Rätseln und Aufgaben versuchen, die Türen des Raumes innerhalb von einer Stunde zu öffnen, um entkommen zu können. Unlock! bringt diese Art von Abenteuer mithilfe einer App an die heimischen Spieltische.

Ablauf

Wer das Spielprinzip der Escape-Reihe Unlock! nicht kennt, kann es hier nachlesen: Unlock!

Die neue Box enthält wieder drei voneinander unabhängige Szenarien in drei Schwierigkeitsstufen, die zusammen mit der App spielbar sind. Diese App wird nicht nur zum Zeitmessen benötigt, sondern auch um sich Tipps zu holen, Codes einzugeben und Maschinen zum Laufen zu bringen. Außerdem wird damit am Ende der Partie der Erfolg angezeigt.

Im Spiel sind folgende Szenarien enthalten:

Das Haus auf dem Hügel (leicht): Jugendliche sind in ein altes Haus eingestiegen und haben einen Text aus dem Buch der Toten vorgelesen. Dies führte zu geisterhaften Erscheinungen, fliegenden Gegenständen und besessenen Kindern. Die Gruppe muss das Buch finden und den Spuk beenden.

Das Wrack der Nautilus (mittelschwer): Beim Tauchen wird die Gruppe von einem Seeungeheuer angegriffen. Es gelingt die Flucht in eine Höhle. Von dort müssen die Spieler einen Weg zur Wasseroberfläche finden, ehe der Sauerstoff-Vorrat zur Neige geht.

Der Schatz auf Tonipal Island (schwierig): Auf Tonipal Island ist der legendäre Schatz des Piraten Captain Smith versteckt. Die Gruppe liefert sich mit dem Schatzjäger Johnson ein Wettrennen, um den Schatz vor ihm zu bergen.

Fazit

Zur Freude aller Fans dieses Genres setzen viele Verlage, die in das Geschäft der Escape-Brettspiele eingestiegen sind, ihre Reihen auch fort. So auch die Space Cowboys. In der zweiten Box der Reihe hat sich nichts am Spielprinzip geändert, selbst die Spielregel ist nahezu identisch, dazu gekommen ist lediglich ein Hinweis darauf, dass die falsche Bedienung von Maschinen Zeitverlust bedeutet und Strafen nach sich ziehen kann.

Die Kartengrafiken sind gelungen und die Geschichten der Space Cowboys originell. Man merkt, dass die Erzählungen und Bilder aus den Federn unterschiedlicher Leute stammen, das bringt Vielfalt ins Spiel. Die Bedienung der App bereitet keine Schwierigkeiten und funktioniert einwandfrei.

Die Schwierigkeit der Abenteuer entspricht tatsächlich den Angaben. Während wir das erste Abenteuer ohne Tipps in der vorgegebenen Zeitspanne lösen konnten, wäre das bei der zweiten Geschichte ohne Hilfe nicht mehr möglich gewesen. Und das dritte Abenteuer? Nun ja, ich möchte nicht gerne verraten, um wie viele Minuten wir die 60 trotz Hilfe überschritten haben!

Wer die Abenteuer der ersten Reihe gespielt hat, wird kleine Verbesserungen feststellen. Trotzdem bleiben einige Kritikpunkte: Das Prinzip der Kartenaddition wurde beibehalten. Auch bei den neuen Abenteuern habe ich Spieler erlebt, die – wenn sie nicht weiterwussten – einfach mal aufs Geratewohl eine blaue und eine rote Zahl addierten und nachschauten, ob es das entsprechende Ergebnis auf einer der Karten gab, die noch nicht im Spiel waren. Auch wenn es dabei Strafpunkte gibt, wenn man falsch liegt, ab und zu klappt es trotzdem und somit ist dies ein Element, das mir nach wie vor nicht gefällt.

Für Spieler, die nicht weiterkommen, hält die App Hinweise bereit. Pro Karte sind es meistens zwei, manchmal drei Tipps, wobei der letzte dann immer die Lösung enthält. Unbefriedigend ist jedoch, dass die Lösung meistens keine Erklärung liefert, wie man zu diesem Ergebnis kommt. Auch gefällt mir nicht, dass man für das Abrufen von Hinweisen prinzipiell Strafpunkte kassiert, denn oft stellt sich heraus, dass der jeweilige Tipp gar nichts gebracht hat, weil man dessen Inhalt schon vorher kannte.

Für das Nautilus-Abenteuer musste man Musiknoten kennen. Eine meiner Testgruppen hatte niemanden in ihrer Mitte, der Noten lesen konnte, sie merkten nach dem Spiel an, dass zu spezielle Kenntnisse gefordert wurden. Vermutlich ist es aber schwierig, sich immer wieder neue Rätsel auszudenken, ohne dabei nicht ab und zu ein bisschen mehr als oberflächliches Allgemeinwissen einzufordern.

Das Spielprinzip ist also nach wie vor verbesserungswürdig, trotzdem haben mir alle drei Geschichten gut gefallen. Mein bisheriger persönlicher Favorit bleibt jedoch In der Mausefalle aus der ersten Box. Und etwas Spektakuläres wie im Abenteuer Die Insel des Doktor Goorse war bei den Mystery Adventures nicht dabei.

Die Serie wurde bereits fortgesetzt. Ich freue mich auf weitere Gruppenabenteuer und bin gespannt, ob der Verlag die Geschichtenvielfalt fortsetzen und den einen oder anderen Kritikpunkt vielleicht noch aus der Welt schaffen kann.

Rezension Sandra Lemberger

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Unlock! Mystery Adventures: 4,8 4,8, 4 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 22.08.18 von Sandra Lemberger
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 08.10.18 von Andreas Odendahl - Setzt den ersten Teil der Reihe nahtlos fort. Meine liebste Serie der Rätselspiele, die gerade den Markt überschwemmen.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 10.12.19 von Monika Harke
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 13.02.20 von Udo Kalker - Mystery Adventures war unser erstes Unlock Adventure Runde zu viert. 3 Stories mit 3 aufsteigenden Schwierigkeitsgraden haben uns erwartet. Aus anderen Escape Spielen haben wir ja mittlerweile gelernt, dass die Zeitvorgabe von 1 Stunde so gut wie nie nur annähernd zu schaffen ist. So sind wir das Spiel dann auch angegangen und wollten mal ohne ständige Hektik und Stress die Story durchleben. Und da war es wieder ... nach flottem Start im "Haus auf dem Hügel" hingen wir wieder mal an einem Einzelrätsel fest. Die SOS Botschaft wollte uns nun so gar nichts sagen und wir haben die 1. und 2. Hilfe genommen und auch damit nichts anfangen können. Leider war dann auch der Hinweis mit der Lösung nicht erklärt und wir konnten diese nicht im Spiel zuordnen. Stattdessen haben wir ewig an der Zahlenmatrix rumgebastelt und damit alle mathematischen Reihen dieser Welt versucht abzuleiten, die Orientierung zu verschieben, zu transformieren usw ... Erst eine Suche nach Erklärung der Lösung hat uns dann die Augen geöffnet, dass das es total trivial ist wie die Lösung von "SOS" im Spiel einen Sinn macht. Leider hatten wir diese auf gefühlt 50 andere Arten versucht anzuwenden. Tja, da haben wohl alle zigmal erst um die Ecke gedacht, wenn das Einfache so naheliegend ist und das eine Rätsel alleine hat uns dann auch 45 Minuten gekostet und damit insgesamt eine Spielzeit von 2 Stunden. In der Nautilus lief dann Szenario 2 deutlich besser trotz auch dort diverser Hänger ... und es hat auch niemend auf den Sauerstoff geachtet, so dass wir eigentlich schon längst gestorben sein müssten. Trotz Schwierigkeitsgrad 2 von 3 lief es hier besser. Dann auf Tonipal Island im dritten Szenario mit dem Schwierigkeitsgrad 3 von 3 lief es komplett ohne Hänger und irgendwie war es für uns sogar das leichteste Szenario bis auf den Schluss, den wir nicht herausbekommen haben und ewig mit der Karte probiert haben, so dass wir auch hier für das gesamte Spiel gut 1 Stunde benötigten und für das einzelne Endrätsel dann nochmal vielleicht 40 Minuten. Wem hier die Zeitvorgaben der Spieledesigner aber egal sind, der hat vermutlich deutlich mehr Spaß mit Unlock, denn schaffbar in 1 Stunde scheint das irgendwie nicht zu sein. Unlock ist prima, spielt sich straight forward alleine über die Karten und macht Spaß. Von mir jedenfalls eine Empfehlung. Den Lösungweg hätte man in der App aber durchaus kurz erläutern sollen, aber es gibt ja noch auf der Herstellerseite die Komplettlösung als Dokument, falls es mal gar nicht weitergeht (Haben wir leider im ersten angeblich leichtesten Szenario verwendet).

Leserbewertungen

Leserwertung Unlock! Mystery Adventures: 4,0 4.0, 2 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 13.02.18 von ThomasLee - Hat mich doch eher enttäuscht. Hatte auf der Messe die Demos gespielt und war sofort begeistert. Nun eher nach allen 3 Partien Ernüchterung. Finde die Exit-Reihe und auch Deckscape besser und logischer. Die Hilfen sind eine Katastrophe. Oftmals zu viele Karten auf dem Tisch, welche man aber noch nicht ablegen darf obwohl man diese nicht mehr braucht.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 02.08.18 von Ano - Gefiel mir tatsächlich einen Tick besser als das erste Unlock. Vor allem das zweite und dritte Abenteuer, da diese schön herausfordernd waren. Das erste war zu einfach. Man sollte aber nicht zu viel auf die Zeitgrenzen geben; die sind für jede Spieleranzahl gleich und wenn man z.B. zu zweit spielt kann man schonmal das doppelte der vorgegebenen Zeit brauchen. Davon sollte man sich den Spaß nicht trüben lassen. Besonders zu erwähnen ist die gelungene Atmosphäre der Abenteuer. Wenn man z.B. Monkey Island gespielt hat, fühlt man sich auf Tonipal Island gleich heimisch und findet sogar eine Referenz auf den dreiköpfigen Affen :-) Ansonsten gilt generell: Wem das erste Unlock gefallen hat, wird auch diesen Teil mögen.

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