Rezension/Kritik - Online seit 01.12.2004. Dieser Artikel wurde 9013 mal aufgerufen.

Die Weinhändler

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Autor: Claudia Hely
Roman Pelek
Illustration: Eckhard Freytag
Verlag: AMIGO
Rezension: Uta Weinkauf
Spieler: 3 - 5
Dauer: 45 Minuten
Alter: ab 10 Jahren
Jahr: 2004
Bewertung: 4,3 4,3 H@LL9000
3,8 3,8 Leser
Ranking: Platz 3962
Download: Kurzspielregel [PDF]
Die Weinhändler

Spielziel

Jeder Spieler übernimmt die Rolle eines Weinhändlers und versucht möglichst wertvolle Weine zu ersteigern. Im Spiel lagert der Händler seine erworbenen Weine in seinem Weinkeller. Durch geschicktes lagern der Weine kann man noch zusätzliche Punkte erhalten. Es gewinnt der Händler, der am Ende des Spiels den wertvollsten Weinkeller vorweisen kann.

Ablauf

Das Spiel besteht aus 63 Weinkarten, 3 leeren Flaschen und 47 Punktechips (Siegpunkte). Es gibt 7 verschiedene Weinsorten, jede Sorte ist genau 9 Mal vertreten. In den Ecken der Karten steht der jeweilige Wert der Flaschen. Diese Werte sind wichtig für die Versteigerung. Unter diesen Werten befinden sich die Sterne (1-3), denn diese bekommt man als Punkte für das Ablegen der Weine in seinem Weinkeller. Die 3 leeren Flaschen haben einen Wert von 0,2 und enthalten keine Sterne und damit auch keine Siegpunkte.

Im Spiel müssen die Spieler Karten in ihren Weinkeller ablegen. Dies geschieht pyramidenförmig. Die unterste Ebene des Kellers besteht aus bis zu 5 Karten, die darüber liegende Ebene aus bis zu 4 Karten, dann maximal 3 und so weiter. Jeder Spieler beginnt mit der untersten Reihe. Lücken dürfen zwischen den Flaschen nicht entstehen. Ist eine Weinflasche in den Weinkeller gelegt worden, darf sie nachträglich nicht mehr zurückgenommen, verschoben oder mit einer anderen Flasche überdeckt werden. Die 3 leeren Flaschen können wie die anderen Weinflaschen ebenfalls in den Keller gelegt werden und können nachträglich mit einer anderen Weinflasche überdeckt werden können. Ist ein Weinkeller eines Spielers voll und auch keine leere Flasche vorhanden die überdeckt werden kann, eröffnet der Spieler einfach einen weiteren Keller und spielt nach den gleichen Regeln weiter.

Nun zur Spielvorbereitung: Je nach Spieleranzahl werden die benötigten Spielkarten gut gemischt und 5 Karten an jeden Spieler ausgeteilt. Die restlichen Karten verbleiben als verdeckter Zugstapel in der Tischmitte. Nun werden noch 4 Karten als offene Auslage vom Stapel aufgehoben und nebeneinander ausgelegt. Nachdem ein Startspieler bestimmt wurde verläuft das Spiel über mehrere Runden. Eine Spielrunde besteht immer aus 4 Phasen:

1. Die Bietrunde

Wer an der Reihe ist, muss entweder eine oder mehrere seiner Handkarten bieten oder passen. Dies geschieht reihum so lange, bis alle Spieler gepasst haben. Der Spieler der eine oder mehrere seiner Karten bietet, legt diese offen vor sich, dies geschieht im Uhrzeigersinn. Gebote die die Spieler nacheinander abgeben dürfen niemals die gleiche Höhe haben. Jeder Spieler darf mehrfach bieten. Ausgelegte Karten dürfen nicht mehr zurück auf die Hand genommen werden, jedoch dürfen die Gebote der Spieler aus taktischen Gründen auch durchaus mal niedriger ausfallen. Entscheidet sich ein Spieler zu passen ist er für diese Bietrunde raus und hat keinen Einfluss mehr auf diese Runde. Sollte ein Spieler von Anfang an passen, darf er einmalig 2 Karten vom Stapel aufdecken und die niedrigere von beiden behalten.

2. Der Weintausch

Sind alle Gebote abgegeben worden und haben alle Spieler gepasst, tauschen die Spieler ihre Gebote. Der Spieler mit dem höchsten Gebot erhält alle Karten der offenen Auslage, der mit dem zweithöchsten Gebot erhält das komplette höchste Gebot, der Spieler mit dem dritthöchsten Gebot erhält der komplette zweithöchste Gebot uns so weiter. Das verbleibende niedrigste Gebot bildet die neue Auslage.

3. Karten in den Weinkeller legen

Sobald ein Spieler mehr als 6 Karten auf seiner Hand hat, muss er Karten in den eigenen Weinkeller legen. Nach dem Ablegen darf ein Spieler noch maximal 6 Karten auf der Hand halten. Der Spieler mit dem Höchstgebot muss mit der Auslage beginnen, die anderen Spieler folgen im Uhrzeigersinn. Hat ein Spieler weniger als 6 Karten, kann er diese trotzdem auslegen. Die Punkte werden in Form von den beiliegenden Chips ausbezahlt. Eine leere Flasche bringt keine Punkte. Für eine Weinkarte gibt es so viele Punkte, wie auf der Karte Sterne abgebildet sind. Bestimmte Farbkombinationen der Weine (Farbdrilling) bringen dem Spieler zusätzliche Sonderpunkte ein.

4. Auffüllen der offenen Auslage und Startspielerwechsel

Ist der Weintausch abgeschlossen wird die offene Auslage auf 4 Karten ergänzt. Der Spieler, der das höchste Gebot abgegeben hatte, wird neuer Startspieler. Kann die offene Auslage von dem verdeckten Stapel nicht mehr aufgefüllt werden, beginnt die letzte Runde. Alle Spieler dürfen noch ihre verbliebenen Handkarten in den eigenen Weinkeller ablegen und erhalten dafür die Punkte.

Spielende

Nach der letzten Runde werden die Siegpunkte ermittelt und der Spieler mit den meisten Punkten (wertvollster Weinkeller) ist der Sieger.

Fazit

Die Weinhändler von Claudia Hely & Roman Pelek ist ein schönes Versteigerungsspiel für 3-5 Spieler. Auch wenn die Spielkarten recht klein ausgefallen sind, kann man an der Qualität nichts bemängeln. Die Spielregel ist einwandfrei geschrieben und lässt keine Fragen offen.

Nach der allerersten Spielrunde kann der Eindruck entstehen, dass das Spiel überwiegend durch Glück bestimmt wird, aber man sollte sich vom ersten Eindruck nicht täuschen lassen! Am Spielanfang ist es sicher Glück, welche Weinsorten man auf die Hand bekommt, aber nach ein paar Runden nimmt das Glück immer mehr ab und man merkt, dass man genau überlegen muss, wann man eine Karte spielt und wann man eine Karte lieber noch eine Runde zurückhält. Die gespielten Karten der Mitspieler sollte man so gut wie möglich im Hinterkopf behalten, denn so kann man besser abwägen, ob es sich lohnt eine Weinsorte zu sammeln oder zum Versteigern zu nutzen.

Das rechtzeitige Auslegen seiner Karten in den Weinkeller darf ebenfalls nicht unterschätzt werden. Wartet man zu lange, hat man wenige Chancen, weitere Karten zu ersteigern. Die im ersten Moment wertlos erscheinende leere Flasche hat durchaus ihren Reiz: Zum Einen kann es nie schlecht sein, ein Hintertürchen offen zu haben und sich so noch einen guten Lagerplatz für seine Weine freizuhalten, und zum Anderen lässt sie sich sehr gut zum Bieten einsetzen, denn sie kann mit ihrem geringem Einsatz ein Gebot entscheiden. Will man sich bei einer Bietrunde erst einmal einen Überblick über die angebotenen Weinsorten verschaffen, kann man ebenfalls die leere Flasche bieten und später, wenn passende Weinsorten geboten wurden, das Gebot noch erhöhen. Mal nicht der Spieler mit dem höchsten Gebot zu sein, ist sicher machmal sogar reizvoller, um durch die Gebote seiner Mitspieler an die passenden Weine zu gelangen.

Gegen Spielende ist es dann ein Rechenexempel, ob es sich noch lohnt, seine Karten für eine Versteigerung zu nutzen oder sie lieber gleich in den eigenen Weinkeller zu legen. Wenn wir schon bei dem Thema Rechnen sind: Kopfrechnen ist bei diesem Spiel ebenfalls gefragt, denn man muss bei jedem Einlagern und bei jeder Bietrunde die Zahlenwerte ermitteln.

Insgesamt hat das Spiel mit seinem interessanten Bietmechanismus in unseren Spielrunden einen guten Eindruck hinterlassen und ergänzt man das Spiel mit einem "echten" Glas Wein, kann man einen richtig netten Abend verbringen.

Rezension Uta Vollmer

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Die Weinhändler: 4,3 4,3, 14 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 05.11.04 von Uta Weinkauf
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 10.09.04 von Nicole Biedinger
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 16.09.04 von Frank Gartner - Man benötigt ein paar Spiele, um zu erkennen, wann es sich lohnt eine Flasche wieder aus der Hand zu geben und wann man lieber versucht eine Karte zurück zu halten. Zudem sollte man die Karten beobachten, welche die Spieler wechseln, so kann man besser abschätzen, ob eine dringend benötigte Karte demnächst wieder ins Spiel kommt, oder es besser ist nicht darauf warten zu wollen.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 22.09.04 von Klaus Jörder
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 26.09.04 von Roland Winner
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 10.10.04 von Jochen Traub - Sehr schönes Spiel. Aber ACHTUNG, bitte mindestens zweimal spielen. Beim ersten mal scheint es völlig zufällig, was so aber nicht stimmt.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 18.10.04 von Hans-Peter Stoll
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 27.10.04 von Ulrich Fonrobert - Ein nettes Versteigerungsspiel im Umfeld der Winzer und des Weines. Für zwischendurch, mit schönem Flair...
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 07.11.04 von Tommy Braun - Danke! Mal wieder ein neuer Versteigerungmechanismus. Schönes einfaches schnelles Kartenspiel mit Tiefgang.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 11.11.04 von Michael Andersch - Etwas spielflusshemmend fand ich, dass es nicht ganz einfach ist die Höhe der jeweiligen Einzelgebote nachzuhalten - vor allem bei mehreren Spielen und wenn schon eine oder zwei Bietrunden gelaufen sind. Ansonsten eine nette Idee in einer etwas zu großen Schachtel.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 30.11.04 von Alexander Broglin
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 17.11.05 von Ralph Bruhn
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 22.05.07 von Kathrin Nos
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 22.05.07 von Peter Nos

Leserbewertungen

Leserwertung Die Weinhändler: 3,8 3.8, 6 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 02.12.04 von Carsten Pinnow - Spielreiz 4,5 :)
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 12.12.04 von Barbara Winner
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 12.12.07 von Claus Jagoda
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 23.12.07 von Markus Beer
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 24.05.08 von Michael S.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 31.05.12 von Rainer Kurzidim - Echt gutes Spiel leicht zu lernen und auch nach ein paar Glas noch gut zu spielen...

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