Rezension/Kritik - Online seit 02.08.2019. Dieser Artikel wurde 6139 mal aufgerufen.

Copenhagen

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Autor: Daniel Skjold Pedersen
Asger Harding Granerud
Verlag: Queen Games
Rezension: Sandra Lemberger
Spieler: 2 - 4
Dauer: 20 - 40 Minuten
Alter: ab 8 Jahren
Jahr: 2019
Bewertung: 4,3 4,3 H@LL9000
5,0 5,0 Leser
Ranking: Platz 2913
Download: Kurzspielregel [PDF]
Copenhagen

Spielziel

Die farbenfrohen Giebelhäuser von Nyhavn sind bei Touristen der Stadt Kopenhagen ein beliebtes Ausflugs- und Fotoziel. Im gleichnamigen Spiel ist es die Aufgabe der Spieler, neue Fassaden zu gestalten, die sich gut in die berühmte Hafenkulisse einfügen lassen.

Ablauf

Zu Beginn erhält jeder Spieler ein Häusertableau, in der Mitte werden eine Zählleiste sowie der Hafen mit sieben zufälligen Farbkarten ausgelegt. Außerdem werden die Fassadenplättchen bereitgelegt. Wer an der Reihe ist, kann aus zwei Aktionsmöglichkeiten wählen:

Zwei Karten aus der Hafenauslage nehmen: Es müssen genau zwei Karten sein, und diese müssen in der Auslage benachbart zueinander liegen. Außerdem muss das Handkartenlimit von 7 beachtet werden.
Fassade bauen: Um sich ein Fassadenplättchen aus der Auslage nehmen zu dürfen, muss man mit Handkarten bezahlen. Diese müssen farblich zur gewählten Fassade passen und ihre Anzahl muss der Felderzahl des Plättchens entsprechen. Allerdings reduzieren sich die Kosten um eins, wenn das Fassadenplättchen an ein gleichfarbiges angelegt wird. Als Bauregeln gilt es zu beachten, dass das Fassadenplättchen entweder mit einem Feld den Boden oder ein bereits gebautes Plättchen berühren muss – es dürfen aber Teile überhängen.

Nach dem Bauen wird überprüft, ob ein Wappen bzw. eine ganze Wappenreihe komplett mit Fassadenteilen überbaut wurde. In diesem Fall gibt es als Belohnung eine Wappenaktion, derer drei zur Auswahl stehen: ein Spezialplättchen (ein einzelnes Fenster) einbauen, ein Fähigkeitsplättchen auswählen oder eines, welches schon benutzt wurde, wieder aktivieren.

Punkte gibt es während des Spiels, wenn Reihen oder Spalten komplett mit Fassadenplättchen zugebaut wurden, wobei es immer mehr Punkte für sortenreine (nur Fenster oder nur Mauern) gibt. 12 erreichte Punkte bringen den Sieg und führen sofort zum Spielende – alternativ kann auch das zweite Aufbrauchen des Kartenstapels dazu führen.

Fazit

Copenhagen besticht durch sein farbenfrohes Material. Man kann die Hafenansicht der dänischen Hauptstadt förmlich vor sich sehen, wenn man die bunten Fassadenteile anschaut, die zum Verbauen bereitliegen. Kurze und gut verständliche Regeln sorgen nach dem Sortieren der Plättchen auch bei der ersten Partie für einen schnellen Spieleinstieg. Sehr flott geht dann auch der eigentliche Spielablauf vonstatten – so manch einem eher zu flott, denn ehe man sich's versieht, ist eine Partie auch schon wieder zu Ende.

Gut gefällt mir an dem Spiel, dass es trotz seiner Kürze gewisse Spannungsmomente aufweist: Man fiebert bei den Zügen der Gegner immer mit, denn von manchen Fassadenplättchen gibt es nur ein einzelnes. Will man ein solches haben, bibbert man natürlich immer ein bisschen davor, dass auch ein Mitspieler ein Auge darauf geworfen haben könnte. Das genaue Beobachten, wer welche Karten aus der Auslage nimmt, ist hier also unerlässlich.

Spannend bleibt es auch meistens bis zum Schluss. Denn da die meisten Punkte eine vollendete Spalte bringt, gibt es häufig ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen darum, wer eine solche zuerst vollendet. Ärgerlich ist diesbezüglich aber, dass sofort Schluss ist, wenn jemand 12 Punkte erreicht hat, egal, ob die Runde fertiggespielt wurde oder nicht. Das hat schon in manchen Partien dazu geführt, dass ein anderer auch kurz vor Erreichen dieser Punktezahl stand und letztendlich nur deshalb nicht gewonnen hat, weil er in der Spielreihenfolge hinten saß. Das hinterlässt einen bitteren Beigeschmack, der in meinen Runden oft dafür sorgte, dass nach keiner weiteren Partie gefragt wurde.

Neben diesem Ärgernis ist es auch so, dass sich – so gut sich das Fassadenpuzzeln im Prinzip auch anfühlt – die Vorgehensweise irgendwann stets wiederholt: Möglichst schnell eine Spalte fertigbekommen, das bringt am meisten Punkte. Und sich ebenso so rasch wie möglich die richtigen Bonusplättchen sichern, die leider sehr unterschiedlich stark sind.

Trotz aller Kritik fühlt sich die Fassadenpuzzelei gut an. Vielspielern missfallen zwar die oben erwähnten Nachteile sehr, Gelegenheitsspieler stören sich daran weniger, so dass sich Copenhagen vor allem für diese Gruppe und als Familienspiel gut eignet.

Rezension Sandra Lemberger

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Copenhagen: 4,3 4,3, 4 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 03.07.19 von Sandra Lemberger
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.19 von Udo Kalker - Für ein Familienspiel mag Cø­penhagen ja ok sein. Mit recht einfachem Regelwerk baut hier jeder so seine Häuschen zusammen ... mal hat man mehr Fenster in Reihe oder Spalte, mal klappt das nicht so gut ... aber gefühlt haben dann am Ende alle Spieler irgendwie die (fast) gleichen Punkte. War bei uns leider langweilig.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 02.07.19 von Jürgen Henrich
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 13.07.19 von Roland Winner

Leserbewertungen

Leserwertung Copenhagen: 5,0 5.0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 29.05.19 von Daniel Reinsch - Die Punkte liegen tatsähclich nahe beisammen, bei nur 12 insgesamt auch kein Wunder, das macht es aber gerade spannend. Schon 1 Punkt kann den Unterschied machen, das erhöht den Druck. Schönes Spiel, steckt doch mehr drinn als auf dem ersten Blick vermutet: Die entsprechenden Teile sind knapp. Das Dilemma: Am Anfang kann man sich meist nur die kleinen 2er kaufen, die großen 5er gibts je nur einmal, und dafür hat man meist erst am Ende die Karten...aber...gibts die dann noch und hat man noch Platz in der Auslage? Geht man auf Sonderfähigkeiten oder Jokerfenster wenn man Wappen bekommen? liebe mehrere Zeilen ohne Fenster oder wenige Spalten mit Fenster? Ein Wettrennen, bei welchem wie gesagt jeder Punkte zählt. Dazu Schöne Aufmachung, ein gutes Maß an Konfrontation und Interaktion. Schönes Spiel

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