Rezension/Kritik - Online seit 28.08.2005. Dieser Artikel wurde 11830 mal aufgerufen.

Im Schatten des Drachen

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Autor: Lutz Stepponat
Illustration: Hans-Georg Schneider
Tom Thiel
Verlag: Pegasus Spiele
Rezension: Hans-Peter Stoll
Spieler: 2/2-6
Spieler: 2 - 6
Jahr: 2004
Bewertung: 2,9 2,9 H@LL9000
2,0 2,0 Leser
Ranking: Platz 6363
Im Schatten des Drachen

Spielziel

Ein Drache treibt sein Unwesen und die wackeren Helden machen sich auf, dieses Ungeheuer zu besiegen. Dazu brauchen sie allerdings eine magische Waffe.

Ablauf

Das Spiel ist gleichzeitig eine Erweiterung zu Rückkehr der Helden und ein eigenständiges Spiel für 2 Helden. Der Spielablauf baut in beiden Fällen auf die Regeln von Rückkehr der Helden auf.

Das neue, zentrale Element ist der Drache. Ihn zu bezwingen führt zum Sieg. Der Drache ist allerdings nur mit einer magischen Waffe zu bekämpfen. Um eine solche zu bekommen, heißt es eine Schriftrolle zu finden. Nur mit ihren Angaben ist es möglich, in den Besitz einer magischen Waffe zu kommen. Für jede der Fähigkeiten Nahkampf, Fernkampf und Magie gibt es eine magische Waffe. Diese drei Schriftrollen treten also an die Stelle der Heldentaten aus dem Grundspiel.

Der Drache wird auch im Laufe des Spiels aktiv, sobald Ereignisse aus dem Stoffsack gezogen werden. Dadurch werden die Helden angegriffen, möglicherweise verlieren sie dabei einen Gegenstand oder aber es werden Goldstücke gestohlen. Nicht nur, dass das Gold den Spielern fehlt - es sorgt auch dafür, das die Spieler im Kampf gegen den Drachen auf Erfahrungswürfel verzichten müssen.

Die einzigen verfügbaren Ausrüstungsgegenstände gibt es in der Stadt der Magier. Doch um sie zu betreten braucht es glückliches Würfeln oder einiges an Magie-Erfahrung, denn dadurch dürfen mehrere Würfel geworfen werden.

Ähnlich verhält es sich mit dem Labyrinth. Auch hier entscheidet eine Würfelwurf darüber, wo der Held landet.

Gefährlicher wird es dagegen in der Wüste. Wer seine Bewegung auf einem normalen Wüstenfeld beendet und keinen Wassersack dabei hat, verliert einen Lebenspunkt. Gerade in der Wüste liegt der Ausgangpunkt zu einem der magischen Gegenstände.

Als Erweiterung haben die Spieler nun die Wahl, entweder den Namenlosen oder den Drachen zu besiegen, um das Spiel zu gewinnen. Alle Elemente werden in das Grundspiel integriert.

Fazit

Qualität und Design des Materials knüpfen an die des Grundspiels Rückkehr der Helden an. Zur Unterscheidung der Spielmarken aus Im Schatten des Drachen sind am oberen Rand zwei kleine Striche angebracht. Im wahrsten Sinne des Wortes ist diese Kennzeichnung nur bei genauem Hinsehen zu erkennen. Durch die Tatsache, dass es sich hierbei um eine Erweiterung und gleichzeitig um ein eigenes Spiel handelt, ist natürlich alles notwendige Spielmaterial für das Zwei-Personenspiel enthalten, was ebenfalls für einen höheren Preis sorgt.

In Sachen Spielregel wurde auf die Dialogform verzichtet und auf den klassischen Fließtext zurück gegriffen. Zudem wurde die Anleitung mit einem Glossar versehen, in dem jeder Marker, die Gebietskarten und einige Begriffe erklärt werden. Der Text ist detailliert, vollständig und mit etwas Witz versehen. Was die Details angeht, ist es unbedingt notwendig, auch den Glossar durchzulesen. Beispielsweise beim Kampf gegen den Drachen gibt es dort wichtige Regeln zu beachten (z.B. die Bedeutung der Goldstücke, die der Drache eingesammelt hat). Tauchen während des Spiels Fragen auf, könnte das Nachlesen leichter fallen, wenn der Schlagworte beispielsweise durch Formatierungen hervorgehoben wären, um gleich zu erkennen, welches der entscheidende Absatz ist.

Das Zweier-Spiel erweist sich mit den 9 Gebietskarten als sehr übersichtlich. Die neuen Charaktere sind von ihren Werten besser ausgeglichen als die Charaktere des Grundspiels. Die erforderlichen Proben durch Kämpfe und Begegnungen muten allerdings taffer an, was die Spieler schon sehr früh fordert, eine Fähigkeit (unter Berücksichtigung des auftretenden Malus) mit dem Wert 5 zu erproben - und das mit 2W6. Der Verlust eines Lebenspunkts wiegt jedoch nicht so stark wie der ersehnte Erfahrungswürfel beim Sieg, um für die nächsten Proben besser gewappnet zu sein. So kommt mir der Einstieg schwieriger vor.

Dies setzt sich im weiteren Spielverlauf fort: Die Aufgaben zum Gewinn einer magischen Waffe für den Kampf gegen den Drachen haben es ebenso in sich. So sollte unbedingt vom Lehrmeister Kerberos Gebrauch gemacht werden, sobald er auftaucht. Zudem wirkt sich die zur Verfügung stehende Masse an Erfahrungswürfeln aus, die durch die Spielmarker begrenzt sind. Zwar war auch dies ein Aspekt im Grundspiel, doch hier muss ich meine Erhöhung der Fähigkeitswerte noch teurer mit eben diesen Erfahrungswürfel bezahlen.

Der Drache stört durch gezogene Ereignismarken immer wieder das Geschehen und bringt sich in Erinnerung. Je öfter er in Erscheinung tritt, desto schlechter wird es für die Helden. Das sorgt für eine gewisse Spannung. Genauer hingeschaut können die Spieler aber kaum etwas dagegen tun und werden zum Spielball für den Drachen. All dass führt dazu, dass der finale Kampf gegen den Drachen in der Regel deutlich spannender Wird.

Eingebaut in die Rückkehr der Helden bietet es eine Spielfläche von 25 Gebietskarten und zudem die Möglichkeit, mit bis sechs Spielern zu spielen. Es stehen mehr Charaktere zur Auswahl, ebenso gibt es eine zweite Möglichkeit, das Spiel zu gewinnen. Die größere Spielfläche sorgt auf der einen Seite für mehr Optionen, bedeutet aber auf der anderen Seite oft weite Wege. Das bringt Vorteile, für alle Spieler, die sich schneller bewegen können. Dennoch ergibt sich eine längere Spieldauer: War eine Spielzeit von bis zu 2 Stunden in der Grundversion im Rahmen, wird dieser mit der Erweiterung, erst recht natürlich mit 5 oder 6 Spielern, gesprengt. Für die längere Spieldauer wird verhältnismäßig nicht ausreichend Neues geboten.

Die Variante zu zweit funktioniert gut, erscheint schwieriger als das Grundspiel. Wer die Rückkehr der Helden nicht besitzt, kann hier durchaus zugreifen. Im Vergleich zum Spiel zu zweit mit dem Grundspiel ist es sicherlich Geschmacksache, wem welche Version besser gefällt. Ich würde eher das Grundspiel vorziehen, da ausreichend Ressourcen zur Entwicklung des Charakters zur Verfügung stehen.

Rezension Hans-Peter Stoll

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Im Schatten des Drachen: 2,9 2,9, 8 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 29.04.05 von Hans-Peter Stoll
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 11.01.05 von Peter Nos
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 19.01.05 von Ulrich Fonrobert - Dieses Spiel hat mir noch nie gefallen, wenn schon Würfelspiel, dann wenigstens auch für meine Figur...Absolut langweilig und langwierig.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 31.05.05 von Uta Weinkauf - Leider mal wieder ungenaue bzw. abweichende Angaben des Spielmaterials. Meine Meinung: Wer das Grundspiel hat braucht dieses Paket nicht.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 28.06.05 von Kathrin Nos - Die Spielregel lässt sehr viele Fragen offen. Während der ersten Partien sollte man die Regel immer in Griffweite haben - und wird sich dann darüber ärgern, dass man die gesuchte Information erst nach mühseligem Blättern findet, wenn überhaupt!
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 05.07.05 von Jörn Griesbach
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 24.07.05 von Sandra Lemberger - Spieldauer ist zu lange und nach zwei Stunden gerät der Spielspass etwas ins Hintertreffen. Ich bleibe lieber beim Grundspiel ohne Erweiterung!
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 12.09.05 von Carsten Pinnow - Spieldauer ca. 2-4 Stunden. Langweilig und langatmig.

Leserbewertungen

Leserwertung Im Schatten des Drachen: 2,0 2.0, 2 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 23.09.05 von Tintalvar - Für Rollenspieler (die gerade zu faul zum Rollenspielen sind) sicherlich einen bunten Abend wert, hat es wohl außerhalb dieser Zielruppe wenig Reiz. Die Spieldauer ist hoffnungslos überzogen (weniger ist manchmal viel, viel mehr), ab einem gewissen Punkt ist allen egal, wer gewinnt, solange jemand das Spiel beendet. Gut gemeint ist halt leider nicht immer auch gut gemacht.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 03.02.11 von RS

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