Rezension/Kritik - Online seit 08.12.2024. Dieser Artikel wurde 1524 mal aufgerufen.
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Es baut in 5 Runden jeder für sich sein eigenes Tierreservat mit nur 6x6 Feldern Größe. Am Ende jeder Runde erfolgen Wertungen in Bezug auf die aktuelle Situation im Reservat.
Vorbereitungen: Legt die Punkteleiste aus und dazu die Rundenkarte. Sucht aus den 11 doppelseitigen Aufgabenkarten je Farbe genau 1 Seite aus, also 4 Karten. Diese Karten werden passend zur Farbe an der Rundenkarte etwas untergeschoben. Der Rundenzähler, ein Ring, wird auf die "1" auf der Rundenkarte gelegt. Mischt alle 60 Tierkarten und bildet einen verdeckten Stapel in der Tischmitte. Jeder Spieler zieht 3 Karten auf seine Hand, ohne dass die Mitspieler die Vorderseiten sehen.
Eine Partie dauert 5 Runden zu je 3 Phasen.
Ablauf einer Runde:
Phase 1: RESERVAT BAUEN
Ihr spielt jetzt gleichzeitig und wählt 1 Tierkarte von der Hand, die verdeckt vor euch hingelegt wird. Dann decken alle Spieler auf und legen die gewählte Karte offen in ihr Reservat. Die erste Karte beginnt die Landschaft, jede weitere Karte muss in beliebiger Ausrichtung so angelegt werden, dass 1, 2 oder 4 Landschaftsfelder überdeckt werden. Es kann also auch eine einzelne Karte komplett abgedeckt werden. Jede Karte hat 4 quadratische Felder. Flussabschnitte müssen nicht fortgesetzt werden. Nie dürfen die Abmessungen eures Reservats die Größe von 6 mal 6 Kartenfeldern (nicht Karten selbst, sondern die quadratischen Felder auf Karten) überschreiten. Verbliebene Tierkarten auf der Hand werden an den Nachbarn weitergegeben, d.h., in Runde 1, 3 und 5 im Uhrzeigersinn, sonst gegen diesen.
Wiederholt die Phase noch zweimal, womit jeder Spieler 3 Karten in sein Reservat gelegt hat.
Phase 2: AUFGABEN WERTEN
Die Rundenkarte gibt an, welche Aufgaben jeweils in der aktuellen Runde werten. Insgesamt wird jede Aufgabe 3-mal in der Partie gewertet, womit es 12 Wertungen gibt. Zum Beispiel sind in Runde 1 die blaue und die grüne Aufgabe zu werten, in Runde 5 dann die gelbe, blaue und rote. Prüft, wie viele Siegpunkte ihr jeweils erhaltet oder auch verliert und passt euren Wertungsstein an, der nie unter null geht. Im bebilderten Beispiel würde z.B. die orangfarbene Wertungskarte unten rechts für jedes Wüstengebiet aus genau 4 Feldern 6 Punkte bringen.
Phase 3: NÄCHSTE RUNDE VORBEREITEN
Außer in Runde 5 wird der Rundenanzeiger umgedreht - die Richtung der Kartenweitergabe wechselt - und auf die Nummer der nächsten Runde gelegt. Jeder Spieler zieht 3 neue Karten auf die Hand.
Rundenende.
Spielende:
Nach Runde 5 gewinnt der Spieler mit den meisten Siegpunkten. Bei Patt ist der Beteiligte im Vorteil, der mehr Tiere EINER Art im Reservat hat. Andernfalls gilt der Sieg als geteilt.
Ausstattung: Die kleine Schachtel von 14 mal 14 mal 3 cm ist sehr regalfreundlich. Darin sind 4 hübsche Holzmarker für die Punkteleiste in unterschiedlichen Farben und Formen zu finden. Alle Karten sind quadratisch und mit glatter Oberfäche versehen. Sie zeigen farbenfrohe Landschaften und Tiere, alles recht schön anzusehen. Clever ausgedacht finde ich die Rundenkarte, an die alle 4 Aufgaben der Partie anliegen und jeweils über farbige Verbindungen mit der Rundennummer verknüpft sind. So kann jeder Spieler jederzeit sofort sehen, wann welche Aufgaben jeweils gewertet werden.
Regelheft: Die Spielregel wird als Faltblatt angeboten, welches gut bebildert und schlüssig alle Regeln und Aufgaben beschreibt. Allerdings sind in meinem Exemplar die Texte von 2 grünen Aufgaben vertauscht, was aber anhand der Grafik direkt auffällt.
Spielgeschehen: Viele Mikroaufgaben wollen durch das Platzieren von nach und nach 15 Karten in das eigene Reservat gut erfüllt werden. Das ist ein ziemlicher Spagat, denn aufgrund der Platzierungs-Regeln und durch die Begrenzung des Reservats müssen immer wieder schon ausliegende Felder abgedeckt werden. Das ist insofern kritisch, da jede Aufgabenkarte 3-mal in der Partie gewertet wird und je nach Runde aber durch die permanenten Umbauten andere Gegebenheiten und Schwerpunkte existieren.
Da lässt sich dann oft eine bestimmte Aufgabe nicht mehr punkteträchtig lösen. Die Optimierung des Reservats erfordert eine ständige Nachplanung und Verwerfung bereits angedachter Situationen, zumal auch die zur Verfügung stehenden Tierkarten nicht immer unbedingt zu den eigenen Zielen passen.
Im Bildbeispiel oben bringt die Wertungskarte 3 Punkte pro Zeile des Reservates, die alle 4 Landschaften enthält. Das wäre dann genau 1-mal.
Dieses Dilemma, die vielen Optionen unter einen Hut zu bringen, trägt jedoch unerwartet viel zum Spielspaß bei und es fordert jeden Spieler, aufmerksam involviert zu sein. Hier gibt es keinen Leerlauf. Nimalia ist insofern m.E. nichts für Gelegenheitsspieler, die durch den dauernden Planungs/Denkprozess gestresst sein würden. Und durch die vielen Karten der sich nach und nach aufbauenden Landschaften können haptisch nicht so sichere Spieler - auch Kinder - ins Schwitzen kommen. Die schließlich am Ende übereinander gestapelten Karten bilden oft ein wackeliges Geflecht, das leicht durch unvorsichtiges Ablegen einer neuen Karte bzw. Umdisponierung einer gerade schon als fixiert angesehenen Karte ins Verrutschen gerät.
Diese Situation ist dann ärgerlich, weil die Wiederherstellung der ursprünglichen Ansicht schwerlich korrekt möglich ist. Da man jede Karte beliebig ausrichten kann, sind viele verschiedene Situationen möglich und nicht immer ist der erste Gedanke der beste. Bedenkt dieses, wenn Spieler mitmachen sollten, die als Daueroptimierer gelten oder sich generell schwer entscheiden können.
Im unteren Beispiel bringt die Wertungskarte der Person, in deren Reservat die meisten bzw. zweitmeisten Gorillas leben 5 bzw. 2 Punkte, bei den Pandas dagegen gibt es entsprechend Minuspunkte. Bei Gleichstand erhalten die Beteiligten eines Ranges je die vollen Punkte, die Punkte des Nachfolgeranges entfallen. Hier in diesem Reservat gäbe es keine Gorilla-Punkte und wohl auch keine Minuspunkte durch den 1 Panda.
Alles in allem bietet Nimalia ein interessantes, kurzweiliges, knackiges Spielvergnügen. Zu zweit ist es planbarer als zu dritt/viert, da man teilweise die gedrafteten Karten schon kennt, die einem zufließen. Allerdings sind zu zweit weniger Karten im Umlauf, was je nach Mischergebnis natürlich zu unausgewogenen Verhältnissen führen kann.
Rezension Roland Winner
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Nimalia: 5,0, 2 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
09.12.24 von Roland Winner - Sehr schön aufgemachtes kleines Spiel (14 mal 14 cm Schachtelmaße) mit Drafting und Microaufgabenlösung durch Kartenauslage vor jedem Spieler im 6x6-Raster. Von jeder Farbe wird 1 Aufgabe ausgesucht = 4 Aufgaben im Spiel. Spannend ist es dabei, dass im Lauf der 5 Runden 12 Wertungen in den 4 Aufgabenfarben erfolgen, womit am Ende jede der 4 für die Runde relevanten Aufgaben 3-mal gewertet wurde. Durch das sich ständig ändernde Landschaftsgebiet jedes Spielers ergeben sich laufend andere Wertungsschwerpunkte. - Leider wurden die Beschreibungen der Aufgaben teilweise vertauscht, was man aber sofort merkt..... ACHTUNG: Beschreibung der Wertungssituation zum 2. Bild im FAZIT der Rezension: Es wurde nicht erwähnt, dass das abgebildete Reservat (2 Pers.-Spiel) im Vergleich zum anderen Reservat (das hat 4 Gorillas und 2 Pandas) zu wenige Gorillas zeigt und zu wenige Pandas. Es wurde von mir versäumt, das entsprechende Bild einzubauen. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.10.23 von Michael Fuchs - Gutes Spiel, gutes Material in kleiner Schachtel. Macht Spaß! |
Leserwertung Nimalia: 4.0, 1 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
06.08.23 von Koeppquist - Haut mich nicht wirklich um - aber für zwischendurch kann\\\'s gerne mal auf den Tisch |