Rezension/Kritik - Online seit 27.03.2024. Dieser Artikel wurde 1493 mal aufgerufen.

Comet

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Autor: Peter Prinz
Verlag: Funtails
Rezension: Michele Stark
Spieler: 2 - 4
Dauer: 45 - 75 Minuten
Alter: ab 12 Jahren
Jahr: 2023
Bewertung: 4,0 4,0 H@LL9000
5,0 5,0 Leser
Ranking: Platz 1763
Comet

Spielziel

In der weit entfernten Vergangenheit leben alle bis heute ausgestorbene Tierarten noch ein friedliches Leben, unwissend welche Gefahr in Form einer riesigen brennenden Kugel aus Gestein bald auf sie zukommen wird. Hier beginnt unsere Aufgabe in Comet: Mithilfe einiger Helfer sollen wir versuchen, so viele Tiere wie möglich vor dem Einschlag des Kometen in die rettende Höhle zu bringen.

Ablauf

Zu Beginn des Spiels erhält jeder drei Helfer, wie auch ein Spielertableau in seiner gewählten Farbe, einen zufälligen Helden und 5 silberne Karten. Nun wird noch der Spielplan, welcher aus vielen Feldern mit unterschiedlichen Gebietstypen besteht, ausgelegt und die Hatz zur Höhle kann beginnen.

Auf den silbernen Karten findet man neben einer Illustration und dem Namen des jeweiligen Tiers eine Fähigkeit und einen Punktewert, welchen man erhält, sollte man das Tier retten, einen Schlüpfwert, der in einem Ei angegeben ist und ein oder zwei Gebietstypen, welche für die Bewegungsaktion ausschlaggebend sind.

Neben den silbernen Karten gibt es auch noch goldene, welche sich jedoch nicht sehr stark von den silbernen Karten unterscheiden, sondern lediglich eine höhere Anzahl an Siegpunkten aufweisen. Gespielt wird reihum im Uhrzeigersinn, bis ein Spieler die letzte Karte vom Nachziehstapel zieht (von welchem zu Spielbeginn spielerzahlabhängig ein paar Karten aussortiert wurden).

Ist man am Zug, wählt man eine von drei möglichen Aktionen. Diese sind:

  • Ein Tier schlüpfen lassen: Dabei legt man eine seiner Handkarten auf ein freies Feld auf seinem Spielertableau und platziert seinen dazugehörigen Helfer auf einem Nest am Spielplan, dessen Nummer dem Schlüpfwert des ausgespielten Tieres entspricht.
  • Einen Helfer bewegen: Dabei spielt man eine seiner Handkarten auf den Ablagestapel und bewegt für jeden Gebietstypen darauf einen seiner Helfer auf ein entsprechendes Gebiet. Ein Helfer darf immer auf ein angrenzendes Feld oder auf ein durch Überspringen anderer Spielsteine (auch eigener Helfer) angrenzend erreichbares Feld des jeweiligen Gebietstypen bewegt werden. Die Höhle gilt hierbei als beliebiger Gebietstyp.
  • Rasten: Dabei darf man erst beliebig viele silberne Karten von seiner Hand abwerfen und anschließend auf sein Handlimit nachziehen (zu Spielbeginn beträgt dieses 5). Daraufhin wird noch 1 goldene Karte aufgenommen und alle erschöpften Tierkarten spielbereit gemacht.

Jederzeit während man eine dieser 3 Aktionen nutzt, darf man eine seiner Tierkarten erschöpfen (sofern kein bestimmter Zeitpunkt angegeben ist) um die angeführte Fähigkeit zu nutzen.

Zieht ein Spieler die letzte Karte vom Nachziehstapel, darf jeder seiner Mitspieler noch einmal wählen, ob er auf sein Handkartenlimit nachziehen oder alle seine Tierkarten spielbereit machen möchte. Danach wird weiter gespielt, wobei die Aktionsmöglichkeit Rasten allerdings nicht mehr möglich ist. Hat ein Spieler keine Karten mehr oder möchte keine Aktion mehr ausführen, muss er passen. Haben alle Spieler all ihre Züge durchgeführt, endet das Spiel und es gewinnt wer die meisten Siegpunkte durch gerettete Tiere hat.

Fazit

Comet wirkt zunächst wie eine Version des Klassikers Halma, welcher Karten hinzugefügt wurden. Jedoch bietet es mehr Spieltiefe als man anfangs aufgrund der eher seichten Regeln erwarten mag. Das Spielmaterial ist völlig in Ordnung und besonders die Illustrationen, welche sogar zwischen gleichen Tierarten variieren, sind meiner Meinung nach wirklich sehr schön ausgestaltet.

Die Spielregeln sind leicht verständlich geschrieben und mit sehr vielen Beispielen ausgeschmückt, was ihr Erlernen sehr einfach macht. Übersichtskarten sind nicht enthalten, werden meines Erachtens aber auch nicht benötigt, da alle Effekte direkt auf den Karten verständlich dargestellt sind.

Comet wirkt zwar aufgrund der wenigen und nicht zu komplexen Regeln wie ein Familienspiel, bietet jedoch trotzdem sehr viele taktische Möglichkeiten. Daher würde ich es als gehobenes Familienspiel bis einfacheres Kennerspiel einstufen.

Der wohl größte Kritikpunkt an Comet ist, dass das Spiel nicht mit allen Spielerzahlen wirklich gut funktioniert. Aufgrund dessen, dass man gegnerische Arbeiter überspringen kann, um schnell zur Höhle zu kommen, läuft ein Spiel zu viert sehr flüssig ab, stockt hin und wieder zu dritt und ist mit zwei Mitspielenden nicht gerade empfehlenswert. Zu zweit ist es beinahe unmöglich von einem hohen Startnest aus noch die Höhle zu erreichen und man verwendet einen Großteil seiner Züge, um sich zu bewegen, während man mit vier Spielern deutlich mehr Tiere schlüpfen lassen und in Sicherheit bringen kann.

Zudem ist Comet sehr glückslastig. Da man oft gewisse Karten benötigt, um beispielsweise ein Echsen-Set abzuschließen und dadurch viele Siegpunkte zu erhalten, kann es natürlich passieren, dass man eben diese nicht erhält, was der eigenen Strategie einen gewaltigen Dämpfer versetzen kann. Gerade der zu Spielbeginn zufällig erhaltene Held kann einen gewaltigen Punktevorteil bringen, vorausgesetzt, man bekommt die richtigen Karten.

Doch eben diese Helden bringen mich zu der wohl größten Stärke von Comet: Der Wiederspielreiz. Dieser Held fungiert im Spiel wie ein bereits gerettetes Tier mit einer Fähigkeit, die der Spieler verwenden kann. Ebenfalls gewährt jeder Held bei Spielende zusätzliche Siegpunkte für bestimmte gerettete Tiere. Dies kann die Strategie ebenfalls maßgeblich ändern, da so einige Tiere womöglich wertvoller werden als andere.

Auch die vielen verschiedenen Tiere tragen zusammen mit dem Mechanismus, manche zu retten und mit anderen seine Helfer zu bewegen, zu diesem Wiederspielreiz bei. Man kann beispielsweise versuchen, so viele Vikunjas wie möglich zu retten, Sets aus je 3 verschiedenen Echsen zu bilden oder gar sehr siegpunktreiche Dodos zu retten, während Mitspieler womöglich auf Tiere mit starken Fähigkeiten, jedoch weniger Siegpunkten wie beispielsweise dem Flugsaurier setzen. Zudem ist der Spielplan beidseitig bedruckt und verfügt so über zwei verschiedene Anordnungen der Felder.

Comet vereint also das klassische Rennspiel mit einem Engine-Builder und macht dabei alles richtig. Die geretteten Tiere helfen einem durch ihre aktivierbaren Aktionen immens bei der Hatz zur Höhle. Tiere mit stärkeren Fähigkeiten bringen weniger Siegpunkte, und welche mit vielen Siegpunkten weisen wenig bis keine Fähigkeiten auf.

Meiner Meinung nach ist Comet trotz einigen Schwächen ein sehr gelungenes Spiel für Gelegenheitsspieler und Fans von Engine-Buildern, welches trotz seichter Regeln eine sehr große Spieltiefe erzeugt und viele Strategien und Taktiken ermöglicht.

Rezension Michele Stark

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Comet: 4,0 4,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 07.02.24 von Michele Stark - Tolles Spiel zu viert, mit kleineren Spielerzahlen erfährt man nicht das volle Erlebnis von Comet!

Leserbewertungen

Leserwertung Comet: 5,0 5.0, 3 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 03.12.23 von Achim Nieder-Vahrenholz - Ich gebe mal zum Ausgleich eine 4, da die \"Rezension\" vor mir nur wortwörtlich den Verlagstext wiedergibt...
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 04.12.23 von Kichererbse - „Comet“ ist ein gehobenes Familien- und Kennerspiel für 2-4 Spieler ab 12 Jahren und dauert etwa 45-75 Minuten. Worum geht es? Comet bietet dir die einmalige Möglichkeit, Millionen von Jahren in die Vergangenheit zu reisen! Kombiniere geschickt Kartenfähigkeiten, um Tiere mit Hilfe deiner Retter vor dem unheilverkündenden Kometen zu bewahren. Tiere, die du bereits gerettet hast, schließen sich dir an und helfen dir mit ihren Fähigkeiten bei den nächsten Rettungen. Jede Partie stellt eine neue Herausforderung dar, da ihr euch geschickt an die gegnerischen Aktionen anpassen müsst, um zu gewinnen. Es wird so lange gespielt, bis der Komet einschlägt. Fazit: Schnelle Spielzüge, hohe Variabilität und strategische Tiefe! Comet ist ein kompetitiver Engine-Builder ohne Kampf mit einzigartigem Ressourcenkonzept. In ferner Vergangenheit versuchst du diverse Tierarten vor dem drohenden Kometeneinschlag zu retten. Wähle weise, denn die geretteten Tiere unterstützen deine weiteren Rettungsmanöver auf unterschiedlichste Arten. Comet ist schnell erklärt und gespielt. Es erwarten dich schnelle Spielzüge und ein hohes Maß an Interaktion auf dem Spielbrett. Die Grundmechaniken und Regeln des Spiels sind schnell gelernt. Ein sehr schönes Spiel, das uns großen Spaß macht und immer wieder auf den Tisch kommt. Sehr empfehlenswert und Daumen hoch! 😃👍
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 28.03.24 von Imke Otten - Comet bietet einen schnellen Einstieg für viele Spielweisen und also auch Zielgruppen. Vielleicht sind homogenere Gruppen schneller desinteressiert, weil die Strategien in dieselbe Richtung verlaufen...? Aus meiner Sicht bieten sich erstaunlich viele Möglichkeiten sogar enorme Siegpunkte zu erzielen. Kinder wissen zu überraschen, Paare duellieren sich, zu Dritt, zu Viert - mir gefällt das Spiel ausnehmend gut. Dass sich die Feinheiten nicht sogleich erschließen (das Kennenlernen der Karten z.B.) ist m.E. kein Manko - schließlich ist eine rein intuitive (oder irrationale) Spielweise im Sinne \"ich rette alle Dodos\" hier auch (und konstruktiv) möglich. Insofern ist dies für mich ein prächtiges Spiel für Einmal-, Wenig- und Vielspielerinneren zugleich. Spielspaß und eine sanfte Art \"Herausforderung\", die ich beinahe als individuell bezeichnen würde, stehen dabei im Vordergrund. Comet ist eine schöne Variation eines Laufspiels mit Halma-Mechanismus und dabei lobenswert illustriert.

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