Rezension/Kritik - Online seit 14.12.2008. Dieser Artikel wurde 6110 mal aufgerufen.

Ghost for Sale

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Autor: Acchittocca
Verlag: What´s Your Game?
Rezension: Udo Kalker
Spieler: 3 - 5
Dauer: 30 - 45 Minuten
Alter: ab 8 Jahren
Jahr: 2007
Bewertung: 3,5 3,5 H@LL9000
2,0 2,0 Leser
Ranking: Platz 5570
Ghost for Sale

Spielziel

Man sagt, es spukt manchmal in alten Häusern oder Schlössern. Keiner weiß es so genau. Der Wert eines solchen Objektes bemisst sich an der Zahl der Gespenster. Ehrlich oder nicht äußert sich da jeder über Grusel oder Harmlosigkeit des schönen Anwesens. Wohl dem, der mehr Details kennt als sein Nachbar.

Ablauf

Hier spukt's ja wohl. Ja? Nein? Man weiß es nicht so ganau, denn manch ein Spieler spielt falsch, wenn es darum geht, den Wert der in der Mitte ausliegenden Landgüter und Schlösser zu bestimmen. Dieser hängt davon ab, wie viele Geister sich dort aufhalten. Und darum geht es bei Ghost for Sale in 2 Spielrunden. 6 Landgüter in der ersten und 6 Schlösser in der zweiten Runde wollen einen neuen Besitzer finden. Zwischen 1 und 4 Geister dürfen sich dort jeweils aufhalten, damit das prächtige Gebäude einen Siegpunktwert hat. Wie viele es denn im Spiel sind, hängt von den Spielern ab.

So bekommt jeder Spieler am Spielanfang Geld sowie Kartenchips mit Geistern bzw. Portraits (= kein Geist) und beginnt reihum, diese an die ausliegenden Gebäude anzulegen. Zusätzlich hat sich jeder Spieler am Anfang geheim eine True- oder False-Karte ausgesucht, mit der er bestimmt, ob jeder angelegte Kartenchip die Wahrheit (True) oder die Unwahrheit (False) ausdrückt. Runde für Runde werden nun Geister oder Nicht-Geister (Portraits) in den verschiedenen Spielerfarben angelegt, bis alle Chips verteilt sind. Niemand weiß aber zu diesem Zeitpunkt, wie viele der ausliegenden Geister auch wirklich Geister sind bzw. welches Portrait in Wahrheit ein Geist ist.

Deshalb gibt es nun die Runde der Informationsbeschaffung. Der Spieler mit dem höchsten Geldgebot darf sich den Stapel der abgelegten True/False-Karten ansehen. Dieser verrät zumindest, wie viele Falschspieler am Tisch sitzen. Nach einer separaten Bietrunde bekommt nun jeder Spieler die Möglichkeit, sich die True/False-Karte von genau einem Mitspieler anzusehen. Der Spieler mit dem schlechtesten Gebot geht dabei leer aus. Damit ist man zumindest mit ein paar Informationen versorgt, um in die Versteigerung der Gebäude zu gehen.

In der ausliegenden Reihenfolge wird Gebäude für Gebäude an den Höchstbietenden vergeben. Zusammen mit dem Bietverhalten der anderen und den Informationen aus der Informationsrunde lassen sich dabei nach und nach immer mehr Rückschlüsse auf den Wahrheitsgehalt der ausliegenden Geister ziehen, denn nach der Versteigerung aller ausliegenden Landsitze in Runde 1 deckt jeder seine True/False-Karte auf und es offenbart sich der wahre Wert der Gebäude.

Nun folgt eine zweite Runde nach dem gleichen Prinzip mit dem Rest des Geldes und prachtvollen Schlössern höherer Wertigkeit. Am Ende gewinnt der (Falsch-)Spieler mit den meisten Siegpunkten.

Fazit

Ghost for sale wird hierzulande von What's your Game im mittelgroßen Karton verlegt und ist mit Spielanleitungen in 3 Sprachen ausgestattet. An Qualität und Ausstattung ist zunächst nichts auszusetzen, wäre da nur nicht dieser Kartoneinsatz, der den völlig ausreichenden Platz so weit beschränkt, dass gerade noch alles hinein passt. Durch die Spielanleitung lässt sich das Spiel gut erklären, die spätere Suche nach dem ein oder anderen Detail ist zuweilen doch etwas mühselig. Aber gut. Ghost for sale ist ein Kartenspiel mit Zusatzchips, dessen Thema passend und ansprechend umgesetzt wurde.

Geister gibt es hier eigentlich nur mit Behausung zu verkaufen. Am Anfang weiß man nichts über deren Wert, versucht jedoch nach und nach herauszubekommen, ob sich die Mitspieler fürs Falschspiel entschieden haben oder die Wahrheit sagen. Informationsbeschaffung kostet aber Geld – und das gilt es einzuteilen. Schließlich erwirbt man ja seine Punkte über die vermeintlich besten Landsitze bzw. Schlösser. So ist auch die Informationsbeschaffung wohl der wichtigste Teil des Spiels. Hier beginnt man seine Mitspieler zu beobachten. Einer hat viel bezahlt für die Einsicht in alle True/False-Karten, weiß aber nicht, wer mit welcher Karte spielt. Wie wird sich dieser Spieler beim Bieten auf die Gebäude verhalten? Zusätzlich kennt man selbst meist ja noch genau eine True/False-Karte eines bestimmten Mitspielers. Eine farbige Lupe zeigt an, wer von den anderen Spielern bei wem geguckt hat. Interessant. Es läuft meist so wie in diesem Beispiel:

An einem teuren Schloss hat Grün zwei Geister abgelegt, Rot 1 Portrait und Blau 2 Portraits. Blau selbst spielt False und hat die True-Karte von Grün eingesehen. Dies wird durch die grüne Lupe bei Blau angezeigt. Damit weiß Blau, dass mindestens 4 Geister dort liegen und das Schloss wahrscheinlich viele Punkte bringt. Ein gewisses Risiko ist Rot, aber durch bereits andere abgeschlossene Bietrunden ahnt Blau, dass Rot ebenfalls True spielt, denn bei 5 Geistern wäre das Schloss wertlos. Blau bietet also hoch, um das Schloss zu bekommen - versucht es zumindest, denn Gebote werden als verdeckte Karten der Reihe nach ausgelegt. Die Kartenrückseite mag mit ihren kleinen und großen Geldhaufen noch einen Hinweis darauf geben, ob es sich um ein niedriges oder hohes Gebot handelt. Aha, durch das hohe Gebot von Blau ahnen die Mitspieler schon, was Blau weiß.

Ghost for Sale mischt hier Deduktion mit Versteigerung und macht das Gesamtwerk zunächst zu einem interessanten Spiel. Trotzdem konnte diese Mischung nicht komplett überzeugen. Es liegt wohl daran, dass man Gebäude doch oft nur mit ein bisschen Glück beim verdeckten Bieten bekommt und eigentlich doch nicht sicher weiß, wer was spielt und wie viel so ein Schloss dann wert ist. Der Zufall spielt dann doch schon mal einen Streich. Trotzdem bietet Ghost for Sale ein insgesamt rundes Spielgefühl und hat uns zu viert am besten gefallen.

Rezension Udo Kalker

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Ghost for Sale: 3,5 3,5, 2 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 04.10.08 von Udo Kalker
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 10.11.08 von Michael Andersch

Leserbewertungen

Leserwertung Ghost for Sale: 2,0 2.0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 29.10.11 von Jane - Whoa, tihngs just got a whole lot easier.

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