Rezension/Kritik - Online seit 18.02.2010. Dieser Artikel wurde 5569 mal aufgerufen.

Car(d)cassonne

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Autor: Klaus-Jürgen Wrede
Karl-Heinz Schmiel
Illustration: Claus Stephan
Verlag: Hans im Glück
Rezension: Alfons Leierseder
Spieler: 2 - 5
Dauer: 20 Minuten
Alter: ab 8 Jahren
Jahr: 2009
Bewertung: 3,6 3,6 H@LL9000
4,3 4,3 Leser
Ranking: Platz 5040
Car(d)cassonne

Spielziel

Herzlich willkommen beim Carcassonne-Kartenspiel! Nach den vielen Erweiterungen des Spiels des Jahres 2001 (ja, so lange gibt es dieses Spiel schon!) musste nun natürlich auch ein auf Karten basierendes Werk erscheinen. Schön ist es geworden!

Ablauf

Der Spielplan besteht aus 4 Teilen und wird so zusammengesetzt, dass die Wertungsleiste sinnvoll zu lesen ist. Und da sehen wir also eine Stadt mit Ritter und Hausschweinen, eine Wiese mit Bauer und Schafen, eine Straße mit Reiter plus Pferd und schließlich ein Kloster mit Hühnern und einem Mönch: Figuren, die aus Carcassonne gut bekannt sind, und Tiere, die jetzt neu dazukommen.

130 Karten – als wichtigster Bestandteil unseres Zeitvertreibs für die nächste halbe Stunde - werden sorgfältig und mehrmals gemischt. 10 Karten werden schon an der jeweils passenden Stelle angelegt (blau zu blau, grün zu grün usw.). Jeder Mitspieler erhält eine kleine Spielfigur für die Wertungsleiste und eine große fürs Spiel; eine eigene Schatztruhe legt er vor sich ab. Nun werden noch je 5 Karten an alle verteilt und schon kann’s losgehen:

Jeder Mitspieler muss ab jetzt reihum eine Karte anlegen; die erste wird verdeckt gelegt (egal in welche Reihe), alle weiteren offen und der jeweiligen Reihe zugeordnet. Das geht recht zügig vonstatten! Irgendwann in dieser Runde beginnt einer, seine Figur ans Ende einer Reihe zu setzen, denn dadurch sichert er sich jene Karten, die zwischen seiner Figur und dem Spielplan liegen. Später gelegte Karten können von einer weiteren Figur eingenommen werden oder bleiben für die nächste Runde liegen. Wenn alle Handkarten gelegt und alle Figuren gesetzt sind, endet bereits die Runde.

Die sofort folgende Wertung bringt Punkte:

  • für Zahlenkarten gibt es die darauf abgebildeten Siegpunkte
  • für Tierkarten erhält man Siegpunkte nach Anzahl derselben Tiere, die bereits vor dem Spieler auf dem Tisch liegen
  • Gebäudekarten werden verdeckt unter die eigene Schatztruhe gelegt und erst am Ende des Spiels gewertet
  • „falsch“ (weil verdeckt) gelegte Karten bringen nach Belieben entweder sofort 10 Siegpunkte oder werden normal gewertet

Wer als Letzter seine Figur gesetzt hat, verteilt nun wieder Karten an alle Spieler – und auf geht’s zur nächsten Runde: Karten verteilen, Karten ausspielen, Männchen setzen, werten – solange der Vorrat an Karten reicht.

Für die Schlusswertung werden die jeweiligen Schatztruhen geöffnet: Und für jeweils 4 verschiedene Gebäudekarten gibt es satte 30 Siegpunkte; und das kann auch mehrmals der Fall sein, je nachdem, wie fleißig der Spieler gesammelt hat und wie unterschiedlich seine Karten sind. Für drei verschiedene Karten gibt es noch 15, für zwei verschiedene immerhin noch 5 Punkte! Wer am Ende auf der Leiste ganz vorne ist, freut sich über seinen Sieg und die Mitspieler jammern über den unglücklichen Verlauf der Partie!

Fazit

Das Material gefällt mir sehr gut, da gibt es keine Beanstandungen – stabil, schöne Grafik, klare Spielanleitung. Was will man da mehr! Und dass die Schweine außerhalb der Stadt anzufinden sind – das ist gut nachzuvollziehen! Und dass es sich hier um kein anrüchiges Spiel handelt – ebenso!

Car(d)cassonne kommt in einer kleinen Schachtel daher, und das ist gut so, denn es ist ein „kleines“ Spiel! Vor allem in der großen Besetzung mit 4 oder sogar 5 Spielern ist es recht reizvoll. Wann setze ich meine Spielfigur? Nimmt mir ein anderer Spieler möglicherweise „meine“ Reihe weg? Sollte ich doch noch warten, um dann am Ende freie Auswahl zu haben? Ein feines Händchen ist gefragt, um abzuschätzen, was einen zum Sieg führt.

Siegpunkte mit den Tierreihen zu erlangen, ist eine gute Strategie, aber wahrlich nicht die einzige! Zwei verschiedene Tiere nach und nach zu sammeln, bringt ständig Siegpunkte, wird aber in Sachen Schatztruhe wenig weiterbringen. Und vielleicht sammelt ja auch ein anderer genau dieses Tier oder aber es liegen gleich 4 von der Sorte in einer Reihe, womit sie dann nur einmal in die Wertung kommen …

Auf Schatzkarten zu spekulieren scheint gewinnbringend, aber da sollte man trotzdem darauf achten, insgesamt nicht zu weit hinten zu liegen, denn dann hilft auch keine noch so tolle Schatztruhe! Mal ganz davon abgesehen, dass sich nur wenige wirklich merken können, was in der eigenen Truhe liegt – und nachsehen ist schließlich nicht erlaubt!

Nicht zu verachten sind die Jokerkarten, die es sowohl für die Tiersammlung als auch für die Schätze gibt: es sind dies farbig gehaltene Karten, die in jede Reihe zu legen und für jedes Tier bzw. natürlich für jeden Schatz zu nehmen sind. Meist gelten diese als begehrtes Objekt. Auch die beiden Joker mit jeweils 10 Siegpunkten werden natürlich gerne mitgenommen!

Für ein Schmankerl halte ich die erste, weil verdeckte Karte im Zug, kann man diese doch in jede Reihe legen und so entweder selbst auf den Erwerb dieser Reihe hinarbeiten oder aber anderen diese Reihe schmackhaft machen. Freude, wenn man für eine „falsche“ Karte 10 Punkte einsammelt, Missmut, falls nur eine Personenkarte mit Wert 1 (und der passenden Reihenfarbe) zum Vorschein kommt.

Bei abnehmender Spielerzahl reduziert sich auch der Spielreiz, da jeder mehr oder weniger eigenständig seine Karten sammelt und – was das weniger Erfreuliche ist – kaum Konkurrenz entsteht. Da heißt es also, möglichst viele Mitspieler für das Spiel zu begeistern!

Gut gefallen mir die verschiedenen Arten, wie man zu Siegpunkten kommen kann:

  • Da sind zum einen die einmaligen Siegpunkte für die Personen nach dem Motto: Kleinvieh macht auch Mist!
  • Zum anderen – apropos Vieh – die Tiere: Keine Bremer Stadtmusikanten, aber eine Menge davon bringen die eigene Siegpunktkasse zum Klingeln!
  • Schatzkarten erfreuen sich großer Beliebtheit; wenn da nicht das etwas geschwächte Kurzzeitgedächtnis wäre, das älter werdenden Spielern manchmal einen Strich durch die Rechnung macht. Car(d)cassonne ist deswegen sicherlich auch für jüngere Spieler, die noch über ein frischeres Memo-Gedächtnis verfügen, geeignet, aber das ist auch schon das einzige, was hier für die Kleineren von Vorteil ist.

So wird es – wie die Grundversion von Carcassonne ja auch – ein Spiel für alle sein, sowohl für die Familie als auch für Spieletreffs, die sich nicht immer bei tollen Strategiespielen „verkopfen“ wollen. Und vielleicht gibt es ja bald die Carcassonn`schen Stadtmusikanten aus Pferd, Schwein, Schaf und Huhn, die ein Lied anstimmen. Jetzt bräuchten wir nur noch eine MusikerIn, die ein Lied dazu komponiert und dichtet: das gibt es bei Carcassonne bis jetzt noch nicht!

Rezension Alfons Leierseder

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Car(d)cassonne: 3,6 3,6, 7 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 05.01.10 von Alfons Leierseder
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 19.01.10 von Stephan Rothschuh - Ist ein nettes Spielchen, hat mit Carcassonne aber nichts zu tun. Völlig andere Mechanismen.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 31.01.10 von Frank Solnitzky - Hat mit dem sehr guten Carcassonne rein gar nichts mehr zu tun. Kartensammelspiele gibt es deutlich bessere!
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 16.02.10 von Alexander Broglin - hat wenig mit Carcassonne zu tun. Bezieht seinen Reiz aus der Spannung einen längeren Atem zu haben als seine Mitspieler
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 19.02.10 von Udo Kalker - Ein schönes Familienspielchen, dass aus meiner Sicht außer dem Material kaum etwas mit Carcassonne zu tun hat.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 21.02.10 von Michael Andersch - Funktioniert, plätschert aber um so spannungsärmer vor sich hin, je weniger Mitspieler dabei sind. Zu fünft ganz ok, zu viert geht so, mit weniger als vier Mitspielern rate ich ganz klar ab.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 20.06.10 von Randolph Betten - Schönes Spiel, welches tatsächlich nur Grafik und Titel mit dem grossen Carcassonne teilt. Wer Lust auf ein leichtes Karten-"spielchen" hat, ist hier richtig aufgehoben. Tatsächlich spielt unser sechsjähriger Sohn da schon rege mit!

Leserbewertungen

Leserwertung Car(d)cassonne: 4,3 4.3, 4 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 19.02.10 von Iglika Tzekova
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 25.02.10 von Oliver S.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 27.02.10 von Ansgar Knobloch - Das Spiel spielt sich recht einfach und flüssig, auch mit Kindern. Es hat allerdings mit dem eigentlichen Carcassonne gar nichts mehr zu tun, aber so läßt sich natürlich alles besser verdienen und Geld vermarkten.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 16.04.21 von Christiansen

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