Rezension/Kritik - Online seit 03.04.2011. Dieser Artikel wurde 5360 mal aufgerufen.

Water Lily

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Autor: Dominique Ehrhard
Illustration: Vincent Dutrait
Verlag: GameWorks
Rezension: Michael Timpe
Spieler: 2 - 4
Dauer: 10 - 20 Minuten
Alter: ab 7 Jahren
Jahr: 2010
Bewertung: 4,5 4,5 H@LL9000
4,0 4,0 Leser
Ranking: Platz 3476
Water Lily
Auszeichnungen:2011, As d'Or - Jeu de l'Année Nominierung2011, Golden Geek Bestes Kinderspiel Nominierung

Spielziel

Spring mein Frosch. Ein großer Satz, und ab in den Teich … platsch, verschwindet die Spielfigur unter dem Spielplan. Hoffentlich auf eine gute Position. Lauf- und Springspiele mit ähnlicher Spielmechanik gibt es eine Reihe (auch wenn mir gerade keins einfällt). Water Lily geht aber einen Schritt weiter, indem es zwei Unbekannte ins Spiel einbringt und damit für Strategie und Spannung sorgt.

Ablauf

Water Lily ist schnell erklärt: Jeder Spieler bekommt geheim eine Froschfarbe zugelost. Von den Fröschen seiner Farbe hat jeder Spieler vier Stück, die zu Beginn in vier verschiedenen Froschstapeln stecken. Je nach Spielerzahl sind noch ein oder mehr neutrale Froschfarben mit im Spiel.

Ziel ist es, möglichst alle seine Frösche in den Teich (unter den zweiten Teil des Spielplans) zu ziehen. Dort befinden sich - während des Spiels für die Spieler verdeckt - fünf Bahnen, in denen sich die Frösche wieder sammeln und wo sie, je nach Position, am Ende der Partie Punkte wert sind. 1 Punkt für den untersten in jeder Reihe, zwei für den zweiten, usw., aber 0 Punkte für alle Frösche, die in einer Bahn auf Platz 5 oder höher liegen.

Wie kommen die Frösche in den Teich? Ebenfalls denkbar einfach: Jeder Spieler zieht pro Zug immer einen Frosch, egal welcher Farbe, linear über das Feld und letztendlich in den Teich. Die Bewegungsweite pro Zug ist gleich der Summe der Frösche, die auf dem Feld sitzen, von dem aus ein Frosch losläuft. Und natürlich darf immer nur der zuoberst sitzende Frosch gezogen werden.

Sobald von einer der fünf Farben alle Frösche im Teich verschwunden sind, endet das Spiel sofort und der Teich wird aufgedeckt. Der Spieler mit den meisten Punkten nach Position seiner Frösche im Teich hat gewonnen.

Fazit

Die recht kindlich anmutende Grafik habe ich ja schon eingangs erwähnt, diese ließ mich ohne große Erwartung die erste Runde beginnen. Nach der ersten Partie aber war klar: Dies ist nicht das Spiel, nach dem es aussieht! Durch die geheim gehaltene Spielerfarbe ist Platz zum Bluffen und Spekulieren. Und durch die nicht ganz klaren Siegpunkte unter dem Teich wird das Bluffen und Spekulieren noch forciert und es ergeben sich unterschiedliche, taktische Möglichkeiten.

Wer versucht, all seine Frösche möglichst schnell in den Teich zu ziehen, dafür meist wenig Punkte pro Frosch in Kauf nimmt, kann genau so erfolgreich sein, wie ein Spieler, der gezielt auf höhere Punkte spielt und dabei riskiert, am Ende nur wenige Frösche im Teich zu haben. Denn tatsächlich können die Spieler, je früher sie die Farbe ihrer Mitspieler erahnen, sehr gezielt Punkte verhindern oder Züge blockieren, indem Frösche aufeinander gezogen werden, was einen wiederum dazu zwingt, erst mal fremde Figuren weiter zu ziehen, um die eigenen Frösche wieder frei zu bekommen.

Zum Thema Zielgruppe fiel uns positiv auf: Dank seiner einfachen Regeln passt sich das Spiel sehr gut an die Spielstärke der Spieler an. Je taktischer diese spielen, desto herausfordernder wird es. Aber auch Kinder ab etwa 7 bis 8 Jahren konnten problemlos mitspielen und hatten Spaß, auch ohne viel Taktik.

Das Spiel funktioniert von zwei bis vier Spielern gleichermaßen gut, je weniger Spieler, desto taktischer. Entgegen der Angabe auf dem Karton lässt es sich durchaus auch zu fünft spielen - dann ohne neutrale Froschfarbe. Die angenehm kurze Spieldauer liegt zwischen 10 und 20 Minuten pro Partie, und lädt sogleich zu einer Folgepartie ein.

Das aufgebaute Spiel mit der nett gemachten Teichadaption hat einen hohen Aufforderungscharakter und konnte allgemein gefallen. Das Titelbild auf dem Karton braucht man ja niemandem zu zeigen - es könnte falsche Erwartungen wecken. Die hölzernen Spielfiguren und der stabile Spielplan vermitteln einen wertigen Eindruck, auch wenn man an dieser Stelle mal wieder lästern könnte, dass sowohl das Spiel als auch der Karton schon etwas überdimensioniert sind. Aber an so etwas stören sich ja nur Kleingeister.

Rezension Michael Timpe

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Water Lily: 4,5 4,5, 2 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.03.11 von Michael Timpe - Schnell und lustig oder spannend herausfordernd, dieses Spiel kann beides sein, somit in fast jeder Spielrunde interessant.
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.03.11 von Sandra Lemberger

Leserbewertungen

Leserwertung Water Lily: 4,0 4.0, 4 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 30.04.11 von Udo Möller - Sieht aufgebaut wunderschön aus und lässt sich prima spielen. Die richtige Portion Bluff wurde mit etwas Memoeffekt verknüpft und zu einem rundum gelungenen Spiel vermengt. Das Spiel wird noch häufig auf dem Spieltisch landen, auch und gerade weil es schnell aufgebaut und gespielt ist - Revanchen sind vorprogrammiert.
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 05.01.12 von waiko - Raffinierte Spielplan-Spieleschachtel-Aufbaukonstruktion. Einfaches und für Kinder sehr geeignetes Spielprinzip. Gelungen!
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 08.08.12 von Leif - Leider ein totaler Fehlkauf. Ich weiß gar nicht mehr, welche Spielezeitschrift mir suggeriert hat, dass dies ein echter Tip sei?! Völlig überteuertes Kleinkindgeschiebe, da hilft auch der Schachtel-gleich-Spielplan-Aufbau wenig. Weg damit!
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 14.05.15 von Jörn

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