Rezension/Kritik - Online seit 01.09.2011. Dieser Artikel wurde 9297 mal aufgerufen.

Da ist der Wurm drin

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Autor: Carmen Kleinert
Illustration: Heidemarie Rüttinger
Verlag: Zoch Verlag
Rezension: Sandra Lemberger
Spieler: 2 - 4
Alter: ab 4 Jahren
Jahr: 2011
Bewertung: 4,3 4,3 H@LL9000
4,7 4,7 Leser
Ranking: Platz 1377
Da ist der Wurm drin
Auszeichnungen:2011, Spiel des Jahres Kinderspiel des Jahres Gewinner2011, Spiel des Jahres Kinderspiel des Jahres Nominierung

Spielziel

Bis zu vier bunte Regenwürmer wühlen sich durch den Garten. Zwar sind die Würmchen nicht die Schnellsten, das hindert sie aber keineswegs an einer Wettbuddelei, bei der sie herausfinden wollen, wer zuerst seinen Kopf beim Komposthaufen aus der Erde streckt.

Ablauf

Nachdem die zwei Lagen des Spielplans mit wenigen Handgriffen zusammengesteckt sind und jeder Spieler einen Wurmkopf sowie zwei Wettplättchen in derselben Farbe bekommen hat, kann die lustige Buddelei auch schon losgehen.

Jeder Spieler steckt seinen Wurmkopf in den dazugehörigen Wurmgang. Danach entscheidet jeweils der Farbwürfel, wie weit der Spieler am Zug seinen Wurm vorwärts bringen kann. Entsprechend dem Ergebnis darf er nämlich das farbig passende Wurmteilchen, das von 1 cm (blau) bis 6 cm Länge (rot) reichen kann, in seinen Wurmgang schieben.

Die obere Spielplanlage zeigt zwei Schlitze. Einer davon stellt das Gänseblümchenbeet dar, der andere das Erdbeerbeet. So lange sich kein Wurm im ersten Schlitz zeigt, dürfen die Spieler in ihren Zügen ihr Gänseblümchenplättchen auf den Wurmgang legen, unter dem sich jener Wurm versteckt, der sich ihrer Meinung nach zuerst zeigen wird. Sobald sich der erste Wurm blicken lässt, wird geprüft, ob auf seinem Wurmgang Wettplättchen liegen. Falls dies der Fall ist, dürfen die jeweiligen Besitzer diese Plättchen in ihre eigenen Wurmgänge schieben. Mit den Erdbeerwettplättchen wird beim zweiten Bodenschlitz genauso verfahren.

Das Spiel endet, sobald der erste Wurm seinen Kopf beim Kompost aus der Erde streckt, so dass sich der glückliche Wurmbesitzer über einen Sieg freuen darf.

Fazit

Das Spielmaterial fasziniert alle Kinder auf Anhieb. Der schnelle Aufbau sowie der damit und auch dank der kurzen und einfachen Spielregel verbundene leichte Einstieg sorgen dafür, dass die Kinder gleich mit Feuereifer loslegen können. Zwar führt die etwas vage Spielerklärung mit der Passage "sobald ein Wurm seinen Kopf beim Kompost als Erster aus der Erde streckt" hinsichtlich der erreichten Siegbedingung in den ersten Partien immer zu Diskussionen, aber die Spieler finden auch schnell zu einer Entscheidung, wie sie das für sich regeln wollen. "Der Kopf" ist deshalb zu vage, weil man nicht genau beschrieben hat, wo dieser aufhört - am Plättchenende oder vielleicht da, wo der Körper beginnt (hinter den Augenbrauen)?

Größere Kinder bemängeln zudem, dass sie es ungerecht finden, wenn nicht jeder gleich oft würfeln darf, sondern das Spiel sofort beendet ist, sobald die Siegbedingung erreicht wurde. In künftigen Auflagen des Spiels wird die Regel diesbezüglich jedoch geändert. Im Übrigen wurden die Partien ohnehin immer so gespielt, dass auch die restlichen Plätze ermittelt wurden - das ließen sich die Kinder nicht nehmen.

Apropos größere Kinder: Man sollte meinen, dass Da ist der Wurm drin wegen seiner Aufmachung und Einfachheit vor allem Vorschulkinder anspricht, jedoch liegt man mit dieser Vermutung nicht ganz richtig. Auch Grundschulkinder spielen eine Partie immer wieder gerne mit, wobei es auch bei ihnen meistens nicht bei einer Runde bleibt, denn die Kürze des Spiels fordert förmlich zu mindestens einer Wiederholungspartie auf.

Auch sind es die älteren Kinder, die den Wettmechanismus erst richtig verstehen. Weniger spielerprobte Kinder schaffen es meist erst ab 6 Jahren, ihre Wettplättchen sinnvoll einzusetzen. Bei jüngeren Kindern ist es daher sinnvoll, dies eher als Variante zu sehen und am besten ohne das Wetten zu spielen, da die Kinder ohnehin meist auf ihre eigenen Würmer setzen, egal, ob diese gerade vorne oder eher hinten liegen.

Dafür wurde die Altersempfehlung vom Verlag sehr vorsichtig gewählt. Ich habe das Spiel mit mehreren 3-Jährigen getestet, die alle problemlos mitspielen konnten - ohne Wettplättchen, versteht sich. Anfangs stecken die Kinder dieser Altersgruppe die kurzen blauen Wurmteile zwar öfters verkehrt in die Wurmgänge (was man ja mit einigem Optimismus auch als Bauernschläue auslegen könnte, weil der Wurm dadurch eigentlich länger wird als bei richtigem Einsatz), aber ansonsten klappt alles prima.

Die lustige Wühlerei funktioniert übrigens in jeder Besetzung gleich gut - nur das Wetten wird natürlich spannender, je mehr mitspielen. Das größte Plus des Spiels liegt eindeutig darin, dass Kinder und Erwachsene jeden Alters gleichberechtigt miteinander spielen können. Vor allem in Familien, wo die Großeltern gerne mitspielen oder Geschwisterkinder da sind, wirkt sich diese Tatsache äußerst positiv aus, wenn Oma und Opa von den Regeln nicht überfordert werden bzw. die ältere Schwester oder der ältere Bruder nicht ständig gewinnen.

In Summe liegt mit Da ist der Wurm drin ein völlig glücksabhängiges, aber trotzdem sehr ansprechendes Wettrennen vor, das sich größtenteils "im Untergrund" abspielt. Deshalb wurde auch - sozusagen als abschließendes Ritual - am Ende jeder Partie von den Kindern der obere Teil des Spielbretts angehoben, damit sie ihre bunten Würmer in voller Länge betrachten konnten.

Rezension Sandra Lemberger

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Da ist der Wurm drin: 4,3 4,3, 3 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 15.06.11 von Sandra Lemberger
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 20.11.11 von Michael Andersch - "Tempo kleine Schnecke" meets "Top Race" - sprich: Einfachstes (und absolut glücksabhängiges) "Laufspiel" mit einem kleinen Wettmechanismus. Sehr nett für die Kleinsten, aufgrund der supertollen Aufmachung und der kurzen Spieldauer spielen aber auch größere Kinder gerne eine Partie mit.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.01.16 von Stephan Gehres - Bei Kindern ist das Spiel total beliebt, ich kann das leider überhaupt nicht nachvollziehen. Eigentlich eine total belanglose Würfelei ohne jeglichen Einfluss. Das Alter wurde wohl (sinnvoller Weise) in neueren Auflagen auf 3 gesenkt. Die Variante für Ältere würde zwar den Anspruch ein kleines bisschen erhöhen, das wiederum scheint bei Kindern nicht so beliebt zu sein. Ich weiß nicht, was es sonst noch in diesem Jahrgang gab, aber es ist für mich völlig unverständlich, wie dieses Spiel ausgezeichnet werden konnte. Allerdings muss man ihm zugute halten, dass es (wegen des geringen Anspruchs) problemlos unter Kindern allein gespielt werden kann, was bei aus Erwachsenen-Sicht interessanteren Spielen oft nicht der Fall ist. Die Bewertung ist daher eine Mischung aus meiner Sicht und der Kindersicht.

Leserbewertungen

Leserwertung Da ist der Wurm drin: 4,7 4.7, 7 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 04.09.11 von Jörn
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 06.09.11 von Oliver S.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 14.09.11 von Udo Möller - Bei meiner Fünfjährigen Tochter der absolute Hit! Das Spiel wird immer wieder hervorgeholt und auch Erwachsene spielen gerne eine oder mehrere Partiene mit. Die Aufmachung ist toll und die Idee, Würmer durch die Erde kriechen zu lassen einfach wunderschön umgesetzt. Der Einfluss ist natürlich sehr gering, einzig das Wetten gleicht das etwas aus, aber das ist in dieser Altersgruppe auch nicht wirklich von Belang. Da ein Spiel sehr schnell vorbei ist, bleibt es nie bei nur einer Partie!
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 05.01.12 von waiko - Für Kinder im richtigen Alter (4) ein tolles Spiel. Und das soll's ja auch sein. Für Ältere wird's dann etwas dünn.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 18.01.16 von Harald Hüpkes - An die Beete fertig los - so oder so ähnlich dachte ich als ich dieses kleinod für die jüngsten das erste mal gespielt habe. Ja so gehts denn auch ab und macht den jüngsten einen heiden Spaß. Es müssen also auch nicht nur immer Formel 1 Boliden sein wenn es mit Karacho ins Ziel gehen soll. Wie sagte schon Albert Einstein Atome zu spalten ist ein Kinderspiel verglichen ( erst Recht ) mit einem ( diesem ) Kinderspiel. Hut ab vor so einer Brillanten einfachen Idee. Was die Aufmachung und Umsetzung anbelangt - na da hat der Verlag wieder ein gewohnt gutes Spiel abgeliefert. Auf die Plätze Fertig Los
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.08.18 von sutrebuh - Pfiffige Aufmachung und witzige Spielidee. Für die Kleinen immer wieder spannend, so lange vorne reinzuschieben, bis hinten etwas rauskommt. Das Spiel selbst beruht auf reinem Würfelglück. Wenn die Kinder mit der Abschätz-Variante umgehen können, sind sie auch schon zu groß für das Spiel.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 29.12.18 von Fenja - ich habe dieses Spiel mit Kita- und Grundschulkindern getestet. Für Kita der Hit super interessant, aber viertklässler haben schnell keinen Spaß mehr daran, wegen der fehlenden Strategie. das Wetten, kann das zwar kurzzeitig wieder spannend machen, aber doch ist es recht unausgeglichen, da der StratspielerIn doch eine höhere Gewinnchance zu haben scheint.

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