Rezension/Kritik - Online seit 05.01.2013. Dieser Artikel wurde 5793 mal aufgerufen.

Dragons

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Autor: Andrew Looney
Verlag: AMIGO
Rezension: Steffen Rühl
Spieler: 2 - 5
Dauer: 20 Minuten
Alter: ab 8 Jahren
Jahr: 2012
Bewertung: 2,5 2,5 H@LL9000
3,5 3,5 Leser
Ranking: Platz 6294
Download: Kurzspielregel [PDF]
Dragons

Spielziel

Wir nehmen ... Drachen. Wenn die Drachen nicht so schön wären (und aus dem Pinsel des bekannten Dungeons & Dragons Illustratoren Larry Elmore stammten), dann würde das aufgesetzte Thema stärker auffallen. Durch die hochwertigen Illustrationen schauen wir aber gerne darüber hinweg und wenden uns dem Spielziel zu. Zu Beginn des Spiels erhält jeder Spieler verdeckt eine Farbe zugewiesen, die sich auf den Spielkarten wiederfinden. Jede Karte weist dabei bis zu vier unterschiedliche Farbquadrate in den Spielerfarben auf. Den Sieg trägt jener Spieler davon, der es schafft, eine verbundene Fläche in seiner Farbe zu bilden, die sich über sieben Karten erstreckt. Da sich die ausgelosten Farben im Verlauf des Spieles ändern, gibt es einige Hindernisse, bis dieses Ziel erreicht werden kann.

Ablauf

Die 51 Drachenkarten sind in bis zu vier Rechtecke unterteilt. Diese Rechtecke sind mit den fünf im Spiel vorhandenen Drachenfarben eingefärbt.

Jeder Spieler erhält zu Beginn drei Handkarten aus dem Talon. Reihum zieht jeder Spieler in seinem Zug eine Karte nach und spielt danach eine Karte aus. Beim Anlegen müssen zwei Regeln befolgt werden:

Erstens muss mindestens ein farbiges Quadrat der angelegten Karte an ein gleichfarbiges Quadrat einer ausliegenden Karte angrenzen. Zweitens müssen die Karten entweder mit ihrer kurzen Kante passend an die kurze Kante einer ausliegenden Karte oder mit ihrer langen Kante passend an die lange Kante einer ausliegenden Karte angelegt werden. Die Drehung einer Karte ist also nur um 180 Grad möglich.

Zum Spielstart wird eine silberne Drachen-Startkarte in die Mitte des Tisches gelegt, an die eine beliebige Farbe angelegt werden darf.

Dem Spiel beigefügt sind fünf Zielkarten, so dass jeder Spieler zu Spielbeginn verdeckt eine Farbe zugelost bekommt. Das bedeutet, die Farben der Mitspieler sind nicht bekannt, können aber durch Beobachtung erraten werden.

Sieger ist, wessen Spielerfarbe sich regelkonform angrenzend über sieben Karten erstreckt. Die Farbe muss - wie beim Spielablauf beschrieben - Kante an Kante an ein passendes Farbfeld angrenzen. Eine punktuelle Verbindung über Eck zählt nicht als Verbindung.

Foto: Eine farbige Fläche über sieben Karten beendet das Spiel sofort.

Schafft es ein Spieler, gleich mehrere Farbfelder passend anzulegen, so darf er für jede zusätzliche passende Farbe eine Bonuskarte vom Talon auf die Hand nehmen.

Fazit

Interessant wird das Spiel durch das geheime Zulosen der Spielerfarben sowie das damit verbundene Rätseln, wer wohl welches Ziel erreichen muss. Ein Twist besteht zudem dadurch, dass bei weniger als fünf Spielern die Zielkarten, die keinem Spieler zugewiesenen sind, mit im Spiel bleiben. Durch 15 im Talon befindliche Aktionskarten können die Zielkarten im Spiel den Besitzer wechseln. Dies kann durch eine blaue Aktionskarte geschehen, die alle Spieler zwingt, ihre Zielkarte an den rechten oder linken Nachbarn weiter zu geben. Hierbei zählen die keinem Spieler zugewiesenen Zielkarten als zusätzliche Sitznachbarn. Effektiv geht in diesem Fall eine „bespielte“ Farbe aus dem Spiel und eine neue kommt hinzu.

Nur bei der vollen Besetzung von fünf Spielern bleiben alle Zielkarten im Spiel. Ein gezielter Tausch der Zielkarten geschieht durch die gelbe Aktionskarte. Die jeweils drei mal im Talon vorhandenen Aktionskarten beinhalten zudem Karten, die das Tauschen der Handkarten mit einem Mitspieler, das (regelkonforme) Umlegen einer ausliegenden Karte sowie das Aufnehmen einer ausliegenden Karte zurück auf die Hand ermöglichen. Die Aktionskarten werden anstelle einer Drachenkarte gespielt und können dabei sogar die Farbe des silbernen Start-Drachen verändern.

Das Aufpassen und Mitdenken, wer wohl welche Farbe hat, ist wichtig. Das alleine reicht aber nicht zum Sieg, denn die vielfältigen Aktionskarten können den Spielstand kurzerhand komplett wenden. Auch die ebenfalls im Talon enthaltene Regenbogendrachen-Karte (ein Joker, der alle Farben annehmen kann) bringt oft eine rasche Wendung. Das Glücksgefühl (oder die Hilflosigkeit) überwiegen. Das Gefühl, den Sieg verdient erarbeitet zu haben, kommt nur auf, wenn ein Spieler eine Kette an Farben sieht, die andere übersehen und durch den Tausch der Zielkarte diese Farbe zu der eigenen macht.

Ein hoher Glücksfaktor macht kein schlechtes Spiel, aber die Verlagsangabe auf der Verpackung zeigt auf einer 5-Punkte-Skala zwischen Glück und Strategie mit 4 Punkten auf die strategische Seite. Zwar läuft das Spiel mit 2 oder 3 Spielern strategischer ab, das Gefühl einer erarbeiteten Sieges hatten wir in unseren Runden aber nie. Letztendlich entscheiden meist die passenden Aktionskarten über Sieg oder Niederlage. Dragons setzt sich daher etwas zu sehr zwischen die Stühle. Auch die Verlagsangabe, dass sich das Spiel zu gleichen Teilen an Familien- wie an Expertenspieler richtet, ist nicht stimmig. Experten werden sich mit dem hohen Glücksfaktor sehr schwer tun.

Es ist manchmal das Schlimmste, das man zu einem Spiel sagen kann, aber in diesem Fall ist es wohlwollend gemeint: Dragons ist ein nettes Spiel und funktionert am besten als glückslastiges Familienspiel für zwischendurch.

Rezension Steffen Rühl

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Dragons: 2,5 2,5, 6 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.12.12 von Steffen Rühl - Für Vielspieler sinkt der Spielreiz eher Richtung 2.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 07.11.12 von Udo Kalker - Ohne die Aktionskarten wäre es vermutlich ein ganz nettes Spielchen. So völlig unplanbar, wenn es dann am Ende nur noch darum geht, die Zielkarte des Mitspielers zu erhaschen.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 03.12.12 von Jost Schwider - Man wartet halt auf die Fehler des Vordermanns. Und wer die richtigen Aktionskarten hat, gewinnt.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 09.12.12 von Michael Timpe - Hübsche Aufmachung, spielerisch aber eher seicht und ohne grosse Überraschungen.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 03.01.13 von Regina Molter
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 05.01.13 von Monika Harke

Leserbewertungen

Leserwertung Dragons: 3,5 3.5, 4 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 17.12.12 von Solveig Zaeske - schnelles kartenspiel mit überraschungen, die das spiel nicht gerade plkanbar machen. für zwischendurch & für runden mit wenigspielern aber gut geeignet. will nicht mehr sein als es ist: ein kurzes kartenspiel mit entsprechendem glücksanteil.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 05.01.13 von Frank Bergner - Als thematisches Familienspiel im wahrsten Sinne des Wortes nett.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 05.01.13 von Marco Stutzke
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 05.01.14 von Hägar - Geplant, gebangt und flutsch wechselt die Zielkarte. Alle Bemühungen für die Katz und von vorne die eigene Farbe wieder aufbauen bis wieder alles mit einer Aktionskarte zerstört wird. Bei diesem willkürlichen Glücksspiel kommt möchtig Frust auf die Lust auf weitere Spiele sinkt auf den Nullpunkt. Schade, denn die Grundidee des Anlegen der Karten wäre eigentlich gar nicht so schlecht.

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