Rezension/Kritik - Online seit 28.10.2004. Dieser Artikel wurde 7114 mal aufgerufen.
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Umdenken ist bei dieser Bohnanza-Variante gefragt: Die verdienten Bohnentaler sind am Spielende nichts wert! Sie dienen den Spielern vierlmehr dazu, ihre Mongbohnen-Raubzüge zu finanzieren, und durch diese am Spielende möglichst große Teile des Bohnenreichs unter ihrer Kontrolle zu haben.
Es gelten grundsätzlich die Regeln aus „Bohnanza“, mit der Ausnahme, dass kein drittes Bohnenfeld gekauft werden kann. Außerdem wird der Sieg nicht durch die Anzahl der Bohnentaler errungen, sondern durch Beherrschung vieler Landstriche.
Neu hinzu gekommen sind Karten, die Landschaften, Reiterscharen, Feldlager und Karren zeigen, sowie Spielmarken. Mit den Landschaftskarten legt man zu Beginn entsprechend der Spielerzahl die Bohnenlandschaft auf. Jeder Spieler erhält dann ein Feldlager, welches er mit einem seiner Farbmarker besetzt.
Bevor ein Spieler am Ende seines Zuges Karten nachzieht, hat er die Möglichkeit zu kämpfen. Dafür muss er einen bereits verdienten Bohnentaler abgeben. Ein angegriffenes Land muss direkt an ein bereits vom Spieler kontrolliertes grenzen. Danach gibt der Angreifer bekannt, auf welche Weise er angreift. Dasselbe macht der Verteidiger.
Folgende Möglichkeiten des Kampes gibt es:
Wenn der Kampfwert des Angreifers höher als der des Verteidigers ist, ist der Angriff gelungen. Der Verlierer entfernt seine Spielmarke, der Sieger setzt seine eigene ein. Bei Gleichstand ist der Angriff misslungen. Der Angreifer kann nun – unabhängig vom Ergebnis des ersten Kampes – weitere Angriffe ansagen, sofern er genug Geld hat, um diese zu finanzieren.
Wenn man einen Wald kontrolliert, kann man sich für drei Bohnentaler einen Karren kaufen. Danach werden sofort die obersten zwei Karten des Nachziehstapels auf den Karren gelegt. Dieser symbolisiert einen fahrenden Händler, der für Truppen-Nachschub sorgt. Im Karren befinden sich fortan immer zwei Karten und der Spieler kann sich diese anschauen und in beliebiger Reihenfolge hinten auf die Hand stecken.
Alle Landschaften haben bestimmte Sonderfunktionen. So darf man z.B. am Zugende eine Karte mehr nachziehen, eine mehr vom Stapel aufdecken, Bohnentaler kassieren usw..
Das Spiel endet, wenn der Nachziehstapel dreimal durchgespielt wurde, bzw. schon vorher, wenn ein Spieler sein letztes Land verloren hat.
Die Aufmachung der Karten ist in alter Gewohnheit auch hier wieder gut gelungen.
Auch an der Spielregel gibt es – bis auf einen klitzekleinen Druckfehler – nichts auszusetzen: Die nicht benötigten Spielkarten (abhängig von der Spielerzahl) werden natürlich nicht in die „Bohnaparte“-Schachtel, sondern in die „Dschingis Bohn“-Schachtel gesteckt (1. Absatz beim Kapitel „Spielvorbereitungen“).
Das Grundspiel bleibt zwar unverändert, trotzdem wird der Charakter des Spiels wird durch diese Erweiterung meiner Meinung nach ziemlich verändert – das Kartenspiel erhält dadurch nämlich Brettspiel-Atmosphäre. Und obwohl jeder Landschaftstyp bestimmte Sondereigenschaften besitzt, findet man sich recht schnell damit zurecht, weil auf den entsprechenden Karten leicht verständliche Kurzerklärungen abgebildet sind, die die Übersicht sehr erleichtern.
Die Spieldauer des Grundspiels wird durch diese Erweiterung definitiv verändert. Die Aktionen, die man auf der Bohnenlandschaft durchführen darf, verlängern natürlich den Zug jedes einzelnen Spielers um einiges. Auf der anderen Seite kann das Spiel auch deutlich kürzer ausfallen als in der Grundvariante, denn sobald ein Spieler sein letztes Land verliert, kommt es ja zu einem vorzeitigen Spielende, was bei unseren Testspielen beim Spiel zu viert zweimal der Fall war.
„Dschingis Bohn“ kann man all jenen empfehlen, die sich von einem Kartenspiel mehr als „nur“ ein Kartenspiel erwarten. Es sind von Anfang an taktische Überlegungen notwendig, welches Land man zuerst erobert, wie man dann von dort aus weiter zieht und wann der beste Zeitpunkt für den Angriff auf einen Mitspieler gekommen ist. Aber es ist und bleibt ein Kartenspiel, und ein Sieg hängt nicht nur von den taktischen Überlegungen, sondern natürlich auch sehr vom Kartenglück ab. Trotzdem gefällt mir persönlich „Dschingis Bohn“ von allen Bohnanza-Erweiterungen am besten. Und all jene, denen „Bohnanza“ als Grundspiel zu langweilig war, sollten dem Spiel mit dieser Erweiterung vielleicht noch eine Chance geben.
Rezension Sandra Lemberger
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Dschingis Bohn: 3,9, 7 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Sandra Lemberger |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Frank Schwarz |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Georg Feikes |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Pia Lemberger |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
15.04.04 von Michael Andersch - Gutes Spiel bzw. gute Erweiterung. Vom bereits vorher erschienenen "Bohnaparte" unterscheidet es sich zwar in einigen Punkten, ist diesem vom Prinzip her allerdings schon recht ähnlich, so dass man eigentlich nicht beide Spiele braucht. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
22.05.07 von Kathrin Nos |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
22.05.07 von Peter Nos |
Leserwertung Dschingis Bohn: 5.0, 1 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
26.08.05 von Roland Sciarra - toll das grundspiel bleibt gleich,nur das man nun die taler zum kämpfen braucht. super idee. |