Rezension/Kritik - Online seit 25.03.2024. Dieser Artikel wurde 1146 mal aufgerufen.

´Ne Tüte Chips

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Autor: Théo Rivière
Mathieu Aubert
Verlag: HUCH!
Mixlore
Rezension: Frank Gartner
Spieler: 2 - 5
Dauer: 15 - 20 Minuten
Alter: ab 8 Jahren
Jahr: 2021, 2023
Bewertung: 3,7 3,7 H@LL9000
3,3 3,3 Leser
Ranking: Platz 5745
´Ne Tüte Chips

Spielziel

Bei 'Ne Tüte Chips wird fleißig auf Knabber-Chips gewettet! Über 4 Runden werden aus einer Chipstüte Chips gezogen und die Mitspieler müssen parallel hierzu ihre Wertungskarten entsprechend reduzieren, um am Ende mit den verbleibenden 3 Karten das bestmögliche Punkte-Ergebnis zu erwetten. Wem dies am Besten gelingt, erhält bis zu 2 Münzen als Gewinn. Wer zuerst 4 oder mehr Münzen erspielt hat und am Ende einer Runde führt, gewinnt das Spiel.

Ablauf

Alle Spieler erhalten 6 Wertungskarten auf die Hand. Dann geht das Spiel auch schon los. In der Chipstüte befinden sich 25 Chips in 5 verschiedenen Farben und unterschiedlicher Häufigkeit (von 3-7).

Es wird über 4 Runden gespielt:

  • Runde 1: Es werden 5 Chips gezogen und die Spieler legen 2 der 6 Karten ab. Diese sind aus dem Spiel.
  • Runde 2: Es werden 4 Chips gezogen und die Spieler legen eine weitere Karte ab. Somit haben sie noch 3 Karten übrig.
  • Runde 3: Es werden 3 Chips gezogen und die Spieler entscheiden sich, welche 1 Karte links neben dem Ablagestapel offen abgelegt wird und welche 2 Karten rechts daneben abgelegt werden.
  • Runde 4: Es werden noch einmal nacheinander 2 Chips gezogen und dann die Wertungskarten gewertet.

Die Wertung wird für jeden Spieler separat durchgeführt:

Die beiden rechts liegenden Karten werden überprüft, ob ihre Bedingungen erfüllt sind. Falls ja werden die Punkte positiv gewertet.
Die links liegende Karte ergibt Minus-Punkte, sollte die Bedingung erfüllt sein.
Alle 3 Ergebnisse, ob negativ oder positiv, werden addiert.

Welche Arten von Wertungskarten gibt es:

  • Eine bestimmte Farb-Kombination wurde durch das Ziehen der Chips in die Auslage gelegt.
  • Eine Farbe (Anzahl Chips der Farbe) kommt genauso oft vor wie eine andere Farbe.
  • Eine Farbe (seltener) wird häufiger gezogen, als eine andere Farbe (die eigentlich häufiger vorhanden ist).
  • Alle Chips einer Farbe werden gezogen.
  • Die Farbe des letzten Chips ist exakt die Farbe der Wertungskarte

Je nach Wahrscheinlichkeit der Bedingung, ist die Karte unterschiedlich viele Siegpunkte wert. Wer nun die meisten Punkte erspielt hat, bekommt 2 Münzen, Platz 2 wird mit einer Münze belohnt.

Das Spiel endet, falls jemand 4 oder mehr Münzen hat. Sollten dies mehrere Personen geschafft haben, aber es gibt keinen eindeutigen Münzen-Sieger, wird eine weitere Runde weitergezockt, bis ein eindeutiger Gewinner ermittelt werden kann.

Fazit

'Ne Tüte Chips lebt vor allem von der Idee des Spielmaterials. Dass die Spieleverpackung als eine Art Chipstüte mit Frischeverschluss realisiert wird, macht das Spiel schon einzigartig und das Ziehen der Chips aus der Tüte ist einfach eine lustige Angelegenheit.

Ansonsten ist 'Ne Tüte Chips ein reines Bietspiel ohne Interaktion und mit einem entsprechend hohen Glücksanteil. Die Grundwahrscheinlichkeit für gewisse Chips-Kombinationen, auf die man wettet, verändern sich natürlich, je mehr Chips gezogen wurden, und so versucht man schrittweise die Wahrscheinlichkeiten abzuwägen und entsprechend Karten wegzulegen, die weniger punkteträchtig eingeschätzt werden.

Es gibt hierbei verschiedene Taktiken: Behalte ich eine Karte, die niemals erfüllt werden kann, um diese nach links zu legen und damit auf keinen Fall negative Punkte zu bekommen? Zocke ich und versuche die großen Punkte zu machen oder bin ich genügsam und nutze Karten mit einfachen Bedingungen, aber mit niedrigen Punktewerten?

Am Besten ist es, wenn man gegen Ende Karten auf der Hand hat, die sich gegenseitig ausschließen (es können nicht beide Karten gewinnen) aber es ist dennoch wahrscheinlich, dass eine der beiden Karten erfolgreich wird. Dann kann man die erfolgreiche Karte als Pluspunktekarte legen und die erfolglose Karte als Negativ-Karte, die allerdings keine negativen Punkte bringen wird.

Leider kommt es nicht selten vor, dass man im Nachhinein besser eine entsorgte Karte behalten und dafür andere Karte entsorgt hätte, aber hinterher ist man bekanntlich immer schlauer. Und ein gewisser Ärgerfaktor gehört einfach in ein solches Zockerspiel hinein.

Mit gerade mal 4 Chips als Siegbedingung endet eine Partie mit 3-4 Spielern oft schon nach spätestens 3 Runden. Wer Spaß daran hat, legt ggf. noch eine Partie nach oder setzt das Ziel der zu erspielenden Münzen etwas höher.

Die Regeln klingen beim ersten Lesen relativ belanglos und auch im Spiel bleibt ´Ne Tüte Chips relativ simpel und glücksgetrieben. Dennoch ist es nicht ganz so beliebig, wie ein Roulette. Je nach bereits gezogenen Chips verändern sich die Wahrscheinlichkeiten. Das Abwägen der Wahrscheinlichkeiten, das Überlegen entweder konservativer vorzugehen oder doch relativ viel auf eine Karte zu setzen, ist das Kernelement des Spiels. Das in Kombination mit dieser originellen Verpackung und dem Herausziehen der Chips aus einer Chipstüte machen letztendlich den Spielreiz aus.

Und dann scheiden sich auch schon die Geister… manche mögen solche kurzweilige Zockerspiele, andere wiederum nicht. Ich bin irgendwo dazwischen. Dennoch, ab und an mal als Absacker, kann man 'Ne Tüte Chips auf jeden Fall auch mal auf den Tisch legen.

Rezension Frank Gartner

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung ´Ne Tüte Chips: 3,7 3,7, 3 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 08.01.24 von Frank Gartner - Die Verpackung macht´s! Knapp an einer 4 vorbei.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 16.12.23 von Michael Andersch - Ganz nette Zockerei. Schnell gespielt, aber vermutlich auch schnell vergessen... Interaktion null, im Grunde zockt jeder für sich.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 25.03.24 von Michael Kahrmann

Leserbewertungen

Leserwertung ´Ne Tüte Chips: 3,3 3.3, 4 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 07.10.23 von Andreas K. - Auf der Messe in der deutschen Version „‚ne Tüte Chips“ gekauft. Im Grunde ein reines Push-your-luck-Spiel. In 4 Runden werden (Kartoffel-)Chips in verschiedenen Geschmacksrichtungen ausgelegt. Auf der Hand hat man Karten, die zum Schluss Punkte geben, wenn die entsprechenden Chips auch so gezogen werden. Der Clou ist, dass man in jeder Runde Karten abwerfen muss bis nur noch drei übrig bleiben. Zum Schluss zeigt sich erst, ob man richtig lag. Hat für viele Lacher gesorgt. Super als Absacker oder Einstieg. Kommt auch artgerecht in einer Chipstüte.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 04.11.23 von JonTheDon - Wahrscheinlichkeitsrechnung - das Spiel! Eigentlich belanglos und unsteuerbar aber dennoch - oder deswegen - lustig. Die kreative Aufmachung und Themengebung hebt den Erstspielreiz klar.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 25.03.24 von KK - Eine Mogelpackung! Was zunächst für mich nach reizvollem Spiel um Wahrscheinlichkeiten aussah, entpuppte sich recht schnell als pures Gezocke: Die Zusammensetzung der Kartenhand zu Beginn jeder Runde ist viel wesentlicher als eigene Entscheidungen, der Zufallsfaktor der nachgezogenen Chips macht daraus dann ein komplettes Glückspiel. Im Gegensatz zu einer richtigen Tüte Chips kann ich damit jederzeit wieder aufhören. Wäre es ein reizvolles Spiel, das man gerne immer wieder spielt, würde ich wohl die absehbar kurze Lebensdauer der Nachziehtüte kritisieren, aber im Regal geht sie ja nicht kaputt.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 31.03.24 von Tom Hilgert - Gut aufgemachter Blender. Ohne das Äussere würde kein Hahn danach krähen. Lama zum Beispiel spielt auch mit Wahrscheinlichkeiten ist aber das deutlich bessere Spiel

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