Rezension/Kritik - Online seit 07.02.2019. Dieser Artikel wurde 4115 mal aufgerufen.

Tippi Toppi / Cahoots

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Autor: Ken Gruhl
Illustration: VISID GmbH
Verlag: Schmidt Spiele
Gamewright
Rezension: André Beautemps
Spieler: 1 - 4
Dauer: 15 - 30 Minuten
Alter: ab 10 Jahren
Jahr: 2018, 2019
Bewertung: 4,8 4,8 H@LL9000
4,0 4,0 Leser
Ranking: Platz 2931
Download: Kurzspielregel [PDF]
Tippi Toppi / Cahoots
Tippi Toppi / Cahoots

Spielziel

Verdammt! Wenn ich jetzt auf den grünen Stapel was lege, dann schaffen wir Aufgabe 4 vielleicht nicht! Andererseits: Irgendjemand muss sich ja mal darum kümmern, dass wir Aufgabe 1 endlich dem Erledigt-Stapel hinzufügen können.

Diesen und viele lustige weitere Zwiespalte kann man bei Tippi Toppi erleben, aber keine Angst: Man ist nicht allein! Da alle zusammen spielen, kann man sich vor lauter guten Tipps, wo und was man jetzt am besten spielt, kaum retten!

Ablauf

Zahlenkarten in 4 Farben und einer Werteskala von 1 bis 7 werden gemischt und 4 davon je Mitspieler verteilt. Weitere 4 Karten werden nebeneinander in der Mitte aufgedeckt und bilden die Anfänge der Ablagestapel. Der Rest wird zum Auffüllen verdeckt bereit gelegt.

Ein weiterer Kartenstapel mit Aufgabenkarten wird ebenfalls gemischt und je nach gewünschtem bzw. empfohlenem Schwierigkeitsgrad werden davon zwischen 12 und 22 Karten für die laufende Spielrunde bereitgelegt, der Rest ist für die aktuelle Partie unwichtig. Ebenfalls 4 von den bereitgelegten Aufgaben werden aufgedeckt und über den Ablagestapeln platziert.

Reihum spielt man eine Karte aus der Hand. Regel zum Ablegen: entweder gleiche Farbe oder gleiche Zahl (oder beides) wie auf dem gewählten Ablagestapel. Anschließend wird eine Karte nachgezogen, sofern noch im Vorrat vorhanden.

Ziel aller Spieler ist es, alle Aufgabenkarten zu schaffen, bevor ein Spieler in die Situation gerät, keine Karte regelkonform spielen zu können oder alle Zahlenkarten verbraucht sind. Es gilt zu prüfen, durch welche Ablage man eine (manchmal sogar mehrere) der offenen Aufgabenkarten erfüllen oder deren Erfüllung zumindest vorbereiten kann.

Es ist den Spielern erlaubt, eingeschränkt miteinander zu kommunizieren. Man darf weder Farben noch Zahlenwerte der eigenen Hand verraten, sondern nur, welche Aufgabe man erfüllen kann oder auf welchen Stapel man als Nächstes legen möchte.

Ist die letzte Aufgabenkarte erfüllt, endet das Spiel sofort durch "Spiel, Satz und Sieg!" für alle Beteiligten.

Fazit

Gemeinsames Ablegen von Zahlenkarten mit eingeschränkten Kommunikationsregeln? Ja klar, The Game! Und nun eben auch Tippi Toppi! Heißt dass, wir haben es hier mit einem billigen Abklatsch zu tun? Mitnichten!

Die Gemeinsamkeiten liegen in den bereits erwähnten Punkten. Gut, die Anzahl der Ablagestapel ist identisch, bei der Anzahl der Handkarten hört es dann schon auf mit der Übereinstimmung. Und auch das Spielgefühl ist anders.

Tippi Toppi stellt Aufgaben. Durch deren zufällige Zusammenstellung in stets unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad. Es kann vorkommen, dass durch Ausspielen einer einzigen Karte mehr als 2 Aufgaben auf einmal erledigt werden, es kann genauso gut sein, dass die Spieler mehrere Ablagerunden benötigen, um wenigstens eine davon erledigt zu bekommen.

Genau darin liegt der Reiz dieses Spiels. Denn keine Kombinationen sind unmöglich zu erledigen, die gemeinsame Anstrengung und koordinierte Kartenablage bilden das Schlüsselelement und den Hauptnerv des Spiels.

Wobei die Anstrengung sich in angenehm unstressigen Bereichen tummelt und keine Rauchmeldersignale zu erwarten sind, so entsprechende Gerätschaft im Einzugsbereich der Spielerköpfe existiert.

Dazu passend dargereicht: die Spieldauer einer Partie. Abhängig vom Erfolg der Gruppe kann eine Partie bereits nach wenigen Minuten enden. Im Maximalfall ist mit etwas weniger als einer halben Stunde zu rechnen, die vom Hersteller angegebenen 20 Minuten stellen einen realistischen Durchschnittswert dar.

Das Regelwerk ist gut strukturiert, hilfreich bebildert und auf nicht einmal 40 cm vollständig untergebracht. Ob die dazugehörige Schriftgröße und gewählten Farbkontraste auch Menschen mit größerer Dioptrin-Normabweichung noch gut erfassen können, entzieht sich meiner Kenntnis. Als Digitalkundiger habe ich anstelle der analogen Version die problemlos vergrößerbare PDF-Fassung erhalten.

Was im Übrigen in meinem speziellen Fall auch für den Rest des Materials galt. Daher möchte ich mich zu der Qualität desselben an dieser Stelle nicht äußern, sondern naht- und schnörkellos zu dem einzigen Kritikpunkt übergehen, der durch alle Testgruppen hindurch als leichte Eintrübung des Spielspaßes aufgefasst wurde: die Farbgebung der Zahlenkarten.

Hier wird es daran liegen, dass ich die Karten selber ausgedruckt habe, wenngleich auf einem hochwertigen Farblaserdrucker, so doch nicht in der Originalqualität. Die Farbe Pink in meiner Version hat allen Menschen Sorgen bereitet. Was bei meinem Druckergebnis herausgekommen ist, würde als Rot viel eher durchgehen. Und die Wahl der Mischfarben wie Orange und Lila hat mindestens für erstauntes Stirnrunzeln gesorgt.

Möglicherweise sind Farbdefinitionen und -erkennbarkeit aber im Originalprodukt wesentlich besser, daher wird dieser Punktabzug in der Gesamtnote nur mit geringer Gewichtung eingearbeitet. Immerhin kam es bisher zu keinen Ablagefehlern aufgrund dieses Umstands.

Der nicht zu leugnende Spielspaß und die Tatsache, dass alle Testgruppen keineswegs widerwillig mindestens eine Anschlusspartie nach dem Kennenlernen spielten und spielen wollten, weist auf ausreichend positive Faktoren hin, die Tippi Toppi in so ausgewogener Form beinhaltet, dass auch das Spielerniveau breit gefächert ist.

Von gelegentlichen Spielteilnehmern wie auch den ganz erfahrenen Spielveteranen kam immer (in Geräuschen ausgedrückt) mindestens ein sehr wohlwollend klingender angenehmer Basston bis hin zu ejakulativ geäußerten Juchzern (im Moment des Spielgewinns) als Fazit zum Spiel.

Dieser Kakophonie mag ich mich anschließen und erkläre hiermit Tippi Toppi zu einem guten Spiel, dessen noch im Regelwerk mitgelieferte Varianten den Anreiz zu häufigen Wiederholungen noch verstärken. Sogar an Kooperationshasser wurde dabei gedacht: Eine Solovariante ist inkludiert. Damit man da nicht alleine drauf kommen muss.

Rezension André Beautemps

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Tippi Toppi / Cahoots: 4,8 4,8, 4 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 23.01.19 von André Beautemps - Die Aufmachung ist ohne vorhandenes Original nicht vollständig zu bewerten, daher irgend eine Note aus der Mitte.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 07.05.19 von Michael Kahrmann
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 21.06.19 von Roland Winner
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 12.03.20 von Monika Harke

Leserbewertungen

Leserwertung Tippi Toppi / Cahoots: 4,0 4.0, 5 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 29.12.20 von Cordula Keller - Ganz nettes, kleines Kartenspiel für zwischendurch. Ich vergebe nur knappe 4 Punkte, weil es doch sehr vom Glück abhängt, welche Aufgabenkarten man zieht, so dass es Partien gibt, die gar nicht aufgehen können. Die Spielerrunde ist sehr entscheidend. Dadurch, dass das Spiel ein hohes Maß an Interaktion erfordert, ohne allerdings klare Absprachen zuzulassen, braucht man schon Mitspieler, die sich auf dieses Prinzip einlassen können.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 28.02.23 von renus - Den etwas albernen Namen bewerte ich hier nicht. Vielleicht wird hier lieber Cahoots benutzt. Abgesehen davon hat das Spiel einen kooperativen Faktor, der durchmischt mit dem Kartenzufall, unterschliedliche Abläufe bietet. So lässt es sich immer mal wieder einmal zwischendurch auf den Tisch bringen, aber nicht zu oft, denn sonst wird es etwas reizlos.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 20.11.23 von rennmuli - Ein nettes kleines kooperatives Kartenspiel, das man immer mal wieder zwischendurch spielen kann. Der Glücksfaktor bei den aufgedeckten Auftragskarten stört nicht. Wenn man es nicht schafft, stachelt das nur den Ehrgeiz an, noch eine Runde zu spielen. Aber wer hat sich denn diesen vollkommen unpassenden Namen ausgedacht ?
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 12.03.24 von JonTheDon - Nette Beschäftigung, aber auch nicht mehr. Wie so oft bei dieser Art Spiele kaum sinnvoll umsetzbare Kommunikationsregeln. Zudem sind eine ganze Reihe Aufgaben nicht gut genug erklärt, so dass während des Spiels Rückfragen entstehen. Alles in allem eher (netter) Zeitvertreib als Spiel.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 12.03.24 von Christoph Schmid - Bei uns seit Jahren ein Absacker-Klassiker !

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