Rezension/Kritik - Online seit 27.03.2009. Dieser Artikel wurde 6326 mal aufgerufen.
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Räuberhorden ziehen durch den Wald! Sie plündern Bauernhöfe, Gasthäuser und Jagdschlösser und schaffen die Beute in ihre Höhlen – wenn sie nicht vorher von anderen Horden beraubt werden oder dem patrollierenden Gardisten in die Hände fallen.
Jeder Spieler übernimmt die Rolle einer Räuberhorde und erhält eine mitspielerabhängige Anzahl Räuber, Wegeplättchen, unterstützende Räubermarker (Krafttränke, Spitzbuben) und natürlich sein Räuberlager. Die restlichen Wegeplättchen werden auf drei gleiche Stapel aufgeteilt. Abgebaut werde diese Stapel im Spielverlauf und dienen gleichzeitig als Anzeiger für Spielrunden, Aktionenanzahl und Wertungen.
Das Spiel beginnt auf einer Lichtung (3 Wegestartplättchen), und bereits in den ersten Zügen öffnet sich durch Anlegen der erhaltenen Wegeplättchen ein ansehnlicher Wald mit Gasthäusern, Bauernhöfen und Jagdschlössern, in denen unterschiedliche Beute lockt (Beutchips). Beute für die in den Räuberlagern lauernden Räuber. Die Spielzüge gestalten sich wie folgt:
Mit den Aktionsmöglichkeiten Krafttrunk (= doppelte Aktionspunkte) und
Spitzbube (zum Rauben von Beutechips) kann man seine Spielzüge ausbauen.
Jedoch werden die Räuber nicht alleine im Wald unterwegs sein. Im Spielverlauf betreten zwei weitere Personen den Wald – der Gardist und das Mädchen.
Der Gardist wandert von Gasthaus zu Gasthaus. Erreicht er den Zielgasthof, bestimmt der bewegende Spieler den neuen Zielgasthof. Erwischt der Gardist auf seinem Weg einen Räuber, lässt dieser eventuelle Beute sofort auf den Wegechip fallen und flüchtet in sein Räuberlager.
Wird das Mädchen aufgenommen und auf die zentrale Lichtung gebracht, erhält der edle Retter drei Siegpunkte Belohnung. Da es sich bei Ihr offensichtlich um eine Ausreißerin handelt, setzt der Spieler sie umgehend wieder auf ein freies Waldfeld und schafft somit die erneute Möglichkeit für eine gute Tat.
Wertungen:
Ist das letzte Wegeplättchen eines Stapels ausgelegt, endet eine Runde und eine Wertung wird ausgelöst. Gewertet und in Siegpunkte aufgewogen wird die Beute, die sich zu diesem Zeitpunkt im eigenen Räuberlager befindet. Gleichartige Beute wird besonders belohnt.
Nach der dritten Runde endet das Spiel. Zusätzlich zu der letzten Rundenwertung gibt es nun noch Zusatzsiegpunkte für
- einen kompletten Satz aller 5 Beutearten oder
- jeden Räuber in einem Gasthaus.
Offensichtlich wird die Beute gefeiert – der Spieler mit der höchsten Punktzahl wird sich als Sieger gerne anschließen!
Die Spielregel ist übersichtlich, leicht verständlich, lässt keine Fragen offen und ermöglicht einen schnellen Einstieg. Das Spielmaterial ist gut - der Transport der Beutechips auf der Räuberfigur jedoch etwas „fummelig“.
Das durch den Titel geweckte Interesse wird in stimmiger Thematik reizvoll umgesetzt und bietet viel unterhaltsame Interaktionsmöglichkeiten. Dadurch entstand ein Familienspiel, das durch die Anlegemöglichkeiten der sechseckigen Wegefelder, dem Einsatz der Aktionspunkte und der Wahl des Gardistenwegs einige taktische Möglichkeiten bietet.
Das stete Abwägen, entweder nächstgelegene oder lieber entfernte, aber dafür gleichartige Stücke zu erbeuten, sorgt für Spannung und Interaktion. Krafttränke und Spitzbube erhöhen die Unberechenbarkeit der Zugmöglichkeiten und zwingen gleichzeitig dazu, mit den Einsatzmöglichkeiten zu haushalten: Wann nutze ich die größeren Aktionsmöglichkeiten oder wann bestehle ich gezielt welche Räuberhorde?
Durch die beiden Zwischenwertungen erhalten nicht nur die ersten Beutezüge besonderes Gewicht, sondern ist gleichzeitig auch "der Erfolg" einer Räubergruppe jederzeit übersichtlich ablesbar.
Die Variabilität des Spielplans sorgt dafür, dass kein Spiel genau gleich verläuft und sich immer neue abwechslungsreiche Spiele entwickeln. Dabei bleibt die Spieldauer stets unter einer Stunde - bei dieser Kürze und Spieltiefe ein Familienspiel erster Güte. Mir als Vielspieler fehlen ein wenig mehr Anspruch und Herausforderung - im Familienkreis bin ich jedoch stets gerne zu einem neuerlichen unterhaltsamen Raubzug im Walde bereit!
Rezension Horst Sawroch
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Im Wald da sind die Räuber: 3,4, 5 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
11.03.09 von Horst Sawroch |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
20.11.08 von Arne Hoffmann |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
27.12.08 von Alfons Leierseder |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
04.01.09 von Michael Andersch |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
19.03.18 von Monika Harke - Wiederspielreiz nicht besonders hoch. Tendenz zur 2. Es gibt einfach zu viele unterhaltsamere Legespiele. |
Leserwertung Im Wald da sind die Räuber: 3.7, 3 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
27.03.09 von OMI |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
27.03.09 von Braz - Schönes Spiel. Im Spiel zu zweit würde ich allerdings eine kleine Regelveränderung einfügen. Normalerweise hat man diverse Plättchen in seiner Anfangsreserve, welche man an die 3 STartplättchen anlegen kann...darunter auch die Räuberhöhlen....gerade beim SPiel zu zweit kann es daher vorkommen, dass man sehr weit auseinanderbaut und dadurch keine Interaktionen mit dem anderen mehr hat. Aus diesem Grund würde ich als Regelvariante einführen, dass das erste Plättchen im 2-Personenspiel, welches man anlegt, die Räuberhöhle ist...dadurch sind beide Höhlen näher zusammen und es entstehen mehr Konflikte, welche auch das SPiel interessanter machen......alternative kann man das Konfliktpotential nochmal um eine Stufe erhöhen, indem man im Spiel zu zweit ausschließlich mit nur 1 Räuberhöhle spielt und beide Räuberbanden müssen in den gleichen Unterschlupf zurück. Also: Meines Erachtens wirklich ein schönes Spiel. Im SPiel zu zweit sollte man aber wirklich das Konfliktpotential erhöhen, sonst wirds zu langweilig, da keine Interaktion stattfindet. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
26.10.09 von Dirk Schmiedeskamp |