Rezension/Kritik - Online seit 19.06.2005. Dieser Artikel wurde 4539 mal aufgerufen.

Moby Pick

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Autor: Luigi Ferrini
Illustration: Alessandro Pierangelini
Verlag: dV Games
Rezension: Kathrin Nos
Spieler: 3 - 8
Dauer: 15 - 20 Minuten
Alter: ab 7 Jahren
Jahr: 2004
Bewertung: 2,2 2,2 H@LL9000
Ranking: Platz 6372
Moby Pick

Spielziel

Das Mädchen Molly, der Papagei Polly und der Wal Moby Pick sind leidenschaftliche Träumer. Da kann man schon einmal die Übersicht über die Namen und die Farben verlieren. Es gewinnt, wer hier trotzdem die Übersicht behält und ein gutes Erinnerungsvermögen besitzt.

In diesem Sinne: "Molly, Polly, Moby Pick!"

Ablauf

Zwei Kartenarten gibt es bei Moby Pick: Die Karten der drei Freunde, sowie einige Aktionskarten. Auf ersteren ist die Abbildung vom Mädchen Molly, dem Papagei Polly oder dem Wal Moby Pick. Allerdings vertauschen diese in ihren Träumen ihre Namen, und so ist zu dem abgebildeten Mädchen oder Tier entweder einer der Namen Molly oder Polly abgebildet, oder es handelt sich um eine Karte ohne Namen. Als drittes Merkmal gilt die Farbe (gelb, rot oder blau).

Zwei dieser Karten erhält jeder Spieler zu Beginn, schaut sie sich an, merkt (!) sie sich und legt sie verdeckt vor sich ab. Im verbleibenden Kartenstapel befinden sich noch einige Aktionskarten, sowie die Weckerkarte, die das Spielende anzeigt. Reihum decken die Spieler eine Karte auf: Handelt es sich um eine Karte mit einem der drei Freunde, sagt der aktive Spieler den Spruch "Molly, Polly, Moby Pick" auf. Bis zum Ende des Aufsagens haben seine Mitspieler die Möglichkeit, die aufgedeckte Karte zu klatschen. Dies sollte man aber nur tun, wenn eine der eigenen verdeckten Karten in allen Merkmalen (abgebildeter Freund, Name und Farbe) mit der aktuell aufgedeckten Karte übereinstimmt. Ist auf mindestens einer der beiden Karten kein Name aufgedruckt, reicht die Übereinstimmung in Freund und Farbe.

Schafft man es, die Karte zu klatschen und eine passende der verdeckten eigenen Karte aufzudecken, erhält man diese beiden Karten als Siegpunkte. Hat man falsch geklatscht, werden beide Karten auf den Ablagestapel gelegt. Klatscht niemand die aufgedeckte Karte, nimmt der aktive Spieler sie zu den eigenen verdeckten Karten. Von nun an kann er diese neue Karte zum Punkten durch das Klatschen anderer Karten verwenden. Hatte der aktive Spieler zu Beginn seines Zuges keine Karten mehr verdeckt vor sich liegen, erhält er eine Karte vom Stapel als neue Chance zum Punkten.

Wird jedoch eine Aktionskarte aufgedeckt, darf sich der aktive Spieler eine eigene Karte anschauen, oder die Karten eines Mitspielers verdeckt vertauschen, oder die Voraussetzungen für die nächste Freund-Karte ändert sich: Falls diese Aktionskarte kommt, müssen beim nächsten Mal alle Merkmale der aufgedeckten Karte nach dem Klatschen unterschiedlich zur geklatschten Karte sein.

Sobald die Weckerkarte aufgedeckt wurde, endet das Spiel. Jede Karte, die man durch richtiges Klatschen gewonnen hat, bringt nun einen, jede Karte ohne Namen sogar zwei Siegpunkte. Die meisten Siegpunkte bestimmen den Gewinner dieser Partie.

Fazit

Die Gestaltung der Karten in den knalligen Farben rot, blau und gelb mit den comic-ähnlich gezeichneten Figuren ist wohl Geschmackssache. Mir gefällt die Grafik nicht, sie erlaubt aber eine gute Unterscheidung der Freunde und damit einen in dieser Hinsicht reibungslosen Spielablauf.

Die Spielregel ist verständlich, wenngleich auch an manchen Stellen etwas umständlich formuliert. Man kann mit ihrer Hilfe jedoch schnell ins Spiel einsteigen.

Das Spiel selbst erfordert zunächst ja nur das Merken zweier Karten mit je zwei oder drei Merkmalen. Das sollte doch eigentlich nicht so schwierig sein. Starten wir also ins Spiel. Der erste Spieler deckt eine Karte auf und beginnt sein Sprüchlein: "Molly, Polly, Moby Pick". Entweder es klatscht jemand und muss sich von nun an weniger merken, oder der aktive Spieler vermehrt seine Karten und damit die eigene Verwirrung. Und es geht weiter: "Molly, Polly, Moby Pick" - spätestens ab der zweiten Runde wirkt dieses Sprüchlein albern.

Bald stossen wir auf ein grundsätzliches Problem des Spiels: Was passiert, wenn ich die Information über meine Karten vergessen habe? Auf gut Glück klatschen? Einfach alles klatschen, um bei meinem nächsten Zug keine Karten vor mir liegen zu haben und damit eine neue ziehen zu dürfen, die ich mir vorher anschauen darf? Hier kann das Spiel ausgehebelt werden: Ist jemand dabei, der auf diese Weise seine verdeckten Karten loswerden will, ist es für die anderen während dieser Züge unmöglich zu punkten - wer blind klatscht, ist einfach schneller. Und falsches Klatschen wird nur indirekt bestraft, da ich bei weniger vor mir liegenden Karten weniger Möglichkeiten zum Punkten habe. Dies ist somit für blindes Klatschen keinerlei Hinderungsgrund, vor allem wenn ich die Karten eh vergessen habe und auf diese Weise vielleicht sogar einen Zufallstreffer landen kann!

Andererseits gilt für den aktiven Spieler: Hat dieser ein Interesse, dass die aufgedeckte Karte geklatscht wird? Oder möchte er lieber seine eigenen Karten vermehren, um mehr Chancen zum Punkten zu haben? Welchen Einfluss hat dies auf die Sprechgeschwindigkeit des Sprüchleins "Molly, Polly, ..."? Oder ist das überhaupt wichtig?!

Hat man die ersten paar Runden absolviert, in denen durch die Aktionskarten sicher auch schon einiges ein wenig durcheinandergewirbelt wurde, konzentrieren sich die Gedanken vielmehr auf die Höhe des verbleibenden Kartenstapels und die Sehnsucht nach dem Spielende. Leider ist dieses zu diesem Zeitpunkt noch in weiter Ferne: Durch die recht hohe Kartenzahl dauert das Spiel viel zu lange, bis wir endlich erlöst werden vom immer wiederkehrenden "Molly, Polly, Moby Pick"!

Rezension Kathrin Nos

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Moby Pick: 2,2 2,2, 6 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 10.02.05 von Kathrin Nos - Erinnert mich etwas an Biberbande - hinzu kommt das Reaktionselement. Nur leider hakt es häufig sehr stark, etwa wenn man seine Karte(n) vergessen hat.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 13.01.05 von Michael Andersch - Memory meets Reaktionsspiel - eine interessante Kombination. Übersichtliche, aber nicht besonders schöne Grafik.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 11.02.05 von Hans-Peter Stoll - Entweder hab ich das Spiel nicht verstanden oder das Spiel macht einfach keinen Sinn.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 25.02.05 von Uta Weinkauf - Sorry, aber was war denn das? Molly, Polly, Moby Pick ... Nüchtern nicht zu ertragen, aber vielleicht ist das ja ein Spiel für die nächste Party, wenn man schon zwei, drei Bierchen intus hat ... Wir werden das testen :-)
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 05.03.05 von Peter Nos
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 08.03.05 von Arne Hoffmann - Lockeres, schnell gespieltes Grübelspielchen, bei dem die grauen Zellen schneller versagen als man anfangs vermutet.

Leserbewertungen

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