Spielziel

Y€S ist die Währung des Spiels, und wem es gelingt 1.000.000 Y€S zu verdienen oder seine beiden Aufträge zu erfüllen, ist Sieger.

Ablauf

Der Spielplan zeigt die in Kontinente aufgeteilte Erde. In jedem Land sind ein oder mehrere Investitionsgütersymbole abgebildet, für die es entsprechende Spielsteine und Country-Karten gibt. Davon erhält jeder Spieler eine bestimmt Anzahl zu Spielbeginn und platziert Sockel in seiner Spielerfarbe unter die zugehörigen Spielsteine (Hochhäuser, Ölfässer, Satelliten, etc.) auf den Spielplan. Die Stapel Y€S- und No-Karten werden gemischt auf den vorgesehenen Platz des Spielplans abgelegt.

Jeder Spieler bekommt ein Startkapital, zwei Auftragskarten und es geht los.

Ein Spieler beginnt und wirft die beiden Würfel. Sie zeigen Aktionen an, die in diesem Spielzug ausgeführt werden. Dabei darf sich der aktive Spieler entscheiden, welche der beiden Aktionen er selbst und welche sein linker Nachbar durchführen muss.

Diese Aktionen verändern die Situation auf dem Spielplan, die Verteilung von Investitionsgütern und somit die Möglichkeit, seine Aufträge zu erfüllen. Natürlich verändert sich dabei auch die Barschaft.

Die sechs möglichen Aktionen der Würfel können bedeuten, eine Y€S-Karte oder eine No-Karte ziehen zu müssen. Y€S-Karten sind vorwiegend für den ziehenden Spieler positiv. Sie vermehren sein Geld. Auch kann er Y€S-Karten aufheben und später beispielsweise in Form einer Versicherung verwenden, um Schaden für sich abzuwenden oder zu reduzieren. Mit den No-Karten verhält es sich genau anders herum.

Über die Aktion CASH wird der CASH-Marker um ein bis drei Felder bewegt und sorgt somit für 100.000 Y€S. Dieses Geld bekommen aber nur der oder die Spieler (mehrere müssen dann eben teilen), welche die meisten Investitionsgüter einer Art weltweit oder beliebiger Art in einem Kontinent besitzen - je nach Abbildung auf den Cash-Feldern des Spielplans. Bringt diese Aktion dem betroffenen Spieler keinen Nutzen, kann er sie unter den Mitspielern versteigern.

Mit dem Würfel-Ergebnis Country darf man sich kostenlos eine Country-Karte nehmen und ein weiteres Investitionsgut sein Eigen nennen.

Durch die Aktionen BUY und SELL kommt Bewegung in die Investitionsgüter-Besitzverhältnisse. Hierbei kann auch der rote Preiswürfel zum Einsatz kommen. Auf ihm sind die Werte 10.000, 20.000, 50.000, 100.000 und zweimal X2 abgebildet. Mit BUY kann ich die Country-Karte eines Mitspielers abkaufen und zahle den Betrag auf der Country-Karte. Ist mir der Betrag zu hoch, kann ich ihn erwürfeln. Der neue Preis kann also einer der Beträge auf dem Würfel, aber auch der doppelte auf der Karte angegebene Betrag sein.

SELL ist die einzige Aktion, auf die ich verzichten kann. Dadurch stoße ich eine eigene Country-Karte ab - nur leider an einen Mitspieler, wenn mindestens einer Interesse zeigt (der Preis wird ausgewürfelt) oder andernfalls zum Wert der Country-Karte an die Bank.

Wurden beide Aktionen durchgeführt, geht das Spiel im Uhrzeigersinn weiter. Zuvor kann man noch eine ungeliebte Auftragskarte loswerden, wenn man den dort angegebenen Betrag aufbringen kann, um eine neue zu ziehen. Auftragskarten fordern beispielsweise, eine bestimmte Konstellation an Investitionsgütern zu besitzen.

Das Spiel endet sofort, wenn ein Spieler 1.000.000 Y€S vorweisen kann oder aber seine beiden Aufträge erfüllt hat.

Fazit

Die Ausstattung macht Lust auf ein klassisches Wirtschaftsspiel. Die Investitionsgüter sind schön anzusehen und bieten auf dem Spielplan ein gute Bild. Die Karten sind nüchtern gehalten - nüchtern, wie es unsere Geschäftswelt meist ist. Alles erfüllt seinen Zweck.

Die Spielregel muss ein einfaches Spielprinzip vermitteln. Dies gelingt problemlos.

Wie man aus der Beschreibung des Spielablaufs vielleicht schon erkennt, handelt es sich bei Y€S um ein eher einfaches Finanzspiel. Für mich ist es auch kein Wirtschaftsspiel, denn ich muss nicht ernsthaft wirschaften. Ich muss nur zusehen, dass ich mehr Geld oder passende Investitionsgüter bekomme.

Wie ist das mit dem Geld? Wenn ich Glück habe, bekomme ich Geld über Y€S-Karten nach dem Motte: "Sie erhalten 50.000 Y€S", oder weil ich den CASH-Marker verschieben darf und durch Mehrheiten in Kontinenten oder in bestimmten Investitionsgütern absahnen kann. Genauso schnell verliere ich mein Geld über No-Karten.

Wie ist das mit den Investitionsgütern? Wenn ich Glück habe, ziehe ich zu Spielbeginn zu meinen Aufträgen und im Laufe des Spiels passende Country-Karten nach. Einzig die Möglichkeit, einem Konkurrenten ein Investitionsgut abzukaufen, gibt mir den Hauch von Taktik, wenn ich denn die notwendige BUY-Aktion würfle oder zugewiesen bekomme - das notwendige Geld muss ich natürlich haben.

Schnell ist klar, dass gewiefte Taktiker mit Y€S keine Freude haben werden, denn das Karten- oder Würfelglück ist sehr präsent. Der Charakter von Y€S stellt die Spieler vor einfache Entscheidungen. Welche Würfelaktion nehme ich, welche mein Nachbar, oder welches Land kaufe ich meinem Mitspieler ab. Nicht zu vergessen bleibt es mir überlassen, auf welche Siegbedingung ich hinaus will. Eine Auftragskarte loszuwerden ist zwar möglich, aber recht teuer. So kam dies in meinen Partien nicht vor.

Wer also einfach strukturierte Spiele mag, ohne vor große Entscheidungen gestellt zu werden, kann an Y€S Gefallen finden und so in familiärer Runde kurzweilige Unterhaltung bieten. Allerdings besteht die Gefahr, dass sich auch Kinder ab 10 Jahren etwas mehr Unterhaltungwert wünschen, wie ich es in meinen Spielrunden erlebt habe. Trotz einer Spieldauer von etwa einer Stunde oder weniger reichte die Spannung nicht bis zum Spielende.

Rezension Hans-Peter Stoll

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.