Rezension/Kritik - Online seit 19.02.2004. Dieser Artikel wurde 6628 mal aufgerufen.
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Ich habe immer zu den Leuten gehört, die hinter den dauergrinsenden Fratzen von Gartenzwergen etwas Düsteres, Unheilvolles vermutet haben. Was tun sie wohl, wenn man sie nicht beobachtet? Habt Ihr Euch das nie gefragt? Nein? Na gut, dann bin ich vielleicht seltsam. Aber ich bin es wenigstens nicht allein.
Denn wenn man Philippe des Pallières danach fragt, würde er wohl sagen, sie spielen Tauziehen miteinander. Und sie nennen es Zwergenziehen.
Bei diesem Spiel übernimmt jeder Spieler eine Mannschaft von Zwergen, die mit einem Gartenschlauch in den kleinen Händen gegeneinander antreten; wer als erstes Team den Gegner bis an den Gartenzaun gezogen hat, gewinnt.
Am Anfang erhält jeder Spieler fünf Karten, und anhand dieser Karten kann er sich nun den ersten Zwerg aussuchen, der den Grundstock seiner Mannschaft bildet. Zwerge unterscheiden sich anhand ihrer vier verschiedenen Farben (rot, gelb, grün, blau); die Karten erlauben den Spielern anhand der Farben unterschiedliche Aktionen.
Der erste Zwerg wird ans Ende des 16 Platten langen Gartenweges gestellt, an dessen anderem Ende der erste gegnerische Zwerg steht. Nun spielt jeder Spieler abwechselnd eine Karte aus. Es gibt drei Arten von Karten:
Zum einen können die Zwerge am Gartenschlauch ziehen. Dabei steht auf der jeweiligen Karte, welche Farbe dabei mit wie viel Punkten zählt. In dem angebildeten Beispiel zählt eine Farbe (blau, auch wenn man das in Schwarz-Weiß wohl nicht mehr sehen wird) pro Zwerg 2 Punkte, eine andere hingegen 0 Punkte, alle restlichen 1 Punkt. Nun addiert man die jeweiligen Zwergpunkte beider Mannschaften, und wer das höhere Ergebnis erzielt zieht die gegnerische Mannschaft für jeden Punkt, den er mehr hatte als sein Gegner, ein Feld auf den Gartenzaun zu.
Mit einer anderen Karte kann man auch einen Zwerg landen lassen. Dafür nimmt man eine neue Zwergenfigur und stellt sie direkt vor den ersten Zwerg der eigenen Mannschaft. Leider ist dadurch etwas Unordnung in die Truppe gekommen, und die Mannschaft wird zwei Felder auf den Gartenzaun zu gezogen (man sollte also aufpassen, dass man nicht durch die Verstärkung nicht in eine noch schwierigere Situation gerät).
Und letztendlich gibt es da noch die Eichhörnchen-Karten, kleine Helfer, die – unabhängig von der Stärke der jeweiligen Zwergentrupps – die andere Mannschaft 1-3 Felder weit in Richtung Gartenzaun ziehen.
Die kleine Gemeinheit des Spiels liegt darin, dass man erst dann neue Karten bekommt, wenn man die alten alle ausgespielt hat; man muss also mit den jeweiligen fünf Karten auskommen.
Damit man aber wenigstens die kleine Möglichkeit hat, bei völlig untragbaren Karten noch im Spiel zu bleiben, darf man auch einfach eine oder mehrere Karten abwerfen statt eine Karte auszuspielen; hierdurch wird man aber ebenfalls einen Schritt näher an den Gartenzaun heran gezogen.
Aus diesen wenigen Regeln entwickelt sich ein nettes Spiel, das leider sehr vom Kartenglück abhängig ist. Wenn die Karten aber einigermaßen verteilt sind, entwickelt sich ein fröhliches Hin und Her, das durchaus Spannung entwickelt. Wer allerdings bei einem Spiel auf Taktik und Planbarkeit bedacht ist, sollte einen weiten Bogen um das Zwergenziehen machen.
Die Regeln für vier Spieler sind übrigens die gleichen wie oben beschrieben, nur dass jede Mannschaft mit zwei Zwergen startet und die Spieler über Kreuz ihre Karten spielen (immer zuerst ein Spieler der einen, dann einer der anderen Mannschaft).
Außerdem gibt es noch eine sogenannte Profi-Version, die ich aber eigentlich eher blöd und unnötig finde. Decken wir also den Mantel des gnädigen Schweigens darüber.
Wer also mal einfach ein lustiges Spiel mit wirklich süßen Grafiken für zwei oder vier Spieler sucht, der sollte Zwergenziehen ruhig eine Chance geben.
Es lässt sich übrigens auch hervorragend mit Kindern spielen, wenn sie denn ein wenig rechnen können.
Rezension Ralf Sandfuchs
In Kooperation mit der Spielezeitschrift
H@LL9000 Wertung Zwergen ziehen: 2,4, 9 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Ralf Sandfuchs |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Frank Gartner |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Frank Schwarz |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Kathrin Nos - Dann lieber How-Ruck - oder noch besser ein anderes Zwei-Personen-Spiel |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Michael Andersch |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Monika Gartner |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Peter Nos |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Sandra Lemberger |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
09.12.05 von Ralph Bruhn |
Leserwertung Zwergen ziehen: 3.4, 7 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
21.02.04 von Sarah Kestering |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
23.02.04 von Dirk - In unserem Spielekreis kam das Spiel sowohl zu zweit als auch zu viert richtig gut an! |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
29.02.04 von Jörn Frenzel |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
04.06.05 von Braz - Recht nettes Spielchen für Zwischendurch. Kein Knaller, aber nett. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
07.04.09 von Michael Maro Walter - Zur Ehrenrettung der Zwerge: Ich weiß, in Erwachsenenrunden und mit Profi-Spielern haben es die Zwerge schwer, da der Glücksfaktor sehr hoch ist. Mit Kindern und Jugendlichen macht es jedoch viel Spaß - auch weil die Runden recht kurz sind und zur Revanche einladen. Da macht es mir nichts aus, wenn ab und zu alle Taktik nichts hilft, weil die falschen Karten kommen. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
24.08.13 von Martin Schipper |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
03.02.18 von rana - Kann man mal spielen. Mit Kindern gut spielbar, weil die Karten ansprechend sind...,...reicht ja manchmal. |