Rezension/Kritik - Online seit 29.10.2004. Dieser Artikel wurde 9309 mal aufgerufen.
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Die durch Bohnenhandel erwirtschafteten Taler werden für Feldzüge eingesetzt. Nicht der Spieler mit den meisten Bohnentaler gewinnt bei dieser Variante, sondern der Bohnen-Feldherr mit den wertvollsten kontrollierten Landschaften.
Lookout-Ausgabe (Essen 2003): Anders als im Grundspiel Bohnanza geht es bei Bohnaparte nicht darum, die meisten Bohnentaler zu erhalten. Stattdessen werden die Taler für die Finanzierung von Feldzügen ausgegeben. Doch zunächst mehr zum Aufbau: Die neuen Karten in der Bohnaparte-Schachtel stellen verschiedene Orte dar, die das "Bohnreich" darstellen und in einer vorgegebenen, spielerzahlabhängigen Startaufstellung ausgelegt werden. In Bohnreich gibt es zunächst für jeden Spieler ein Feldlager als Startfeld, ferner harren Dörfer, Städte, Steinbrüche, Sümpfe, Plantagen und Minen ihrer Eroberung.
Zunächst geht es wie von Bohnanza her gewohnt mit dem Anbau und Handel von Bohnen los. Sobald die ersten Bohnentaler verdient wurden, kann der Feldzug beginnen. Am Ende seines Zuges kann der aktive Spieler so viele Angriffe ausführen, wie er möchte. Für jeden Angriff zahlt er zunächst einen Bohnentaler. Nun bestimmt er ein Landschaftsfeld, das an ein von ihm besetztes Feld angrenzt. Der Kampf wird mit Bohnenkarten ausgeführt:
Jede Landschaft ist zwischen einem und drei Siegpunkten wert, und fast alle Landschaften haben eine Sondereigenschaft. So können Dörfer und Städte leichter verteidigt werden (sie haben einen Mindestkampfwert), Plantagen erlauben, in der Handelsphase eine Bohne mehr umzudrehen, und aus Eisenminen können Kanonen für einen leichteren Angriff von Städten gewonnen werden. Wer einen Steinbruch kontrolliert, kann ihn zum Bau einer Festung benutzen, die eine ausgewählte Landschaft besser verteidigt und einen zusätzlichen Siegpunkt einbringt.
Der Kartenstapel wird drei Mal durchgespielt. Zum Bohnaparte und damit zum Sieger ausrufen darf sich nun, wer die meisten Siegpunkte aus seinen kontrollierten Landschaften besitzt. Sollte jedoch schon vor Spielende ein Spieler ausscheiden, weil er gar keine Landschaft mehr kontrolliert, endet das Spiel vorzeitig.
Lookout-Ausgabe (Essen 2003): Diese vierte bei Lookout Games in einer limitierten Auflage von 2500 Stück herausgegebene Erweiterung zu Bohnanza führt eine Menge neuer Ideen ein. Zwar ist ein geschicktes Anbauen und Handeln weiterhin sehr wichtig, da man genügend Bohnentaler für seine Eroberungen benötigt, aber der Wert der Bohnen wird ganz neu definiert. So ist die Blaue Bohne die stärkste Kampfkarte - und damit beileibe nicht mehr die wegen des schlechteren Bohnometers vermeintlich "billigste" Bohne. Ausserdem wird man nur ungerne eine Blaue Bohne hergeben, wenn diese im Munitionsdepot eines Mitspielers gelagert und vielleicht später gegen einen selbst verwendet wird.
Das anstelle des 3. Bohnenfeldes zu erstehende Munitionsdepot ist für einen erfolgreichen Feldzug wichtig, da man sowohl beim Anbauen als auch bei Kampf und Verteidigung flexibler ist. Auch die abschreckende Wirkung ist nicht zu unterschätzen, denn wer mag schon einen Mitspieler mit gut gefülltem Munitionsdepot angreifen? Schliesslich ist Krieg teuer, da jeder Angriff einen Bohnentaler kostet. Und nachdem zuerst recht flott die neutralen Landschaften besetzt wurden, bleiben Angriffszüge auf gegnerische Landschaften nicht aus.
Wen das kriegerische Thema dieser Bohnanza-Erweiterung nicht abschreckt und die Möglichkeit dazu hat, sollte Bohnaparte ausprobieren. Unter den verschiedenen Erweiterungen wird es nur von HighBohn übertroffen und bietet durch die vielen neuen Ideen eine interessante Abwechslung zum Grundspiel.
Wer sogar mit 6 oder 7 Spielern in den Bohnenkrieg ziehen möchte, benötigt zusätzlich zu Bohnaparte noch die im selben Jahrgang erschienene Erweiterung DschingisBohn.Rezension Kathrin Nos
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
Amigo-Ausgabe (Essen 2004): Zur Essener Spiel '04 erschien bei Amigo die Erweiterung "Bohnaparte - Liberté, Égalité, Bohnité". Diese Erweiterung umfasst die beiden Lookout Games Erweiterungen "Bohnaparte" und "DschingisBohn". Zunächst kann man Bohnaparte spielen, bei denen ausser den Städten, Bauernhöfen und Dörfern die Munitionsdepots und Festungen (nach Ausbeutung der Steinbrüche) ins Spiel kommen.
Anstelle des mongolischen (pardon: mongbohnischen) DschingisBohn-Hintergrunds wurden die Regeln aus dieser Erweiterung thematisch und grafisch in die Bohnaparte-Welt eingekleidet und "Reiter-Variante" genannt. So gibt es Reiterscharen anstelle von Reiterhorden, und diese werden nicht von der Steppe, sondern von der Pferdekoppel mit galoppierendem Untersatz versehen. Während bei DschingisBohn zusätzliche Bohnentaler aus Edelsteinfeldern erwirtschaftet werden konnten, gibt es diese nun aus einem Kloster. Unverändert sind die Wälder und Händler. Aber letztendlich ist dies nur ein anderes thematisches Gewand.
Spielerisch gelten zunächst die Anmerkungen zu den Varianten von Lookout Games unverändert. Zu den Unterschieden: Gibt die DschingisBohn-Regel noch einen zufällig ausgelegten Spielplan vor, kann man sich bei der Neuauflage von Bohnaparte mit der Reiter-Variante an vorgegebenen Spielplänen orientieren. Dies ist wegen der ausgeglicheneren Verteilung auch sinnvoll. Es wird generell vorgeschlagen, den Kartenstapel viermal durchzuspielen.
Eine Einschränkung gibt es jedoch, wenn man die Erweiterung von Amigo kauft: Ein Spiel zu siebt wie mit beiden Lookout-Spielen Bohnaparte und DschingisBohn gemeinsam ist damit nicht möglich. Spielmarker und spielerbezogene Karten (Munitionsdepot, Feldlager) gibt es nur für sechs Spieler. Aber ich sehe darin keine wirkliche Beschränkung, denn schon in der Grundversion mit der Erweiterung empfinde ich Bohnanza mit sieben Spielern als viel zu zäh - und wenn die Kämpfe hinzukommen, gestaltet sich das Spiel naturgemäss länger.
Insgesamt ist es sehr erfreulich, dass Amigo die schnell vergriffenen Erweiterungen Bohnaparte und DschingisBohn damit allgemein zugänglich macht. (Kathrin Nos)
H@LL9000 Wertung Bohnaparte: 4,5, 4 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
24.05.04 von Kathrin Nos - Unter den Bohnanza-Erweiterungen gehört diese zu denen, die bei uns häufiger auf den Tisch kommen. Viele neue Ideen machen es zu einer interessanten Alternative. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
21.06.04 von Michael Andersch |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
28.10.04 von Christian Frank - Neben Highbohn m.E. die beste Bonahnza-Erweiterung! |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
22.05.07 von Peter Nos |
Leserwertung Bohnaparte: 4.4, 5 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
08.11.04 von Heinz Brehm - Wenn man bisher nur grundspiel, High bohn und La Isla gespielt hat, ist es eine ganz schöne Umstellung. Aber nicht schlecht. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
31.01.05 von Stefan - Gute Alternative zum Grundspiel. Ganz neues Spielgefühl. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
24.08.05 von Roland Sciarra - eine der besten erweiterung , sehr gut. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
12.08.08 von Thomas Hammer - Diese Erweiterung ist tatsächlich 'anders' (Plötzlich werden sie sonst eher weniger lukrativen 'Blaue Bohnen' zum begehrten Handelsobjekt...) aber doch gelungen. Einziger Nachteil (bei unseren Spielerunden): Das Spiel wird doch sehr destruktiv und artet oft in ständige Rückeroberungs-Schlachten um wertvolle Gebiete aus, was eine hohe Frustrationstoleranz bei den Mitspielern voraussetzt - eben 'Bohnanza' mit einem Hauch des Brettspiels 'Risiko'... |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
23.06.18 von felixs - Gewissermaßen Bohnanza plus Monopoly. Interessant ist das. Wirklich gut funktionieren tut es - meines Erachtens - nicht. Aber sehr kreativ ist es allemal. |