Rezension/Kritik - Online seit 06.03.2003. Dieser Artikel wurde 5974 mal aufgerufen.

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Autor: Corné van Moorsel
Verlag: Jumbo
Rezension: Frank Gartner
Spieler: 2 - 4
Dauer: 30 Minuten
Alter: ab 10 Jahren
Jahr: 2003
Bewertung: 3,0 3,0 H@LL9000
3,0 3,0 Leser
Ranking: Platz 6262
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Spielziel

Die Spieler schlüpfen in die Rolle von Handlungsreisenden. Sie sammeln Rohstoffe, lassen Straßen errichten und verbinden damit wertvolle Städte. Wer zum Spielende das wertvollste Netzwerk an Stadtverbindungen gebaut hat, gewinnt das Spiel.

Ablauf

Vorbereitung:
Aus den 13 Platten, bestehend aus jeweils drei Land- und Stadt-Feldern, wird eine Landschaft zusammengelegt. Auf jedes Landplättchen in den Farben gelb, orange, rot, grün und blau werden zwei Blöcke gleicher Farbe gelegt. Die schwarzen Felder (Städte) und die grauen Felder (Wüste) bleiben frei. Reihum platziert jeder Spieler seine Spielfigur auf einem beliebigen Feld, mit Ausnahme der Wüste. Die Wüstenfelder dienen nur als Störfeld und dürfen nie betreten werden.

Spielablauf:

Wer am Zug ist macht hintereinander folgende drei Aktionen:

1. Spielfigur ziehen und ggf. Rohstoffe einsammeln
2. Straßen bauen
3. Häuser aufstellen

1. Spielfigur ziehen und ggf. Rohstoffe einsammeln
Man zieht seine Figur auf ein direkt angrenzendes und unbesetztes Feld (nicht auf die Wüste). Sollte sich auf diesem Feld Rohstoffe befinden, darf sich der Spieler einen Rohstoffblock nehmen. Ist das angrenzende Feld besetzt, kann dieses Feld in gerader Linie übersprungen werden. Es dürfen nie zwei Spielsteine auf einem Feld stehen.

2. Straßen bauen
Der Spieler kann, wenn er will, Straßen bauen. Eine Straße wird immer von der Mitte eines Feldes zur Mitte eines angrenzenden Feldes gelegt und verbindet diese. Jeder Spieler baut seine eigenen Straßen. Baubedingung ist, dass die gerade gelegte Straße entweder eine Stadt anbindet oder eine bereits bestehende Straße verlängert. Für jedes Straßenteil benötigt der Spieler Rohstoffklötzchen, welches einer der beiden verbundenen Felder entspricht. Wer also ein rotes mit einem grünen Feld verbindet muss hierfür entweder einen roten oder einen grünen Rohstoffblock investieren.
Wer parallel zu einer fremden Straße eine eigene Straße legen will, muss die zwei Klötze der entsprechenden Farbe investieren.

3. Häuser aufstellen
Sobald eine Stadt an das Straßennetz angebunden wird, prüft der Spieler, wieviele Städte nun unmittelbar miteinander verbunden wurden und markiert dies durch entsprechende Häuser. Ein kleines Haus auf einer Stadt bedeutet, dass diese mit nur einer weiteren Stadt verbunden ist. Das mittlere Haus bedeutet, dass zwei Städte angebunden sind und das große Haus, dass 3 Städte verbunden wurden.

Spielende:
Sobald der letzte Block einer Farbe vom Spielfeld genommen wird, spielt der am Zug befindliche Spieler diesen noch fertig. Danach endet das Spiel.

Nun werden die erspielten Punkte der Spieler gewertet. Die aufgestellten Häuser haben die Werte 1-3. Hinzu kommen alle angebundenen Städte, deren Wert auf den Stadtfeldern abgedruckt sind. Wer in Summe die meisten Punkte hat, gewinnt Netzwerk.

Fazit

Bei "Netzwerk" hat man optisch m.E. kein glückliches Händchen bewiesen. Weder die Verpackung noch der Spielplan lädt wirklich zum Spielen ein. Die grellen und nüchternen Farben wirken absolut unnatürlich, die darauf aufgezeichneten Landschaften sind skizziert. So entsteht ein absolut abstraktes Spielfeeling, aber in keiner Weise das Gefühl, eine Landschaft zu gestalten.

Während man sich bei der Optik sicher noch streiten kann, ist das Regelwerk absolut inakzeptabel. So werden Sätze nicht beendet und die Spieler bleiben mit diversen offenen Fragen alleine gelassen. Selbst einem Kleinverlag würde man nur ungern einen solchen Fauxpas verzeihen, einem erfahrenen Großverlag wie Jumbo sollte so etwas auf keinen Fall passieren.

Ebenfalls verwunderlich war die Materialwahl: Das ansonsten in Spielen gern gesehene Holzmaterial versetzt hier die Spieler dennoch in Verwunderung. Wenn eine Stadt über einen Knotenpunkt mit 3 anderen Städten verbunden wird, müsste jeder der 4 Städte mit einem großen Haus bestückt werden. Es liegen jedoch nur 3 große Häuser einer jeden Farbe bei! Also packt man mit Unverständnis ein mittleres und ein kleines Haus darauf.

Zum Spiel selbst: "Netzwerk" ist ein abstraktes Taktikspiel und verfügt über keinerlei Glückselemente. Es ist eine überarbeitete Neuauflage des Spiels "Morisi", welches im Jahr 2000 bei Cwali herausgebracht wurde. Sieht man von den eingearbeiteten Regelmängeln ab, wurde der Wertungsmechanismus familientauglicher gestaltet, d.h. vereinfacht und auch das letzte nicht berechenbare Element (Sichtschirme für die gesammelten Rohstoffblöcke) aus dem Spiel entfernt.

So ernüchternd die Regeln und die Optik ist, so trocken kommt auch das Spielgefühl rüber. Zwar funktioniert das Spiel in sich, meist jedoch stellten wir bei der Endwertung fest, dass die Spieler ähnlich große Netzwerke bauen konnten und letztendlich der Spieler mit den höherwertigen Städten gewann. In diesem Fall ist es schon sehr praktisch, wenn man als Startspieler noch die freie Wahl hat und sich die lukrativste Verbindung heraussuchen kann.

So kann "Netzwerk" in der Kennenlernphase noch einen gewissen Unterhaltungswert bieten, dieser flacht jedoch nach nur wenigen Spielen rapide ab.

Rezension Frank Gartner

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Netzwerk: 3,0 3,0, 8 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Frank Gartner
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Angela Grünes
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Arne Hoffmann
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Hans-Peter Stoll
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Kathrin Nos - Die Spielregel ist absolut unbrauchbar. Wenn man jedoch - wie ich - das Spiel erklärt bekommt, funktioniert es und spielt sich einigermaßen flüssig. Daher gebe ich noch eine 4 für Spielbarkeit.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Klaus Jörder
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Peter Nos
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Alexander Broglin

Leserbewertungen

Leserwertung Netzwerk: 3,0 3.0, 3 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.07.05 von Dino - Die Regel-würghhh! Die Grafik-oh je! Schade, Jumbo! Mit einem stimmigeren Thema, einer guten Regel und einer wunderschönen Grafik hätte es zum SdJ gereicht. Denn einst ist sicher-der Nachfolger von Morisi hat enorm spielerisches Potential.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 26.06.11 von Scholle - Schlechte Aufmachung und unklare Anleitung! Vor allem zu wenig Häuser! Entgegen der Anleitung auch nur 15 Strassen statt 20 je Farbe! Einmal Anspielen hat bereits gereich - absolut kein Wiederspielreiz, obwohl das Spiel wirklich Potential gehabt hätte.... Schade!
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 26.06.11 von Scholle76 - Schlechte Aufmachung und unklare Anleitung! Vor allem zu wenig Häuser! Entgegen der Anleitung auch nur 15 Strassen statt 20 je Farbe! Einmal Anspielen hat bereits gereich - absolut kein Wiederspielreiz, obwohl das Spiel wirklich Potential gehabt hätte.... Schade!

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