Rezension/Kritik - Online seit 04.06.2003. Dieser Artikel wurde 9337 mal aufgerufen.

Die Dracheninsel

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Autor: Tom Schoeps
Illustration: Andrea Boekhoff
Verlag: AMIGO
Rezension: Frank Gartner
Spieler: 3 - 5
Dauer: 60 Minuten
Alter: ab 10 Jahren
Jahr: 2003
Bewertung: 2,9 2,9 H@LL9000
4,3 4,3 Leser
Ranking: Platz 6433
Die Dracheninsel
Auszeichnungen:2003, Spiel der Spiele Hit für Familien Empfehlungsliste2003, Spiel des Jahres Nominierung

Spielziel

Als Schatzjäger treibt es die Spieler auf die Dracheninsel, um über Berge, durch Wälder, Wüsten und andere Landschaftsarten in das Zentrum der Insel zu gelangen. Dort warten Schätze auf die Spieler, welche sie zurück auf ihr Boot bringen müssen. Da die Schätze zu schwer für eine Person sind, müssen sie immer von zwei Spieler gemeinsam geborgen werden. Am Boot angekommen stellt sich dann die Frage: Brüderlichen Teilung oder Kampf den alleinigen Besitz?!?

Ablauf

Die Dracheninsel besteht aus 60 Feldern, welche mit Geländeplättchen belegt werden. Es gibt Wüsten-, Wasser-, Wald-, Berg-, Acker- und Vulkanfelder. Jeder Spieler startet vom Boot seiner Farbe in Richtung Inselmitte. In der Inselmitte liegt das Schatzfeld, das Zwischenziel jeder Reise. Nun bekommt jeder Spieler noch 6 Handkarten und schon kann es losgehen.

Der Weg in Richtung Inselmitte führt die Spieler über die Landschaftsfelder. Um ein Landschaftsfeld betreten zu dürfen muss man eine entsprechende Landschaftskarte ablegen. Jedem Spieler ist von Spielbeginn an eine Landschaft zugeordnet. Für das Betreten seiner eigenen Landschaft benötigt man keine entsprechende Landschaftskarte. Die Karten der eigenen Farbe können zudem als Joker verwendet werden.

Es gibt allerdings nicht nur Landschafts-, sondern auch Aktionskarten, mit welchen man einiges auf der Insel anrichten kann. Sie gestatten es z.B.,

  • eine Runde lang alle Felder einer Landschaftsform betreten zu dürfen,
  • sie bemächtigen zum Tausch von Geländeplättchen auf der Insel,
  • sie erlauben das überspringen von Feldern,
  • sie verhindern Aktionen anderer Spieler
  • sie versetzen Drachen auf der Insel, welche Felder blockieren,
  • sie können bei der Frage der Schatzaufteilung sehr hilfreich sein

Wer am Zug ist darf beliebig viele Karten ausspielen. Am Ende eines Spielzugs wird die Hand wird wieder auf 6 ergänzt. Wer möchte kann auch passen und Karten tauschen.

Sobald ein Spieler am Schatzfeld angekommen ist, muss dieser warten, bis ein anderer Spieler die gleiche Zwischenstation erreicht hat. Nun müssen die Spieler gemeinsam in Richtung einer ihrer beiden Boote marschieren. Je nachdem welcher der beiden Spieler am Zug ist, bestimmt dieser mit seinen Handkarten, wohin die Reise geht.

Der Weg in Richtung Boot kann dann nur noch durch die Mitspieler behindert werden, indem man ihnen mit Drachen den Weg verstellt oder sie erschreckt und damit ohne Schatz ins Boot zurück schickt. Sobald ein Schatz keine zwei Besitzer mehr hat, dürfen alle Spieler wieder versuchen sich auf dieses Feld zu setzen.

Alternativ können die anderen Spieler natürlich versuchen in die Mitte zu wandern, um den nächsten Schatz zu bergen, denn die Werte der Schätze steigen stetig an.

Am Boot eines Spielers angekommen, kann der Besitzer des Boots entscheiden, ob er den Schatz brüderlich teilen oder komplett unter den Nagel reißen möchte. Im Falle der Schatzteilung bekommt jeder Spieler seinen gerechten Anteil. Entscheidet er sich für den ganzen Schatz, kann der Mitspieler Einspruch einlegen indem er eine Untreue-Karte spielt. Je nach Kartenhand gibt es ein Hauen und Stechen mit Untreue-Karten. Wer zuletzt eine Untreuekarte gespielt hat, bekommt den ganzen Schatz. Der andere Spieler geht dann leer aus.

Das Spiel endet, sobald alle Schätze geborgen und zu den Booten gebracht wurden. Es gewinnt der Spieler mit dem meisten Gold.

Fazit

Das Material: Optisch gibt es keinen Grund zur Beanstandung. Im Gegenteil! Das Spiel ist sehr farbenfroh, die Landschaftskarten sind gut voneinander zu unterscheiden und die Funktionen der Aktionskarten durch zusätzliche kurze Texte leicht zu verstehen.

Die Regel ist zwar verständlich geschrieben, lässt jedoch nur wenig Möglichkeiten für einen Schnelleinstig. Hier wäre eine Kurzerläuterungsspalte am Rand der Regel sehr hilfreich gewesen.

Das Spiel spielt sich in Abhängigkeit der Spielweise unterschiedlich flüssig - je nach dem wie kooperativ oder destruktiv die Spieler agieren. Wenn sich die Spieler ständig behaken, d.h. mehr damit beschäftigt sind andere Spieler zu behindern, als selbst weiter zu kommen, fördert das zwar die Interaktion und Spannung, es kann aber auch zu Längen führen - vor allem im Spiel zu fünft.

Ist jeder Spieler mehr auf sein eigenes Wohl bedacht, spielt es sich sehr flüssig, zuweilen aber monoton.

Ein gesunder Mittelweg ist hier ideal. Da sich das Spiel diesbezüglich nicht selbst regelt, ist es stark von den Spielern und natürlich dem Kartenglück abhängig, ob es eine lustige und spannende Runde oder in eine der beiden Richtungen (zäh oder ereignislos) abdriftet.

Bei 5 Spielern kann es zudem vorkommen, dass sich im Verlauf einer Runde so viel ändert, dass man nicht mehr als den aktuellen Zug planen kann.

Interessant war die Beobachtung, dass es häufig einem Spieler gelang, aus dem Landschaftsplättchen seiner Farbe eine Straße von seinem Boot bis ins Zentrum zu bauen. Damit kann der Spieler in einem Zug hin und her springen, ohne Karten zu investieren. Wenn dann nicht alle Spieler massiv dagegen gehen bzw. die richtigen Karten auf der Hand fehlen, um dies zu unterbinden, hat der Spieler einen fast nicht mehr einzuholenden Vorteil.

Die Werte der Schätze steigen von Runde zu Runde an. Wer im Verlauf des Spiels das eine oder andere Goldstück ergattern konnte und es dann schafft sich in der letzten Runde im Kampf den alleinigen Schatz unter den Nagel zu reißen, hat gute Chancen das Spiel zu gewinnen. Das garantiert Spannung bis zum Ende, wirkt teilweise jedoch nicht mehr beeinflussbar.

In unseren Runden kam Die Dracheninsel unterschiedlich an. Begeisterungsstürme blieben jedoch aus. In einer heiteren und kampfbetonten Runde kann es Spaß machen. Ich empfehle deshalb spielerisch in die gemeine und kämpferische Richtung zu gehen und ggf. Längen in Kauf zu nehmen.

Für mein Empfinden ist Die Dracheninsel ein durchaus brauchbares Familienspiel, sofern die Familienmitglieder nicht all zu nachtragend sind. Vielspielern gegenüber, welche den eigenen Einfluss als eine wichtige Komponente sehen, möchte ich mich in Sachen Empfehlung jedoch in Zurückhaltung üben!

Rezension Frank Gartner

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Die Dracheninsel: 2,9 2,9, 15 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Frank Gartner
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Ulrich Fonrobert - Ein Familienspiel und doch wieder nicht, weil zu viel Text auf den Karten und zu hoher Ärgerfaktor. So erst mit 10 - 12jährigen Kindern zu spielen.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Alexander Broglin
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Bernd Eisenstein
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Carsten Zentz
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Christian Preuß
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Conny Eisenstein
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Hans-Peter Stoll
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Klaus Jörder
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Orell Mielke
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Peter Nos
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Tommy Braun
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Sandra Lemberger
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 14.02.07 von Michael Andersch
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 22.05.07 von Kathrin Nos

Leserbewertungen

Leserwertung Die Dracheninsel: 4,3 4.3, 4 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Randolph Betten - Spields Jahres 2003?!
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Helmut Lehr - Wir fanden, dass "Dracheninsel" für ein "SdJ" zuviel Text im Regelheft besitzt. Das schreckt die "Normal-Familie" ab. Andererseits ist es mit seinen Ärgerfaktoren ein gutes Familienspiel. wir haben aber zu dritt keinen Streit gehabt um den Piratenschatz, weil die "Schatz ins Boot-Bringer" keine "Untreue"-Karten besaßen. Da fehlte etwas das Salz in der Suppe!
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 03.09.07 von Rainer Kurzidim - Der Glücksfaktor ist etwas zu hoch.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 02.02.11 von RS

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