Rezension/Kritik - Online seit 13.12.2014. Dieser Artikel wurde 3669 mal aufgerufen.

Out of Mine

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Autor: Martin Nedergaard Andersen
Illustration: Marek Bláha
Verlag: HUCH!
Rezension: Franky Bayer
Spieler: 2 - 4
Dauer: 20 Minuten
Alter: ab 10 Jahren
Jahr: 2014
Bewertung: 3,5 3,5 H@LL9000
4,5 4,5 Leser
Ranking: Platz 4255
Out of Mine

Spielziel

Spätestens seit dem legendären Wettkampf zwischen Gimli dem Zwerg und Legolas dem Elf, wer von beiden wohl die meisten Orks erledigt, weiß man, dass Zwerge den Wettbewerb lieben, die Herausforderung suchen und sich gerne mit anderen messen. Ein latenter Minderwertigkeitskomplex, der sich auf diese Weise manifestiert? Egal, jedenfalls gehen sie auch bei ihrer Lieblingsbeschäftigung - dem Schürfen tief drinnen im Berg - nicht stur und behäbig zu Werke, sondern buddeln mit den anderen Zwergen um die Wette.

Ablauf

In Out of Mine! bekommt jeder Zwerg seinen eigenen Stollenabschnitt zugeteilt. Jedes Stollentableau weist gerechterweise 20 Stollenfelder auf, auch wenn die Anordnung bei jedem Tableau anders ausschaut. Die Aufgabe für die Zwerge besteht nun darin, die Felder mit Kristallplättchen aufzufüllen. Die Farbe der Kristalle gibt an, wie viele Felder ein Plättchen abdeckt. Die gelben Plättchen sind nur ein Feld groß, die blauen Plättchen schon zwei. Bei den grünen 3er-Plättchen gibt es zwei verschiedene Formen, bei den roten 4er-Plättchen sind es sogar fünf unterschiedliche Formen. Die größten Kristallplättchen sind in Weiß gehalten, sie decken gleich fünf Felder ab.

Schatzkarten geben für jeden Zwerg vor, welche und wie viele Kristallplättchen für die Aufgabe zu verwenden sind. Auch wenn keine Aufgabe der anderen gleicht, so ergibt die Summe der Felder immer genau 20. Gleichzeitig decken alle Zwerge ihre Schatzkarte auf und versuchen nun, mit in Farbe und Anzahl passenden Kristallplättchen alle Felder ihres Stollentableaus genau aufzufüllen. Gelingt dies einem Spieler, beendet er die Runde für alle mit dem Ruf "Out of Mine!"

Dann kommt es zur Abrechnung. Zuerst werden alle falsch gelegten und unpassenden Plättchen entfernt. Danach erhält jeder Zwerg zehn Punkte abzüglich einen Punkt für jedes leere Stollenfeld. Der schnellste Spieler bekommt zusätzlich zwei Bonuspunkte, wenn er alles richtig hatte, anderenfalls werden ihm zwei Punkte abgezogen. Alle Punkte werden notiert, und eine neue Runde beginnt mit neuen Stollentableaus und frischen Schatzkarten. Nach sieben Runden gewinnt der Zwerg mit den insgesamt meisten Punkten die goldene Spitzhacke.

Fazit

Out of Mine! ist ein flottes Legespiel, bei dem Plättchen in verschiedensten Formen - sogenannte Polyminos - passend in eine vorgesehene Fläche gelegt werden müssen. Und es geht hier nicht gemächllich zu, sondern die Aufgabe muss möglichst schnell erledigt werden. Um allzu großes Chaos zu vermeiden, sollte aber unbedingt die Regel eingehalten werden, bei der die Kristallplättchen aus der Tischmitte nur mit einer Hand genommen werden dürfen.

Die einfachen Grundregeln und die Nähe zu bekannten Spielen erleichtern den Einstieg und ermöglichen rasches Drauflosspielen. Eine Runde ist meist nach weniger als einer Minute vorbei, eine ganze Partie dauert selten länger als 20 Minuten. Aus diesen Gründen eignet sich Out of Mine! besonders gut für gelegentliche Spieler.

Die Gefahr, dass man Aufgaben auswendig lernt, um sich für Partien einen Vorteil zu verschaffen, besteht dabei eigentlich kaum. Zehn doppelseitige Stollentableaus und 40 verschiedene Schatzkarten, das ergibt in Summe 800 Möglichkeiten. Eine große Varianz, die für immer neue Herausforderungen sorgt.

Noch mehr Abwechslung bietet die Profivariante, die sich auf zwei zusätzlichen Aufgaben stützt. Sie können dem Spiel nach Lust und Laune einzeln hinzugefügt oder miteinander kombiniert werden. Die eine Aufgabe hat die Bezeichnung "Unterstützung durch die Elfen". Auf den Stollentableaus weisen jeweils drei Elfen auf bestimmte Felder. Stimmt die Farbe des Kristallplättchens auf einen Feld mit jeder der Elfe überein, erhält man einen Extrapunkt.

Lassen sich auf diese Weise lediglich null bis drei Punkte zusätzlich erzielen, ist die Spannweite bei der 2. Aufgabe schon wesentlich größer. Bei "Gute Funde, schlechte Funde" zählen die auf den Schatzkarten angegebenen Bodenschätze (Gold oder Silber) Pluspunkte, während die angegebenen unangenehmen Zeitgenossen (lästige Holzwürmer oder gierige Ratten) vermieden werden sollten, da sie Punktabzüge bringen. Es gilt also, nicht nur irgendwelche Kristallplättchen zu nehmen, sondern bewusst die "guten" zu suchen und die "schlechten" zu lassen.

Der Nachteil dieser beiden Varianten liegt darin, dass sie noch mehr Aufmerksamkeit erfordern und daher die Kluft zwischen Spielern, die mit Stress und hektischen Knobelaufgaben gut zurechtkommen und jenen, die damit Schwierigkeiten haben, weiter vergrößern. Für lockere Runden empfiehlt sich deshalb, zuerst einmal ein paar Partien im Grundspiel auszuprobieren, bevor man sich an die anspruchsvollere Profivariante heranwagt.

Insgesamt ist Out of Mine! sicher nicht das innovativste, originellste Spiel. Liebhaber von Tüfteleien finden hier aber eine gelungene Abwechslung, auch wenn das Spiel nach meinen Geschmack etwas zu schnell geht. Das Spielmaterial mit stabilen Stollentableaus, Kristallplättchen aus Pappe und den Schatzkarten ist ordentlich. Wenn es etwas zu bekritteln gibt, dann nur die relativ schwer erkennbaren Zusatzsymbole (Gold, Silber, Ratten und Holzwürmer) auf den Kristallplättchen.

Rezension Franky Bayer

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Out of Mine: 3,5 3,5, 2 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.09.14 von Franky Bayer - Ein flottes, fast zu flottes Legespiel à la "Ubongo", das vor allem gelegentliche Spieler anspricht.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 27.09.14 von Michael Andersch - Ubongo in schnell. Ganz ok, vor allem mit den "Profivarianten".

Leserbewertungen

Leserwertung Out of Mine: 4,5 4.5, 2 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 14.04.17 von Sabrina Purschke - Das Spiel hat zu viert viel Spass gemacht. Es geht schnell und der kampfgeist ist geweckt. Es erinnert etwas an Ubongo. Immer mal wieder fuer zwischen durch oder als Absacker.
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 21.10.18 von sutrebuh - Hier geht es rasanter zu als bei Ubongo - und abwechslungsreicher, weil man auf unterschiedliche Weise an Punkte kommt. Nicht notwendig holt sich am meisten davon, wer "out of mine!" gerufen hat. Bei größeren Leistungsunterschieden bleibt es dennoch frustrierend.

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