Rezension/Kritik - Online seit 29.08.2019. Dieser Artikel wurde 6262 mal aufgerufen.
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Kooperative Spiele sind im Trend. Spiele, bei denen man sich mit immer neuen Aufgabenstellungen durch eine Reihe von Abenteuern hindurchspielt, auch. Und an klassische Rollenspiele angelehnte Spiele ebenfalls. Adventure Island verbindet all diese Elemente: Wir sind also gespannt.
Die Spieler gelangen als Schiffbrüchige auf eine einsame, unbekannte Insel und versuchen, von dieser zu entkommen. Aber da das nicht so einfach ist, geht es zunächst darum, die Insel zu erkunden sowie das Überleben zu sichern. Und vielleicht finden sich ja doch irgendwo andere Menschen?
Das Spiel ist in einzelne Abenteuer unterteilt, die nacheinander gespielt werden. Jeder Spieler wählt eine Figur, die bestimmte Fähigkeiten hat. Durch die Entscheidungen der Spieler kommen im Laufe der Partie nach und nach immer neue Karten und Materialien ins Spiel.
Wer an der Reihe ist, führt Aktionen von ausliegenden Karten aus. Das Ergebnis einer Aktion hängt oft von der Kombination eines Würfelwurfs und einer bestimmten Fähigkeit des Spielers ab. So ist die eine Figur besonders geschickt, während eine andere mehr Kraft oder Wissen hat. In Abhängigkeit von diesen Eigenschaften entscheiden die Spieler, wer sich am besten um welche Aufgaben kümmern sollte: die Umgebung erkunden beispielsweise, Nahrung suchen oder Treibgut sammeln.
Nachdem jeder Spieler zwei Aktionen ausgeführt hat, wird es Nacht: Nun muss für jeden genug Nahrung da sein, denn sonst erhält man Erschöpfungsmarker. Anschließend werden Unheilkarten gezogen – und danach beginnt er nächste Tag.
In jedem Abenteuer gilt es, gemeinsam ein bestimmtes Ziel zu erfüllen: Im ersten Abenteuer heißt das zum Beispiel: „Macht ein Feuer und sucht euch eine sichere Unterkunft.“ Ist das Ziel erreicht, endet die Partie, sofern Erschöpfung oder Unheil nicht vorher dazu geführt haben, dass die Spieler verlieren.
Wer mag, kann dann beim nächsten Mal mit dem zweiten Abenteuer fortfahren, das ein neues Ziel, leicht geänderte Regeln und andere Karten bietet. Das Aussortieren der Karten und Vorbereiten der einzelnen Abenteuer ist allerdings ein wenig mühsam – obwohl das Konzept dahinter gut ist.
Im Gegensatz zu vielen anderen Spielen ist bei Adventure Island das Thema in den einzelnen Abenteuern ausgesprochen stimmig umgesetzt. Gemeinsam bauen die Spieler sich etwas auf und versuchen, ihre Ausgangsposition zu verbessern. Allerdings wird es durch die vielen neuen Karten, die nach und nach ins Spiel kommen, schnell etwas unübersichtlich, sodass man trotz all der zur Verfügung stehenden Möglichkeiten und Informationen das aktuelle Ziel nicht aus den Augen verlieren sollte. Der Verwaltungsaufwand ist leider recht groß, die Abläufe sind recht nüchtern-trocken, und es wird trotz der interessanten Ideen ein wenig zäh. Zudem sind nicht alle auftauchenden Regelfragen gut und übersichtlich erklärt.
Ein zweites Mal dasselbe Abenteuer zu spielen, wie die Regel es vorschlägt, dürfte eher uninteressant sein. Und auch die Aussage, dass man weitere Abenteuer in einer anderen Besetzung spielen kann, muss eingeschränkt werden: Ja, natürlich kann man das tun – wer sollte einen daran hindern? Aber wenn man nicht mitbekommen hat, was auf welche Weise bisher geschehen ist, dürfte man nicht ganz so leicht ins Spiel finden und sich schnell überflüssig oder unterlegen fühlen.
Adventure Island ist eine durchaus interessante Kombination von guten Mechanismen mit einem spannenden Thema, läuft aber nicht ganz „geschmeidig“ und kann leider nicht rundum überzeugen.
Rezension Birgit Irgang
In Kooperation mit der Spielezeitschrift
H@LL9000 Wertung Adventure Island: 3,8, 4 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
18.08.19 von Birgit Irgang |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
26.08.19 von Rene Puttin - Insgesamt ein sehr schönes Konzept, mit sehr einfachen Regeln, aber die Regeln decken dann leider auch diverse Sonderfälle nicht richtig ab. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
30.08.19 von Sandra Lemberger |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
19.10.19 von Michael Andersch - "Robinson Crusoe" in einfach - zumindest, was das Gameplay betrifft. Dagegen die Anleitung - ein Graus. Die Regeln sind nun wirklich nicht schwer (und auch recht kurz dargestellt, aber das Setup und vor allem der Übergang von einem Abenteuer zum nächsten ist schauderhaft beschrieben. Schade eigentlich... Leider nur 2 Punkte, da ich die Grundidee zwar reizvoll finde, die Regelmängel das Ganze aber nicht einfach handhabbar machen, das Gameplay auch irgendwann repetitiv wird (Würfelprobe hier, Würfelprobe da) und vor allem das Spiel "unbrauchbar" wird, wenn es mal durchgespielt wurde. |
Leserwertung Adventure Island: 3.3, 4 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
06.01.19 von martin - Ersteindruck nach den ersten 2 Szenarien: Spiel erinnert stark an Robinson Crusoe / Pandemie allerdings in "seicht" und lässt sich gut (2 Spieler) in 30 min / Szenario spielen. Nette Story-Elemente, allerdings ist das ganze "jetzt mische karten x -z mit ein" und "jetzt lege karte x ab" recht aufwändig und unübersichtlich. Gerade am Endes des Szenarios hat man gefühlt 5 End-Karten die jeweils bestimmte Karten aus dem Spiel sortieren, andere wieder rein etc. Hier hätte eine App das ganze VIEL besser lösen können. Wiederspielreiz vermutlich ähnlich wie Andor (wobei Andor gefühlt noch mehr Taktik zulässt). Regeln leider schwach/lückenhaft. Schwanke zwischen 3/4 |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
20.02.19 von Christoph Kainrath - Wir haben alle 5 Abenteuer zu zweit durchgespielt und dafür insgesamt 11 Spielrunden gebraucht. Eine Spielrunde geht oft recht flott und dauert ca. 30-60 Minuten. Während wir bei den ersten 4 Abenteuern recht motiviert an die Sache gingen, hat uns das letzte Abenteuer überhaupt nicht gefallen. Von den vermuteten 3 bis 4 Möglichkeiten für das Spielende, funktioniert nur eine, die anderen sind Sackgassen. Wenn dann Würfelpech auch noch dazu kommt ... etwas frustrierend. Die ersten beiden Abenteuer sind nicht allzu schwierig, dafür ist man damit Beschäftigt die Regeln und den Spielaufbau für die nächste Runde zu verstehen. Wegen des letzten Abenteuers nur 4 Punkte. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
04.09.19 von Ernst-Jürgen Ridder - Ich habe 6 Partien bislang solo gespielt. Das 1. Abenteuer habe ich erst im fünften Anlauf mit 2 Charakteren geschafft und das auch nur, weil ich mal nicht derart unfassbar viel Würfelpech hatte. Das war so schlimm, dass ich mich entschlossen habe, jeweils drei Würfelversuche zu machen, ehe ich ein Würfelergebnis dann halt irgendwann akzeptieren musste. Das zweite Abenteuer klappte dann mit drei Charakteren und mehr Würfelglück besser. Es bleibt aber der Eindruck, dass man schon sehr, sehr abhängig von den Würfeln ist. Das ist thematisch nicht unbedingt unstimmig, es macht aber keinen Spaß. Jetzt steht das Spiel schon acht Monate im Regal und wartet immer noch auf den ersten Versuch des dritten Abenteuers. Es gibt aber so viele bessere Spiele, auch solche mit Zufallselementen, dass es womöglich vergeblich wartet. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
03.11.19 von Christiansen - "Robinson Crusoe" für Anfänger |