Rezension/Kritik - Online seit 11.04.2005. Dieser Artikel wurde 17255 mal aufgerufen.
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Man sammelt möglichst viele Holzstämme ein und versucht seine eigenen Elefanten in das auf dem Spielfeld gegenüber liegende Ziel zu führen, wobei es aber Behinderungen und Fallen durch den Gegner geben kann. Wenn dann auch noch fremde Elefanten gefangen werden, sind die Aussichten auf genügend Punkte für den Sieg gut.
Die Spieler sind abwechselnd am Zug. Der aktive Spieler wählt 1 der folgenden Aktionen aus:
BEWEGEN: Man kann vom Startbereich aus 1 Elefanten zunächst auf ein beliebiges Feld in der Reihe davor ziehen. Ab dann gilt: Man darf sich nur auf freien Feldern (ohne Holz/Elefant) bis zu 3 Felder beliebig bewegen oder 1 Feld weiter ziehen, wenn der Elefant gerade auf einem Feld mit Holz steht oder nur 1 Feld ziehen. Alle Richtungen außer diagonal sind erlaubt, die Ausrichtung des Elefanten ist immer beizubehalten. Auf der Reise ins Ziel sammelt man möglichst viele Holzstämme, die später punkten. Für den 7. Elefanten im Ziel erhält man einen eigenen gefangenen Elefanten vom Gegner zurück.
ÜBERSPRINGEN: Ein fremder/eigener Elefant kann übersprungen werden, wenn er direkt vor dem eigenen steht und der eigene Elefant in Sprungrichtung ausgerichtet ist und sich direkt dahinter ein Feld ohne Elefant befindet. Holz darf dabei nicht gesammelt werden, dafür kann man aber den übersprungenen Elefanten in beliebige Ausrichtung drehen. Falls dieser Elefant später erneut übersprungen wird, ist es möglich, ihn wieder auf Spur zu bringen. Ansonsten wendet er erst wieder, wenn er in einem beliebigen Startfeld ankommt.
SCHWARZE ELEFANTEN BEWEGEN: Gegen Zahlung eines gesammelten Holzes bewegt sich einer der beiden schwarzen Elefanten des Spielers um 1 Feld auf seinem Pfad vor oder zurück. Für mehr Holz kann er auch mehrere Felder laufen. Alle Elefanten des Spielfeldes, die sich in den 4 möglichen Schnittpunkten der schwarzen Elefanten befinden bzw. hineinlaufen, sind verloren. Der jeweilige Gegenspieler nimmt sie gefangen.
SCHWARZES HOLZ: Man legt 1 seiner 3 schwarzen Hölzer auf ein freies Feld, das bis zum Spielende blockiert ist. Mehr als 2 Felder nebeneinander in alle Richtungen darf niemand blockieren.
Spiel-Ende: Ist der letzte Holzstamm eingesammelt oder hat ein Spieler seinen letzten Elefanten im Ziel bzw. verloren, endet das Spiel. Wertung: Jedes gesammelte Holz bringt 1 Punkt, jeder gefangene Elefant 2 und jeder eigene Elefant im Ziel 3 Punkte. Bei Gleichstand kassiert der Startspieler 1 Punkt Abzug.
Edel, hochwertig, bildschön und voller Atmosphäre – das sind die ersten Eindrücke von Black Elephant, ohne es gespielt zu haben. In der Tat ist die Ausstattung erlesen. So sind z.B. die 24 Elefanten-Figuren aus Zinn und in naturgetreuer Ausführung, die Holzstämme mit Liegekante (sie rollen dann nicht weg) sind aus Bambus und das Spielbrett sowie die große Schatulle aus massivem Holz. Das Spielbrett selbst ist als aufwändig zu bezeichnen: Es gibt u.a. schwarze Pfade für die schwarzen Elefanten und 1 Mulde für Holzstämme. Völlig unerwartet bog sich allerdings das Spielbrett nach einigen Wochen etwas durch, was durch umgedrehtes Aufbewahren wieder ausgeglichen werden konnte.
Die Spielregel, so schlüssig sie letztendlich auch ist, könnte etwas besser strukturiert sein. Doch grundsätzlich gibt es an den einfachen Regeln nichts auszusetzen. So steht dem schnellen Spielbeginn nichts im Wege und das Spiel erweist sich dann bald als strategische Herausforderung. Wenn man auch anfangs erst mal mit seinen Elefanten losläuft, muss doch ständig ein Gesamtplan im Auge behalten werden, wie man z.B. den seitlich anstürmenden fremden Elefanten das Leben schwer macht, sie also am Fortkommen hindert. So durch die eigene Vorhut geschützt, versucht man dann, weitere eigene Elefanten hinter dem Schutzwall voran in Richtung Ziel zu treiben. Dabei ist es hilfreich, freie Flächen vor sich zu haben, da ein schnelleres Bewegen dann möglich wird. Aber so einfach wird es nicht bleiben, denn die latente Gefahr durch die schwarzen Elefanten lässt nicht lange auf sich warten.
Nicht einfach stellt es sich dar, diesen 4 möglichen Schnittpunkten und damit Fallen immer auszuweichen bzw. sie selbst gegen den Gegenspieler effizient einzusetzen. Längere Phasen des Grübelns und Abwägens folgen, und nur gute Planung über mehrere Züge hinaus bringt den Erfolg. Die hohen Kosten für den Einsatz der schwarzen Elefanten sind nicht zu unterschätzen, und daneben verliert man durch deren Einsatz Aktionen. Daher sollte man wohlkalkuliert mit diesem Spielelement umgehen, das auf jeden Fall aber den besonderen Kick ins Geschehen einbringt und auch häufig genutzt wird. Sehr wirkungsvoll kann das Überspringen von fremden Elefanten sein, da diese erst einmal dem Gegenspieler nicht mehr nützen können, bis er Aktionen darauf verwendet, sie wieder auf Zielrichtung zu bringen. Nur kosten solche Aktivitäten einige Züge, die den betroffenen Spieler arg ins Hintertreffen bringen.
Black Elephant erschließt sich gewiss nicht nach wenigen Partien in seiner ganzen Bandbreite und der wahre Meister wird etliche Partien benötigen, bis er den optimalen Einsatz der zur Verfügung stehenden Aktionen beherrscht. Damit bleibt dieses außergewöhnliche Spiel sicher auf lange Zeit interessant und lädt schon allein schon durch seinen optische Aufforderungscharakter und die hervorragende Ausstattung zu weiteren Spielrunden ein. Der hohe, aber durchaus angemessene Preis, sollte ambitionierte Liebhaber von edlen Spielen nicht abschrecken: Black Elephant ist ein Glanzstück und Blickfang in jeder Sammlung. Was kann man also verlieren, wenn man dieses in der Erstauflage auf 500 Exemplare limitierte Spiel kauft? Jedoch möge ein jeder vorab bedenken, ob ihm ein solches Grübelspiel grundsätzlich liegt.
Rezension Roland Winner
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Black Elephant: 4,6, 5 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
23.01.05 von Roland Winner |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
12.02.05 von Kerstin Degen |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
12.02.05 von Barbara Winner |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
07.04.05 von Uta Weinkauf |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
11.04.05 von Frank Gartner - Das Material ist beeindruckend, damit aber auch entsprechend kostspielig. Das Spielbrett aus Holz spricht mich persönlich nicht so sehr an. Spielerisch ist "Black Elephant" sehr trickreich und durchaus eine kleine Perle für Freunde von denklastigen, strategischen 2-Personenspielen ohne Glücksanteil. |
Leserwertung Black Elephant: 5.6, 7 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
18.07.05 von Braz - Klasse Spiel in opulenter Optik ! |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
17.10.05 von Tim Vallee - Sehr schöne, etwas weniger abstrakte Alternative zu Schach. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
18.10.05 von Michael Stubenrauch |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
18.05.06 von Andrea - Eines unserer Lieblingsspiele, optisch und spielerisch! |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
20.06.06 von Hans Christiansen |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
26.10.06 von Daniel - Die Beschreibung hätte etwas besser strukturiert sein können, sonst alles bestens! |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
17.04.09 von Petra - Ich habe dieses Spiel nun in seiner zweiten Auflage unter dem Namen "White Elephant" gekauft. Anstatt der schwarzen Elefanten gibt es nun weiße Elefanten, ansonsten hat sich nichts geändert. Super Ausstattung für ein perfektes Spiel!!! |