Rezension/Kritik - Online seit 21.02.2025. Dieser Artikel wurde 1212 mal aufgerufen.

Die Trödler aus den Highlands

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Autor: Carlo A. Rossi
Verlag: Zoch Verlag
Rezension: Renate Gerling-Halbach
Spieler: 2 - 4
Dauer: 30 - 45 Minuten
Alter: ab 10 Jahren
Jahr: 2024
Bewertung: 4,0 4,0 H@LL9000
4,7 4,7 Leser
Ranking: Platz 3080
Die Trödler aus den Highlands

Spielziel

in Trödler aus den Highlands ziehst du in den schottischen Highlands als cleverer Trödler von Dorf zu Dorf. Du musst Aufträge erfüllen und bestimmte Waren sammeln, die du dann in andere Dörfer bringst, in denen noch kein Trödel liegt. Dafür erhältst du Trödelpunkte. Hast du am Ende die meisten Punkte und das wenigste Kraftfutter verwendet, gewinnst du das Spiel.

Ablauf

Die Trödler aus den Highlands ist ein kartengesteuertes Laufspiel. Zunächst werden die Trödelwaren unsortiert auf die gekennzeichneten Dörfer verteilt, diese müssen im Laufe des Spiels eingesammelt und neu verteilt werden.

Bei den Karten gibt es vier verschiedene Typen:

  • Streckenkarten, auf denen ein Bergpfad, eine Brücke, eine Fähre oder ein Moorweg abgebildet ist;
  • Auftragskarten mit Trödelwünschen und entsprechenden Siegpunkten;
  • Extra-Trödel-Karten, die es dir erlauben, in einem Dorf mehr als 1 Trödelgegenstand aufzuladen.
  • Kraftfutterkarten, die es dir erlauben, entweder eine Strecke deiner Wahl zu nutzen, oder eine zusätzliche Trödelware zu nehmen, oder bei der Auslieferung irgendeine Ware der Auftragskarte durch eine beliebige andere Ware zu ersetzen.

Alle erhalten zunächst ein Startkarten-Set, bestehend aus 3 Karten, und stellen ihre Karren in die entsprechenden Ausgangsdörfer. Die anderen Karten werden alle gemischt. Zu Beginn jeder Runde wird von diesen Karten ein Kartenstapel mit je 4 Karten offen gebildet und ausgelegt. Im Spiel zu zweit werden 3 Stapel gebildet, zu dritt 4 Stapel und zu viert 5 Stapel. Dabei kannst du beobachten, welche Karten in welchen Stapel gelangen. Nacheinander nehmen sich nun alle einen Kartenstapel und fügen ihn zu ihrem Starterset hinzu.
Wer die Stapel gebildet hat, nimmt sich immer zuletzt. Der Stapel, der übrig bleibt, wird auf einen Ablagestapel gelegt.

Deine Wegekarten bestimmen nun die Wege, die du mit deinem Karren nehmen kannst und deine Auftragskarten den Trödel, den du liefern sollst. Bist du an der Reihe, darfst du beliebig viele Karten nacheinander ausspielen und gleich ausführen.

Ziehe deinen Karren über eine Strecke, die deiner gespielten Karte entspricht, in ein benachbartes Dorf. Dort darfst du dir (musst es aber nicht) eine Trödelware deiner Wahl nehmen und vor dir sammeln. Erreichst du ein leeres Dorf, kannst du dort Trödel gemäß einer deiner Auftragskarten ausliefern. Dazu spielst du die entsprechende Karte aus. Mit Kraftfutterkarten kannst du noch mehr Trödel einsammeln, beliebige Strecken nutzen und Trödelwünsche erfüllen, ohne den passenden Trödel dafür zu haben. Sobald du keine weitere Karte mehr ausspielst, endet dein Spielzug.

Die genutzen Strecken- und Extratrödel-Karten legst du auf den Ablagestapel. Kraftfutter- und erfüllte Auftragskarten sammelst du in einem persönlichen Stapel. Hast du jetzt mehr als 4 Handkarten, musst du überzählige abwerfen. Kraftfutterkarten kannst du nicht abwerfen.

Im Spiel zu viert ist es Ziel, als erste 5 Trödelwünsche erfüllt zu haben, dann endet das Spiel mit dem Ende dieser Runde. Je weniger mitspielen, desto mehr Wünsche müssen erfüllt werden.
Nun wird zuerst ermittelt, wer nicht gewonnen hat. Dazu werden alle Kraftfutterkarten, die du im persönlichen Stapel abgelegt hast, gezählt und die Hälfte der Waren, die du nicht vertrödelt hast, hinzu addiert. Das Ergebnis ist dein Schaden. Wer den höchsten Schaden aufweist, hat einen Totalschaden erlitten und verliert das Spiel sofort.
Alle, die keinen Totalschaden verursacht haben, zählen nun ihre erreichten Trödelpunkte zusammen, die Anzahl der nicht vertrödelten Waren wird subtrahiert. Hast du das höchste Gesamtergebnis, hast du gewonnen.

Fazit

Beim Spiel Die Trödler aus dem Highlands fällt als allererstes der viel zu große Spielkarton auf, der ein absolut unpassendes Inlay hat und in dem darüber hinaus noch nicht einmal die Spielanleitung gerade liegend verstaut werden kann, da sie größer als der Karton ist.

Das Spielmaterial ist ansonsten wertig, die Trödelware ganz niedlich aus Holz und auch die Spielkarten haben eine gut Qualität. Die Illustrationen sind schön und stimmig und laden zum Spiel ein.

Die Spielregel, auch wenn das Heft aufgrund seiner Größe etwas unformatig ist, erklärt alles gut und schlüssig. Zahlreiche Beispiele lassen keine Fragen offen.

Das Besondere an diesem kartengesteuerten Laufspiel ist, dass die Kartenstapel, die zur Verfügung stehen, offen gebildet werden. So kannst du genau sehen, welche und wie viele Karten vorhanden sind. Hast du bereits Streckenkarten auf der Hand und fehlen dir die Auftragskarten, macht es Sinn, den Stapel mit den meisten Auftragskarten zu wählen. Umgekehrt wählst du den mit mehr Streckenkarten, wenn dir diese Karten fehlen. Ein Stapel mit Kraftfutterkarten ist eventuell nicht so gut, da du Kraftfutter nur begrenzt einsetzen solltest, um am Ende keinen Totalschaden zu erleiden. Logischerweise ist bei Bildung der Stapel und bei deren Auswahl der Glücksfaktor groß. Ebenso glücksabhängig ist die Verteilung der Trödelware auf den Dörfern.

Nichtsdestotrotz kannst du bei der passenden Kartenhand Kettenzüge auslösen. Da du ja beispielsweise aus einem Dorf Trödel aufnehmen darfst und wenn dieses dann trödelfrei ist, kannst du direkt einen Trödelauftrag erfüllen, wenn du über den entsprechenden Trödel verfügst. Hast du noch Streckenkarten kannst du auch weiter ziehen und weiter sammeln.

Gerade bei solchen Kettenzügen kannst du eine Kraftfutterkarte nutzen - aber Vorsicht, der zu häufige Einsatz von Kraftfutterkarten wird am Ende abgestraft. Und das kann in diesem Familienspiel schon frustrierend sein. Denn unabhängig von den Siegpunkten, die man mit dem Erfüllen von Aufträgen generiert hat - hast du am Ende zu viele Kraftfutterkarten verwendet und darüber hinaus noch ein Menge Trödel übrig, den du nicht verteilt hast, hast du automatisch verloren.

Vielleicht ist das auch ein Grund, dass der Verlag als Altersangabe "ab 10 Jahre" angibt, denn Jüngeren fällt es schon schwer, diesen Frust zu ertragen, auch wenn bereits 8jährige ohne weiteres in der Lage sind bei Die Trödler aus den Highlands mit zu spielen.

Wem kann man denn nun dieses Spiel empfehlen? Ich denke, es lohnt sich für Familien, die wenig Spielerfahrung haben und gerne ein wenig taktische Spiele mit Glücksfaktor spielen. Es ist leicht zu erlernen und die Spielzeit 30 bis 45 Minuten passt auch. Spielen Jüngere mit, kann eventuell die frustierende Totalschaden-Regel mit hausinternen Regeln abgemildert werden.

Rezension Renate Gerling-Halbach

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Die Trödler aus den Highlands: 4,0 4,0, 2 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 26.11.24 von Renate Gerling-Halbach - Ein schönes, kurzweiliges Familienspiel mit guter Aufmachung. Gut gefällt uns, dass man ein wenig Einfluss auf seine eigenen Aktionskarten haben kann. Auch die Idee mit dem Kraftfutter (Joker), das man nicht zu oft nutzen sollte, kam in unseren Spielrunden gut an.
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 16.11.24 von Michael Andersch - Fahre herum, sammle Sachen ein und erfülle damit Auftragskarten. Ziemlich banal, aber als Familienspiel ganz ok. Funktioniert einwandfrei, hat aber keinerlei Pfiff und ist auch recht interaktionslos.

Leserbewertungen

Leserwertung Die Trödler aus den Highlands: 4,7 4.7, 3 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 26.11.24 von Kichererbse - „DTadH“ ist ein Familienspiel für 2-4 Spieler ab 10 Jahren und dauert etwa 45 Minuten. Worum geht es? Begib dich auf eine abenteuerliche Reise durch die schottischen Highlands! Als findiger Trödler ziehst du von Dorf zu Dorf, sammelst Waren und bringst sie erfolgreich ans Ziel. Doch die Reise ist voller Herausforderungen: raues Gelände, Sümpfe, Flüsse und bockige Esel machen dir das Leben schwer. Mit deinem Karren und cleverem Einsatz von Kraftfutter meisterst du jede Hürde. Zu Beginn jeder Runde werden mehrere Kartenstapel offen gebildet und ausgelegt. Beobachte genau, welche Karten dabei in welchen Stapel gelangen, denn einen davon wirst du auf die Hand nehmen und damit spielen. Mit 2-4 Spielern ab 10 Jahren plant ihr eure Routen, sammelt Trödel ein und erfüllt Trödelwünsche, um wertvolle Punkte zu ergattern. Achte dabei auf den geschickten Einsatz deines Kraftfutters, denn zu viel davon könnte deinen Gegnern den Vorteil verschaffen! Wer schafft es, die wertvollsten Waren auszuliefern und sich den Titel des besten Trödlers zu sichern? Und wer bleibt auf der Strecke, weil er seinem Pferd zu viel Kraftfutter gegeben hat? Fazit: Dieses fesselnde Familienspiel von Autor Carlo A. Rossi sorgt mit cleverem Karteneinsatz und taktischen Entscheidungen für abwechslungsreiche Spielrunden. Den atmosphärischen Ausflug in die schottischen Highlands hat der gefragte Illustrator Dennis Lohausen zu einem heiteren und stilvollen Augenschmaus vollendet. Das Ganze macht es für uns zu einem tollen Familienspiel, das Spaß macht und einen schönen Übergang in die Welt der taktischen Spiele bietet. Dadurch das Glück eben auch eine Rolle spielt, können auch Kinder mal eine Chance haben, deren taktisches Geschick noch nicht so ausgereift ist. Spielmaterial und Illustrationen sind ausgesprochen schön gestaltet. „Die Trödler aus den Highlands“ ist ein schönes Familienspiel mit leichtem Einstieg. Für die genannte Zielgruppe sehr empfehlenswert und Daumen hoch!😃👍
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 04.12.24 von Waiko - Bewegen und Sammeln. Das wäre nichts Besonderes - taugt zunächst aber ganz gut für ein eingängiges Familienspiel. Schön finde ich, dass sich das Spiel damit nicht begnügt. Da sind zwei recht originelle strategische \"Clous\" eingebettet, ohne diese \"bodenständige Familientauglichkeit\" zu sprengen: Zum einen werden vor unseren Augen die Spielkarten als Stapel \"serviert\", aus denen wir dann unsere Katenhand bilden. Wir suchen also die Kartensets selbst aus, mit denen wir spielen ... und spielen folglich auch so (weiter), dass wir auf bestimmte kommende Karten spekulieren. Und zweitens - das Kraftfutter: Wer sich die meisten Vorteile im Spiel verschafft, verliert ganz einfach ... das Spiel! Das ist lovely, weil sich ja niemand wirklich gegen diese vielen kleinen Übervorteilungen wehren will, die man sich einfach mal so \\\\\'genehmigen\\\\\' kann (wenn die anderen halt noch mehr von diesem verführerischen \"Doping naschen\"). Kein Kennerspiel. Nichts für Megastrategen. Aber in unserem Familienumfeld und bei befreundeten Gelegenheitsspielern kommt es richtig gut an. Gerade weil\\\\\'s dort leicht bleibt, wo es beginnt \"tricky\" zu sein.
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 22.02.25 von Jörn - Nichts aufregend neues, aber ein schönes Familienspiel. Der Karton, incl. zu große Anleitung und zuviel Luft ist eine Frechheit. Das ist unzeitgemäß.

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